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Neuburg: "Ich bin stolz": Verteidigungsministerin lobt Neuburger Luftwaffengeschwader

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"Ich bin stolz": Verteidigungsministerin lobt Neuburger Luftwaffengeschwader

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    Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe (l.), und Kommodore Oberst Gordon Schnitger erläuterten Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht den Auftrag des Neuburger Luftwaffengewschwaders.
    Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe (l.), und Kommodore Oberst Gordon Schnitger erläuterten Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht den Auftrag des Neuburger Luftwaffengewschwaders. Foto: Katrin Kretzmann
    Im August geht es für den Verband ans andere Ende der Welt. Dann steht die Übung „Rapid Pacific“ im indopazifischen Raum an, an dem sich das Taktische Luftwaffengeschwader beteiligt. Eigens dafür wurde ein Eurofighter, der im Rahmen des Besuchs der Verteidigungsministerin am Freitag, das erste Mal präsentiert wurde.
    Im August geht es für den Verband ans andere Ende der Welt. Dann steht die Übung „Rapid Pacific“ im indopazifischen Raum an, an dem sich das Taktische Luftwaffengeschwader beteiligt. Eigens dafür wurde ein Eurofighter, der im Rahmen des Besuchs der Verteidigungsministerin am Freitag, das erste Mal präsentiert wurde. Foto: Katrin Kretzmann

    Am Freitag herrschte fast schon Ausnahmezustand auf dem Fliegerhorst in Neuburg. Mehr als zwei Dutzend Journalisten aus ganz Deutschland waren zur Basis des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 gekommen. Grund dafür war ein prominenter Gast, der gegen 9 Uhr mit der A400M zur Landung ansetzte: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Die SPD-Politikerin machte im Rahmen ihrer Sommerreise, bei der sie zahlreiche Dienstellen der Bundeswehr besucht, auch halt in Neuburg. Bitter nur: Einen spektakulären Überflug der Eurofighter gab es nicht. Dafür warme Worte für die Truppe – bei der die Ministerin einen nahbaren und positiven Eindruck hinterließ.

    Die Sommerreise der Verteidigungsministerin steht unter dem Thema „Einsatzbereitschaft der Bundeswehr“. So war Lambrecht unter anderem beim Marinefliegerkommando in Nordholz oder auch bei der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München, „und mir war es unter diesem Thema ein wichtiges Anliegen, mich in Neuburg über die Situation zu informieren“, so die Ministerin.

    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht besucht Taktisches Luftwaffengeschwader in Neuburg

    Wo drückt der Schuh im Verband, aber auch generell bei der Bundeswehr? Das wollte die Verteidigungsministerin bei ihrem Besuch von den Neuburger Soldatinnen und Soldaten wissen.
    Wo drückt der Schuh im Verband, aber auch generell bei der Bundeswehr? Das wollte die Verteidigungsministerin bei ihrem Besuch von den Neuburger Soldatinnen und Soldaten wissen. Foto: Katrin Kretzmann

    Knapp fünf Stunden verbrachte Lambrecht auf der Basis im Stadtteil Zell. Nach ihrer Ankunft zog sie sich zunächst mit Kommodore Oberst Gordon Schnitger, dem Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl und dem Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, zu internen Gesprächen zurück. Im Anschluss machte sich die Politikerin ein Bild von Tower, Radar und Ausrüstung der Piloten, bis es dann zur Besichtigung des Herzstücks des Geschwaders, dem Eurofighter, ging – allerdings nur auf dem Boden, denn Flugbetrieb war aus Sicherheitsgründen nicht möglich.

    Eigentlich hätten Lambrecht Abfangmanöver oder auch die Betankung in der Luft gezeigt werden sollen, damit sie sich ein Bild von der Aufgabe des Verbands machen kann. Doch wie ein Sprecher der Luftwaffe am Freitag vor Ort verkündete, musste der Flugbetrieb – die Alarmrotte ausgenommen – nach einem Sicherheitshinweis aus der Industrie eingeschränkt werden. So sind in den Schleudersitzen der Flugzeuge spezielle Gaskartuschen verbaut, die den Qualitätsansprüchen nicht genügen. Dem Sprecher zu Folge bestehe der Verdacht, dass rund 20 Prozent der verbauten Kartuschen fehlerhaft seien, weshalb nun alle Maschinen überprüft werden müssten. „Ich hätte mir gut vorstellen können, dass ich hier Flugbetrieb erlebe“, sagte die Ministerin. Aber die Sicherheit des Soldatinnen und Soldaten habe oberste Priorität. Daher sei die Entscheidung, die Eurofighter auf dem Boden zu lassen, „absolut richtig gewesen“.

    "Ich bin stolz": Verteidigungsministerin lobt Neuburger Luftwaffengeschwader

    Für Irene Köchl, seit 44 Jahren die „gute Seele“ des Geschwaders, gab es von der Ministerin das Ehrenzeichen der Bundeswehr in Gold.
    Für Irene Köchl, seit 44 Jahren die „gute Seele“ des Geschwaders, gab es von der Ministerin das Ehrenzeichen der Bundeswehr in Gold. Foto: Katrin Kretzmann

    Doch bis Mitte August sollten die technischen Mängel ausgemerzt sein, denn dann steht dem Militärverband eine weite Reise in den indopazifischen Raum bevor. Für sechs Eurofighter, vier A400M sowie drei Tankflugzeuge (A330 MRTT) geht es mit Zwischenstopps in Singapur sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Australien – eine Gesamtstrecke von 22.000 Kilometern. Insgesamt sechs Wochen, von 15. August bis 5. Oktober, ist die Luftwaffe für diese „Rapid Pacific“ genannte Übung unterwegs. Mit dazu gehören auch zwei Übungen, „Pitch Black“ und „Kakadu“, mit den Partnernationen in Australien. Eigens für diese Mission hat der Neuburger Verband einen Eurofighter folieren lassen, der nicht nur der Ministerin am Freitag präsentiert wurde, sondern auch zum erste Mal den Angehörigen des Neuburger Verbands – wovon 50 die Möglichkeit hatten, mit der Ministerin ins Gespräch zu kommen.

    In einer Halle sprach Lambrecht ihnen zunächst ihren Dank aus. „Ich bin stolz darauf, was wir hier als Verband, und Sie alle, als Angehörige dessen leisten“, sagte Lambrecht. Emotional wurde es, als die Politikerin Irene Köchl zu sich bat, die „gute Seele“ des Geschwaders. Köchl gehört seit 44 Jahren zum Neuburger Verband, ist Gleichstellungsbeauftragte, Personalbearbeiterin und Vertrauensperson – und genau für dieses unermüdliche Engagement überreichte ihr Lambrecht das Ehrenzeichen der Bundeswehr in Gold.

    Möglicher Defekt im Schleudersitz: Eurofighter-Flüge bei Besuch der Ministerin aus Sicherheitsgründen eingestellt

    Im Anschluss nahm sich die Politikerin noch Zeit, sich die Belange, Wünsche, aber auch die Kritik der Truppe vor Ort anzuhören – was durchweg positiv ankam, denn es fielen Worte wie „nahbar“, „sympathisch“, „interessiert“ aber auch „auf Augenhöhe“.

    Christine Lambrecht zieht ein mehr als positives Fazit zu ihrem Besuch beim Neuburger Geschwader. „Wir sind ein absolut verlässlicher NATO-Partner.“ Der Verband komme seinem Auftrag in jeglicher Hinsicht nach, alle Abläufe funktionierten reibungslos und die Voraussetzungen dafür seien auch gegeben. „Und das ist ein gutes und beruhigendes Zeichen, das hier gesendet werden kann – auch angesichts der Sicherheitslage.“

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