Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Neuburg: Ideen für den Englischen Garten in Neuburg: Ein Flussbad an der Donau?

Neuburg

Ideen für den Englischen Garten in Neuburg: Ein Flussbad an der Donau?

    • |
    Neuburg hatte in der Vergangenheit bereits ein Flussbad an der Donau. Auf dem Bild (nach 1920) ist die Flussbadeanstalt im nördlichen Teil des Englischen Gartens zu sehen.
    Neuburg hatte in der Vergangenheit bereits ein Flussbad an der Donau. Auf dem Bild (nach 1920) ist die Flussbadeanstalt im nördlichen Teil des Englischen Gartens zu sehen. Foto: Historischer Verein

    Ein Flussbad an der Donau? Das wäre in Neuburg nichts Neues, zumindest mit Blick auf die Historie. Ende des 19. Jahrhunderts bot die Stadt ein Militärbad, Anfang des 20. Jahrhunderts lud ein

    Um zu verstehen, was hinter Englischdem Englischen Garten steckt, hat sich Schwahn intensiv mit der Geschichte der Grünanlage beschäftigt, die Anfang des 19. Jahrhunderts erstmals angelegt wurde. Im Laufe der Zeit hat sich der Bereich tiefgreifend verändert. "Es ist gesündigt worden, ohne Ende", kritisiert Schwahn im NR-Interview. Man habe das Areal zum Teil als Bauland für kommunale Gebäude hergenommen. Schwahn nennt in diesem Zusammenhang die Parkschulen, die Mehrzweckhalle, das Parkbad sowie das Parkhaus. Das Bewusstsein für den Englischen Garten als Baudenkmal habe gefehlt. "Neuburg war sich über Jahrzehnte in keinster Weise bewusst, welches historische Potenzial der Englische Garten hat." Andere Städte wären froh, eine solche Grünanlage in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt zu haben, ist Schwahn überzeugt. "Das ist nicht nur irgendein Auwald, sondern mehr."

    Parkpflegewerk: Viele Ideen für den Englischen Garten in Neuburg

    Für Neuburg ein Juwel vor der Haustüre: der Englische Garten.
    Für Neuburg ein Juwel vor der Haustüre: der Englische Garten. Foto: Winfried Rein (Archivbild)

    Schwahn hat im Rahmen des Parkpflegewerks Konzepte entwickelt, wie Neuburg dieses Baudenkmal erhalten beziehungsweise wieder herrichten kann. Ein Vorschlag ist etwa das Freistellen der historischen „Opera“-Lichtung südlich vom Parkplatz des TSV Neuburg. Dort fanden früher Theater- und Musikaufführungen statt, berichtet Schwahn. Mittlerweile ist der Bereich zugewachsen. Der Landschaftsarchitekt schlägt an dieser Stelle eine "Lichtwaldfläche" vor. Außerdem würde er sich eine bessere Erreichbarkeit von der Grünauer Straße beziehungsweise dem Ostend wünschen. Möglich wäre eine Aufwertung, also eine Aufkiesung des Weges östlich der Englisch-Gartensiedlung von der

    Als "Problempunkt", zumindest aus Sicht des Denkmalschutzes, hat Schwahn den Hochwasserschutzdamm ausgemacht. Dieser sei, neben den kommunalen Bauten, der massivste Eingriff in das Baudenkmal Englischer Garten und "ein völlig unpassendes, technokratisches Entrée in den sentimentalen englischen Landschaftsgarten von 1807". Da der Damm eine wichtige Funktion im

    Englischer Garten in Neuburg: Braucht es ein Flussbad an der Donau?

    Und dann ist da noch der Vorschlag zum Flussbad an der Donau, auf Höhe oder nördlich des Campingplatzes. Solche Bäder sehe man an vielen Orten, auch in Bayern, etwa an der Wörnitz im schwäbischen Oettingen (Donau-Ries). "Solche Angebote sind im Kommen, die Leute mögen das", ist Schwahn überzeugt. In Neuburg müsste man diesbezüglich vielleicht erst die Bevölkerung befragen. "Aber ich denke, das wäre eine reizvolle Sache."

    Im Stadtrat am Dienstag stellt Schwahn sein 300 Seiten dickes Werk vor. Er habe Maßnahmen erarbeitet, die zumindest aus seiner Sicht "absolut wünschenswert" wären. Natürlich müsste die Stadt eventuell folgende Schritte erst mit anderen Beteiligten, etwa aus dem Bereich Naturschutz oder Forstwirtschaft, abstimmen, betont der Landschaftsarchitekt.

    Neuburg: Bewusstsein für Englischen Garten sei verloren gegangen

    Sein Engagement wurde in Neuburg wesentlich vom ehemaligen Stadtheimatpfleger Roland Thiele sowie seinem Nachfolger Jörg Hauk unterstützt, die sich ebenfalls für den Englischen Garten einsetzen. "Das ist ein Kapital mitten in der Stadt, das andere Kommunen gerne hätten", betont Hauk. Mit Blick auf die gravierenden Veränderungen im Grünbereich gehe es nun nicht um Schuldzuweisungen, betonen die beiden. Vielmehr müsse man ein Bewusstsein für den Englischen Garten als wertvolles, historisches Kulturdenkmal schaffen - ein Bewusstsein, das in ihren Augen zuletzt verloren gegangen sei. 

    Ihr Einsatz für den Englischen Garten sei unabhängig von den Plänen für eine zweite Donaubrücke, betonen Thiele und Hauk. Landschaftsarchitekt Schwahn äußert sich auf Nachfrage kritisch zu dem Vorhaben. Er befürchtet dadurch eine "visuelle und akustische Beeinträchtigung" für den Englischen Garten. Es sei fraglich, inwieweit man mit einer Brücke den Schutz des Baudenkmals gewährleisten könne.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden