Eine Rückkehr in die "Heimat": Neupriester kommt als Kaplan nach Neuburg
Richard Reißner aus Bayerdilling wird am Sonntag von Bischof Bertram Meier geweiht. Die Verstärkung sei „hochwillkommen“, sagt Pfarrer Herbert Kohler.
Ganz Bayerdilling wird mitfeiern, wenn Neupriester Richard Reißner am 7. Juli sein großes Primizfest auf dem Kirchberg hat. Die Pfarreien der Neuburger Gemeinschaft können gleich mitfeiern, denn der Spätberufene kommt im September nach Neuburg.
Als Stadtpfarrer Herbert Kohler vom Generalvikar erfuhr, dass Richard Reißner als Kaplan nach Neuburg geschickt wird, sei er "aus allen Wolken gefallen". Verstärkung könne man immer gebrauchen, "aber mit einem Neupriester haben wir nicht gerechnet". In diesem Fall kommt ein erfahrener Mann, denn der 49-Jährige hat bereits als Maschinenbauer für MAN Roland (Augsburg) in vielen Ländern gearbeitet.
Richard Reißner war bereits Ständiger Diakon, unter anderem in Mindelheim, und bereitete sich im Studienhaus St. Lambert in Lantershofen auf die Priesterweihe vor. Die Einrichtung ist für spätberufene Priesteramtskandidaten aus allen deutschen Diözesen und Ordensgemeinschaften zuständig. Durch den Standort im Rheinland hat Reißner die Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal im vollen Ausmaß miterlebt.
Der Heimatort nimmt intensiv Anteil an Richard Reißners Berufung, der seit Kindesbeinen in Pfarrei und Dorfgemeinschaft im besten Sinn engagiert ist. Jahrzehnte musizierte er in der Stadtkapelle Rain, war aktiv bei Feuerwehr und Schützenverein „Gemütlichkeit“, ist Mitglied des Soldaten- und Kameradschaftsvereins. Wegen Studium und Praktika muss er zwar kürzertreten, aber die Verbindungen in die Heimat sind ihm stets wichtig geblieben. Ein Arbeitskreis bereitet die Primizfeier maßgeblich vor. Kirchenpfleger Joseph Königsdorfer hat sogar die Sanierung des Pfarrstadels initiiert. Der Kirchberg soll sich von seiner besten Seite zeigen.
Richard Reißner wird als Kaplan nach Neuburg geschickt
Am kommenden Sonntag weiht ihn der Augsburger Bischof Bertram Meier mit den beiden weiteren Anwärtern Sebastian Fuchs (Oberreute) und Wolfgang Ehrle (Niederstaufen) zu Priestern. Eine Woche später folgen die Primizfeiern. Pfarrer Herbert Kohler zeigt sich glücklich über den künftigen Kaplan, "der auch noch heimischen Dialekt spricht". Er soll Religionsunterricht in der Grundschule am Schwalbanger geben. Neben den beiden Pfarrern Dominic Leutgäb und Herbert Kohler wird auch Monsignore Vitus Wengert weiterhin bei den Gottesdiensten aushelfen.
Mit der Verstärkung kann sich die Pfarreiengemeinschaft noch mehr der Ausbildung von engagierten Laien widmen. Vor allem Persönlichkeiten für Wort-Gottes-Dienste seien gefragt. Diese Form der sonntäglichen Angebote der Kirche werde angesichts des Priestermangels zunehmen, "da machen wir uns nichts vor".
In den kommenden Wochen feiern die Gemeinden ihre letzten kleinen Pfarrfeste wie etwa in Bittenbrunn und Ried. Danach werden sich die Geistlichen schubweise in den Sommerurlaub verabschieden.
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