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Neuburg: Im Glauben an ein Kreuzpartikel: Zahlreiche Pilger strömen nach Bergen

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Im Glauben an ein Kreuzpartikel: Zahlreiche Pilger strömen nach Bergen

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    Die Wallfahrtskirche Hl. Kreuz gilt als Kleinod in Neuburg und im Bistum Eichstätt. Am Sonntag feierte die Gemeinde zusammen mit Pilgern das Patrozinium.
    Die Wallfahrtskirche Hl. Kreuz gilt als Kleinod in Neuburg und im Bistum Eichstätt. Am Sonntag feierte die Gemeinde zusammen mit Pilgern das Patrozinium. Foto: Winfried Rein

    Mit Wallfahrern, die aus allen Himmelsrichtungen kamen, feierte die Pfarrei Neuburg-Bergen ihr Patrozinium – das Fest der Kreuzerhöhung. Zehn Priester zogen in die Münsterkirche ein, neben Ortspfarrer Franz Kaspar auch Alick Banda, der Erzbischof von Lusaka im afrikanischen Sambia.

    Die Pilger aus Eichstätt waren frühmorgens an der Frauenbergkapelle aufgebrochen. Am Ziel trafen sie auf weitere Wallfahrer aus Rennertshofen, Bergheim, Nassenfels und Unterstall. Ihre Schar ist kleiner geworden, aber das Fest der Kreuzerhöhung am 14. September bleibt ein kirchlicher Traditionstag im Neuburger Stadtteil Bergen.

    Pfarrer Franz Kaspar begrüßte die Wallfahrer und bedankte sich für ihre Beteiligung. Unter seinen Mitzelebranten dankte Kaspar dem früheren Eichstätter Domkapitular Leodegar Karg. Sein Engagement habe die aufwendige Restaurierung der barocken Münsterkirche ermöglicht. Der Erzbischof von Lusaka, Alick Banda, gastiert eine ganze Woche in Baring, er war einst Theologiestudent bei Professor Franz Kaspar.

    Wallfahrt in Neuburg-Bergen: Pfarrer Kaspar und Erzbischof Banda feiern Kreuzerhöhung

    Die Pilger seien nicht ziellos auf Achse, „sie alle haben ein Ziel“, sagte Helmut Wanka, früherer Domkapitular in Limburg. Gefragt, warum er ein Kreuz in seiner Wohnung hängen habe, sagte der Prediger, er glaube an das Kreuz „und an den schweren Weg, den Jesus für uns gegangen ist“. Jesus hing nicht an Positionen, „er hing an den Menschen“.  Dafür stehe das Kreuz, es müsse Anstoß und Ziel bleiben.

    Das silberne Kreuz in der Baringer Kirche ist ein ganz besonderes: Es enthält in der Mitte ein Kreuzpartikel, der vom Heiligen Kreuz stammen soll und 976 zur Gründung des Benediktinerinnenklosters nach Bergen gekommen war. Ein großer Teil der Gottesdienstbesucher ließ sich einen Einzelsegen mit dem Kreuzpartikel geben.

    Die Reliquie begründete eine Wallfahrt, die von 1710 bis 1730 eine richtige Hochkonjunktur erlebte. Damals sollen bis zu 116 Pfarreien zur Wallfahrt nach Bergen gepilgert sein. Heute feiert die Gemeinde im Jahr zwei Kreuzfeste, zu denen Pilger anreisen.  2020 erteilte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke die Erlaubnis, den in früheren Zeiten bereits gebrauchten Titel „Münster“ für die Pfarr- und Wallfahrtskirche wieder zu verwenden.

    Baringer Wallfahrt reicht ins 18. Jahrhundert zurück

    Der Kirchenchor Nassenfels sang zum Ausklang das „Heilig-Kreuz-Lied“, neu vertont von Musiker Hans Berger. Den Text hatte Professor Ludwig Mödl, Pfarrer in Bergen von 1992 bis 1997, verfasst.

    Barock und Romanik treffen in Bergen zusammen. Die Neuburger Jesuiten hatten 1755 auf den Resten der romanischen Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert das barocke Kirchenschiff bauen lassen. Die markanten Deckenfresken zum Thema Kreuzauffindung stammen von dem  Augsburger Rokokomaler Johann Wolfgang Baumgartner. Kampanile, die Apsiden und die Krypta von 1095 zeugen von der Existenz des Klosters.

    Musikalisch erlebt die Kirche mit der Serie „Kultur im Münster Bergen“ eine weitere Belebung. Außerdem gibt es heuer am Sonntag, 27. Oktober, wieder ein Baringer Kirchenkonzert mit dem Neuburger Liederkranz. Das Ensemble will mit Solistinnen und dem Kammerorchester Dieter Sauer unter anderem ein Requiem von Gabriel Fauré und ein Gloria von Francis Poulenc singen.

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