Eine Vorstellung, die vielen Menschen Angst macht: Man kann seine Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln und ist auf die Unterstützung anderer angewiesen. Laut der Betreuungsbehörde am Landratsamt werden im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen derzeit 1200 bis 1300 Menschen betreut. Nun steht ein Berufsbetreuer aus der Region vor dem Amtsgericht, weil er einen seiner Klienten um rund 1700 Euro betrogen haben soll. Zwischen Mai 2015 und Juli 2017 soll der 55-Jährige sechs Abhebungen vom Girokonto seines Betreuten getätigt, das Geld aber in die eigene Tasche gesteckt haben. Nun muss er sich wegen Untreue vor dem Neuburger Amtsgericht verantworten. In dem Prozess geht es um seine berufliche Existenz – und gleichzeitig um die Glaubwürdigkeit eines Systems, von dem viele Hilfsbedürftige abhängig sind.
Neuburg