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Neuburg erleuchtet: Farbenfrohe Kulturnacht "Wort.Klang.Bild" verzaubert Besucher

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Wort.Klang.Bild 2024: Rastlos durch die leuchtende Altstadt

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    Überall in der oberen Altstadt lockten bunte Lichter die Besucher in die verschiedenen Veranstaltungen.
    Überall in der oberen Altstadt lockten bunte Lichter die Besucher in die verschiedenen Veranstaltungen. Foto: Matthias Schwark

    Nur vier Stunden Zeit und über 20 Vorstellungen, Lesungen und Konzerte – die lange Neuburger Kulturnacht „Wort.Klang.Bild“ stellt die Neuburgerinnen und Neuburger alle zwei Jahre vor schwere Entscheidungen, die sorgsam abgewägt werden wollen. Auch in diesem Jahr galt es, auf die ein oder andere Aufführung verzichten zu können, und wem dies ohne Gram gelang, durfte sich auf einen rastlosen Ritt durch die Neuburger Kulturszene freuen.

    Vielfältiges und buntes Programm bei Neuburgs langer Kulturnacht

    Was „Work.Klang.Bild“ so besonders macht, ist, welch vielfältige Programme sich die Besucher zusammenstellen können. Wer wollte, besuchte den Neuburger Spieleverein in der Marstallhalle und ließ sich von fantasievollen Brettspielen beeindrucken, nur um dann durch eine einzige Tür zu schreiten, und den atmosphärischen, gefühlvollen Klängen der Irish Folk-Band „Troubadix“ zu lauschen. In der Schlosskapelle benötigten „Ois is Voice“ nichts Weiteres als ihre Stimmen und die hervorragende Akustik, um den Raum bis über die Sitzreihen hinaus zu füllen.

    Die Kunstinstallation des Brückenkollektivs erzeugte eine hypnotische Atmosphäre im Nadelöhr.
    Die Kunstinstallation des Brückenkollektivs erzeugte eine hypnotische Atmosphäre im Nadelöhr. Foto: Matthias Schwark

    Die acht Sängerinnen und Sänger machten sich nach ihrem Auftritt zur Galerie im Fürstengang gegenüber auf und wurden selbst zu gespannten Zuhörern. Dort drängten sich die Menschen dicht an dicht, um sich zu David Buttmanns Ausstellung „Ich liebe, also bin ich“ vorlesen zu lassen. Auf der Treppe in der Ecke lümmelnd, ein bisschen wie der Schüler, den er in seinen Texten beschreibt, nahm Buttmann die Anwesenden mit in seine Jugend und zeichnete seinen Weg zum Künstler nach. Gerade die in etwa Gleichaltrigen erinnerten sich gemeinsam mit ihm und nickten zu den nostalgischen Anekdoten selig vor sich hin.

    Neuburger Fadenspieler begeistern Jung und Alt

    In der Amalienschule, nur ein paar Meter weiter, verzauberten die beiden Märchen-Sequenzen „Mäuserich und Riese“ und „Zwerg Nase“ aus dem Programm der Neuburger Fadenspieler die zahlreichen kleinen und großen Gäste des Marionettentheaters. Dabei überzeugten nicht nur die kunstvollen Puppen und das jeweils stimmige Bühnenbild, sondern auch die interessanten Erklärungen der beiden Fadenspieler Uschi Golling und Klemens Wesolowski. So seien alle Puppen selbst gebaut und hätten mindestens neun Fäden, um ihre Bewegungen zu steuern. Auch die Bühnenbilder seien selbst gemalt. Bei weit über 30 Vorstellungen im Jahr, samt zahlreichen Proben, braucht es Herzblut. Auch deshalb ist der seit 33 Jahren existierende Verein mehrfach prämiert.

    Zurück in den Fürstengang, der für den restlichen Abend zu einer Art inoffiziellem Zentrum der Kulturnacht wurde. Mitunter lag das wohl an der kleinen Bar, die sich im Eck hinter einem Vorhang versteckte, in erster Linie aber lockte das abendfüllende Programm. Und die zahlreichen Besucher wurden nicht enttäuscht. In einer Vorführung, irgendwo zwischen skurril und magisch, malte Buttmann auf der einen und sang der Chor Windrose auf der anderen Seite, jeweils inmitten der Zuschauer.

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    36 Bilder
    Über 20 Veranstaltungen lockten hunderte Besucher in die Obere Altstadt. Hier sind die besten Bilder des Abends.

    Passend zum Thema Liebe gaben die Sängerinnen und Sänger Schlüpfriges aus dem Mittelalter und Melancholisches von den Beatles zum Besten. Dazu entstanden auf der Leinwand zunächst Formen, bevor sie sich langsam aber stetig schwarz färbte, bis nur noch eine kleine Öffnung zu sehen war. Da hinein schrieb Buttmann den Anwesenden eine kleine Botschaft, nur um sie hinter Pinselstrichen verschwinden zu lassen, als die Musik verstummte. Schlussendlich machte Elena Calliopa den Dreiklang aus Musik, Malerei und Lyrik rund, mit von Buttmanns Werken inspirierten Gedichten, die auch zu später Stunde noch viele zugewandte Zuhörerinnen und Zuhörer fanden.

    Musik, Lyrik und Malerei – bei „Wort.Klang.Bild“ war für jede und jeden etwas geboten

    Im Foyer des Stadttheaters verbanden Christoph Hoffmann und Michael Beck unterdessen Wort und Klang auf bemerkenswerte Art und Weise. Hoffmann, vier Schlägel auf dem Marimbaphon tanzen lassend und Beck, eigentlich Musikus, nun poetisch unterwegs. Aufregende Titel wie „Hombre d´aout“ oder „Marya“ gaben, perfekt musikalisch auf dem Marimbaphon in Szene gesetzt, Möglichkeit, Becks Gedichte bei zerbrechlichen Akkorden und tänzerischen Rhythmen nachklingen zu lassen. Becks Gedichte, alles Eigenkreationen, lebten von Wortwitz, Zwischenmenschlichem, Spielerei mit Buchstabenkombinationen, Akrostichons und unendlich viel Humor. Rüde Pointen, Selbstironie und absolut irre Buchstabenverdrehungen, die über „et quelle tante“ zur Ekeltante Tante Thekla führten, waren Gehirnjogging der besonderen Klasse.

    Der Chor Windrose umringt von dutzenden Zuhörerinnen und Zuhörern.
    Der Chor Windrose umringt von dutzenden Zuhörerinnen und Zuhörern. Foto: Matthias Schwark

    Bei so viel Leidenschaft und Kreativität, die in den Beiträgen steckten, war es besonders schön zu sehen, wie viele Neuburgerinnen und Neuburger sich auf diese Entdeckungsreise einließen. Überall huschten in Programmflyern versunkene Köpfe durch die Gassen, auf der Suche nach der idealen Route: „Wo sollen wir als Nächstes hin?“, oder „Wir hätten uns einen Plan machen sollen!“, hörte man sie sagen, bevor sie sich zum nächsten Ereignis aufmachten. „Wort.Klang.Bild“ zeigte wieder einmal eindrucksvoll, wie viel die Stadt kulturell zu bieten hat und wie sehr ihre Bewohner dies schätzen. Und so blieben bei kaum einer Veranstaltung und bei kaum einem Konzert viele Plätze frei.

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