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Neuburg: Hoher Bedarf und lange Wartelisten: Neuburg will mehr Kita-Plätze schaffen

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Hoher Bedarf und lange Wartelisten: Neuburg will mehr Kita-Plätze schaffen

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    Der Bedarf an Kita-Plätzen in Neuburg ist hoch. Die Stadt will nun zusätzliche Plätze schaffen.
    Der Bedarf an Kita-Plätzen in Neuburg ist hoch. Die Stadt will nun zusätzliche Plätze schaffen. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbol)

    Erst vor wenigen Wochen hat das neue Kinderhaus bei den Stadtwerken seinen Betrieb aufgenommen. 37 zusätzliche Krippenplätze sind so entstanden. Das BRK plant den Neubau der Mehrgenerationentagesstätte „Am Schwalbanger“ mit rund 30 Krippenplätzen – dies wären sechs mehr, als die derzeitige Containerkrippe „Forscherkiste“, die ersetzt werden soll, vorweisen kann. Beim Thema Kinderbetreuung tut sich etwas in Neuburg. Trotzdem werden die aktuell absehbaren Plätze nicht ausreichen. Dies war Thema in der jüngsten Sitzung des Neuburger Stadtrates.

    Kinderbetreuung in Neuburg: Hoher Bedarf und lange Wartelisten

    Das Landratsamt hatte die Stadt aufgefordert, den Betreuungsbedarf per Stadtratsbeschluss festzulegen. In der Sitzung wurden die Zahlen vorgestellt, die die Stadt für den Stand September 2020 ermittelt hat. Demnach sind rund 160 zusätzliche Krippenplätze nötig. Nach Abzug der 43 Plätze, die bereits geschaffen beziehungsweise geplant sind, müsste man immer noch rund 115 weitere Krippenplätze schaffen.

    Ähnlich sieht es im Bereich Kindergarten aus. Hier bräuchte die Stadt insgesamt 255 zusätzliche Plätze. 125 davon wurden bereits gebaut beziehungsweise geplant. Das Kinderhaus bei den Stadtwerken, getragen durch den Verein Frühförderung, hat Platz für 75 zusätzliche Kindergartenplätze geschaffen. Der geplante Neubau des BRK könnte rund 50 Kinder aufnehmen. Unter dem Strich benötigt die Stadt weitere 130 Kindergartenplätze, um den Bedarf vollständig zu decken.

    Kindergarten und Krippe: In Neuburg müssen manche Eltern und Kinder warten

    Nach Angaben der Verwaltung standen zum Oktober 2020 rund 100 Krippen- und 50 Kindergartenkinder auf den Wartelisten. Im Kindergartenbereich steige die Anzahl der Wartelistenkinder stetig an. Die Entwicklung resultiere insbesondere aus der Einführung von „Korridorkindern“ im Jahr 2019. Vorschulkinder, die vom 1. Juli bis 30. September des jeweiligen Jahres geboren wurden, können ein Jahr länger den Kindergarten besuchen, sofern die Eltern dies wollen. Laut Stadtverwaltung macht sich dies insbesondere in der aktuellen Zeit bemerkbar. Viele Eltern seien durch die Schließungen wegen Corona verunsichert und würden ihre Kinder lieber ein Jahr länger im Kindergarten lassen.

    Kindergarten-Referent Matthias Enghuber (CSU) betonte, dass die Stadt im Bereich Kinderbetreuung bereits viel getan habe und das Angebot gut sei. „Wir müssen aber weiter bauen und das Angebot ausbauen“, so Enghuber. Man dürfe jedoch nicht über den Bedarf hinaus planen, dies wirke sich negativ auf Förderungen aus. Außerdem müsse man den Bereich Personal im Auge haben. Immer wieder komme es hierbei zu Engpässen. Dies zeigt sich aktuell etwa im neuen Kinderhaus des Vereins Frühförderung. Dort können derzeit sowohl in den Bereichen Krippe als auch Kindergarten aufgrund von Personalmangel nicht alle vorgesehenen Plätze belegt werden.

    Kitaplätze in Neuburg sollen ausgebaut werden: "Sehr notwendig"

    Roland Harsch (FW) antwortete auf die Ausführungen von Enghuber: „Eine solche Rede des zuständigen Referenten hätte ich mir 2016 gewünscht.“ Damals wurde die Gesamtplanung letztmalig erstellt. Harsch forderte, dass man die hohen Zahlen auf den Wartelisten endlich drücken müsse. Beim Bau einer neuen Einrichtung müsse man bereits die nächste planen. Elisabeth Schafferhans (FW) wies darauf hin, dass sich Frauen vermehrt dafür entscheiden, Kinder und Beruf zu vereinen. Deshalb müsse man den Ausbau der Betreuungsplätze intensivieren – auch hinsichtlich des Themas Ganztagsbetreuung.

    Gerhard Schoder (Grüne) begrüßte die Aufstockung der Bedarfszahlen. Hinter den 150 Kindern, die auf der Warteliste sind, stehen 150 Familien, die ihre Lebensplanung nicht so verwirklichen können wie gewollt, so Schoder. 2016 hatte man sich gegen eine entsprechende Aufstockung entschieden. Daraus müsse man lernen, um in Zukunft nicht wieder „fünf Jahre verstreichen zu lassen“. Als „sehr notwendig“ bezeichnete es Christina Wilhelm (AfD), die Kitaplätze auszubauen. Diesen Schritt könne sie nur begrüßen – zumal sie selbst ein Jahr lang für die Kinderbetreuung aus Neuburg herauspendeln musste.

    Der Stadtrat stand einstimmig hinter der neuen Bedarfsplanung. Um der Nachfrage gerecht zu werden, war sich das Gremium außerdem einig, noch mehr Betreuungsmöglichkeiten im neuen BRK-Bau zu schaffen. Statt 55 zusätzlicher Plätze im Krippen- und Kindergartenbereich sollen dort 81 entstehen.

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