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Neuburg: "Hier ist Top Gun zu Hause": Markus Söder würdigt Einsatz des Geschwaders

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"Hier ist Top Gun zu Hause": Markus Söder würdigt Einsatz des Geschwaders

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    Von Kommodore Oberst Jürgen Schönhöfer (r.) sowie dem Kommandeur Fliegende Gruppe gab es für Bayerns Ministerpräsident eine kleine Führung durch die Hallen des Neuburger Geschwaders – und der Landesvater zeigte sich am Ende begeistert.
    Von Kommodore Oberst Jürgen Schönhöfer (r.) sowie dem Kommandeur Fliegende Gruppe gab es für Bayerns Ministerpräsident eine kleine Führung durch die Hallen des Neuburger Geschwaders – und der Landesvater zeigte sich am Ende begeistert. Foto: Germaine Nassal/Taktisches Luftwaffengeschwader 74 Neuburg
    Für fünf Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 in Neuburg ging es am Montag nach Lettland. Dort beteiligt sich der Verband bis Ende des Jahres an der Nato-Mission "Verstärkung Air Policing Baltikum". Beim Verabschiedungsappell war auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu Gast.
    Für fünf Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 in Neuburg ging es am Montag nach Lettland. Dort beteiligt sich der Verband bis Ende des Jahres an der Nato-Mission "Verstärkung Air Policing Baltikum". Beim Verabschiedungsappell war auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu Gast. Foto: Germaine Nassal/Taktisches Luftwaffengeschwader 74

    Nach seinem kurzen Rundgang über den Fliegerhorst in Neuburg-Zell am Montagnachmittag legte Markus Söder ein kleines Geständnis ab: "Ich muss zugeben, dass ich schon ein bisschen neidisch geworden bin." Er habe zwar auch bei der Bundeswehr gedient, "aber nur beim Heer, und dort bin ich Lkw gefahren, die Fliegerei ist sicherlich spannender". Der bayerische Ministerpräsident war aber nicht für eine Führung zum Taktischen Luftwaffengeschwader 74 nach Neuburg gekommen. Der Landesvater war Gast des Verabschiedungsappells des Verbandes, denn für die Soldatinnen und Soldaten geht es im Rahmen der Nato-Mission "Verstärkung Air Policing Baltikum" nach Lettland.

    Das Neuburger Geschwader sei einer der besten Verbände der deutschen Luftwaffe, "hier ist Top Gun, hier sind die Mavericks zu Hause", sagte Söder. Das Thema Landes- und Bündnisverteidigung sei aktueller denn je, die Herausforderungen veränderten sich grundlegend, und ohne Luftwaffe funktioniere sie nicht. Die Truppe in Neuburg sei hervorragend ausgebildet, "darauf können wir wirklich stolz sein". Dennoch brauche es mehr Unterstützung, mehr Material, eine bessere und stabilere Ausrüstung und am Ende auch mehr Geld. "Die Bundeswehr muss in ihrer vollen Breite einsatzfähig sein, nicht nur für punktuelle Einsätze", betonte der Ministerpräsident, der sich auch für eine Rückkehr zur Wehrpflicht ausspricht. 

    Markus Söder zu Gast im Neuburger Luftwaffengeschwader

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder lobte den Neuburger Verband, die Truppe sei hervorragend ausgebildet, sagte er.
    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder lobte den Neuburger Verband, die Truppe sei hervorragend ausgebildet, sagte er. Foto: Germaine Nassal/Taktisches Luftwaffengeschwader 74

    Die Ostflanke der Nato müsse geschützt, die gemeinsamen Werte innerhalb dieses Bündnisses, die Sicherung der Freiheit und des Friedens verteidigt werden, "und Sie leisten diesen Dienst", sagte Söder in Bezug auf die bevorstehende Mission. Das Bündnis sei, insbesondere auch mit Blick nach Russland, wichtiger denn je, "und Äußerungen, wie etwa von Donald Trump, die Nato im Home-Office zu verwenden, funktioniere einfach nicht". Und wie wichtig dieses Bündnis sei, zeige jüngst der beantragte Nato-Beitritt Schwedens.

    Seit 2004 gibt es die Nato-Mission "Air Policing Baltikum", bei der Luftstreitkräfte verschiedener Bündnispartner den Luftraum über Estland, Lettland und Litauen überwachen und sichern. Die Bundeswehr beteiligt sich seit 2005 mit der Entsendung von Kampfflugzeugen an der Mission. Hintergrund ist, dass die baltischen Staaten nur kleine Luftstreitkräfte und damit keine Flugzeuge haben, um selbst eine Luftraumsicherung betreiben zu können. Im Zuge der Annexion der Krim durch Russland und der dadurch verschärften sicherheitspolitischen Lage wurde 2014 die sogenannte "Verstärkung Air Policing Baltikum" (VAPB) im estnischen Ämari ins Leben gerufen. Seither sind im jährlichen Rotationsverfahren Einsatzkontingente der Bündnispartner vor Ort. Deutschland beteiligt sich mit wechselnden Verbänden jedes Jahr für etwa vier Monate an der Mission. Das Neuburger Geschwader war zuletzt 2021/2022 dabei, heuer wird es wieder dorthin verlegt – allerdings mit knapp neun Monaten am Stück deutlich länger.

    Bayerns Ministerpräsident lobt Neuburger Soldaten für ihren Einsatz

    "Dieser Auftrag wird unser Jahr 2024 prägen", sagte Kommodore Oberst Jürgen Schönhöfer. So werden bis Ende November im Durchschnitt rund 120 Geschwaderangehörige in mehreren Kontingenten vor Ort in Lettland auf der Airbase Lielvarde ihren Einsatz leisten. Und spätestens nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor zwei Jahren "hat dieser Auftrag auch eine andere Relevanz und Wahrnehmung erfahren". Eigentlich hatte auch die Botschafterin aus Lettland, Alda Vanaga, ihren Besuch angekündigt, musste aber aufgrund eines anderen Termins kurzfristig absagen. Die VAPB 2024 sei ein Auftrag, "der uns zu Recht mit Stolz erfüllen kann", betonte der Kommodore. Insbesondere Lettland sei sehr dankbar, und so habe die lettische Botschafterin "uns als Regenschirm gegen die Bedrohung, die schwarze Wolke aus Russland, bezeichnet". 

    Als belastbarer Partner in der Nato werde man Putin die Grenzen aufzeigen, sagte Generalmajor Peter Klement, Kommandeur Fliegende Verbände, in seiner Ansprache. "Ihre Präsenz ist ein deutliches Zeichen für Entschlossenheit und Bereitschaft, das Bündnis zu sichern", sagte er. Auch Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Landrat Peter von der Grün würdigten den Einsatz der Truppe – und hatten jeweils noch ein kleines Präsent für die Truppe dabei, damit auch vor Ort ein Stückchen Heimat dabei ist. So gab es ein Ortsschild der Stadt Neuburg und das Wappen des Landkreises. Markus Söder überreichte übrigens eine Bayern-Fahne, "als Symbol des freien Himmels", sagte er und versprach: "Wenn Sie zurückkommen, lade ich Sie alle zum Weißwurstfrühstück in die Staatskanzlei ein." Und nach der Geschenkübergabe wurde es laut.

    Symbolisch verabschiedete Kommodore Schönhöfer, gemeinsam mit Ministerpräsident Söder und Generalmajor Klement, den ersten der fünf Eurofighter, der auf seinem Weg zur Startbahn kurz an der Halle, in der der Appell mit zahlreichen Gästen stattfand, vorbeirollte. Ein Pilot nach dem anderen hob schließlich ab in Richtung Lettland. Am Dienstag wird dann auch das restliche Kontingent nach Lielvarde verlegt.

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