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Neuburg: „Ein einzigartiger Club“: Das Birdland bekommt mehr Geld

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„Ein einzigartiger Club“: Das Birdland bekommt mehr Geld

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    Für das Neuburger Birdland erhöht die Stadt Neuburg den Förderbetrag.
    Für das Neuburger Birdland erhöht die Stadt Neuburg den Förderbetrag. Foto: Elisa Glöckner (Archivbild)

    Im Stadtrat waren sich alle Gremiumsmitglieder einig: Der Neuburger Jazzkeller ist etwas ganz Besonderes. Dass diese Kulturperle der Stadt einen größeren Zuschuss erhalten soll, stand daher bei einem Großteil der Stadträte außer Frage. Viel mehr Stirnrunzel bescherte stattdessen ein Blick in die Zukunft, wie es mit dem Birdland einmal weitergehen soll. Denn aktuell steht und fällt das Birdland mit einer ganz bestimmten Person.

    Der Name von dem Mann hinter dem Jazzclub war als schlichte Unterschrift unter den Antrag zur Erhöhung des städtischen Zuschusses gesetzt. Manfred Rehm leitet den Club seit vielen Jahren und hat seither unzählige ehrenamtliche Stunden in die Programmgestaltung, Organisation und Durchführung der Konzerte gesteckt. Bisher hat er für den Betrieb des Birdlands von der Stadt einen Defizitausgleich in Höhe von 50.000 Euro jährlich bekommen. Weil die Kosten in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen sind, beantragte Rehm nun 65.000 Euro. Nach Beratungen von Kulturamtsleiterin Marieluise Kühnl und Oberbürgermeister Bernhard Gmehling stand eine Erhöhung des Defizitausgleichs auf 60.000 Euro auf der Tagesordnung.

    Zuschuss für das Neuburger Birdland wird auf 60.000 Euro erhöht

    Kulturreferentin Gabriele Kaps sprach sich gleich zu Beginn der Diskussion dafür aus, diese Erhöhung zu realisieren: „Der Jazzclub hat ein internationales Renommee. Stars gehen auf Tournee und machen neben London und Paris auch in Neuburg Halt.“ Dem stimmte Hans Mayr zu: „Ich bin sehr froh, dass es Manfred Rehm gibt. Es ist einzigartig, was der Club für die Stadt bedeutet.“

    Kulturamtsleiterin Marieluise Kühnl ging kurz darauf ein, warum der Jazzclub nicht nur Ansehen, sondern auch Geld in die Stadt bringe. Denn wie Rehm in seinem Förderantrag aufgelistet hatte, kommen zu den rund 80 Konzerten im Jahr über 5000 Besucherinnen und Besucher. Dadurch werde auch der Tourismus angekurbelt, die Hotels und andere Übernachtungsmöglichkeiten gebucht sowie die Gastronomie unterstützt. Auch im Einzelhandel würden die Gäste des Birdland eine Rolle spielen, da diese zu einem beachtlichen Teil aus weiterer Entfernung für ein Konzerterlebnis anreisen und dann auch mehrere Tage in Neuburg bleiben.

    So sprachen Kaps ebenso wie Florian Herold davon, dass sie von Jazzliebhabern wüssten, welche aus dem Ausland für ein Konzert nach Neuburg reisen und sich diesen Termin fest in ihrem Jahreskalender verankern würden. „Im Birdland laufen ganzjährig Veranstaltungen. Wenn wir uns die Pro-Kopf-Förderung im Birdland bei der Vielzahl an Konzerten anschauen, ist die Höhe der Fördersumme umgerechnet gar nicht mehr so hoch“, fand Herold und betonte: „Es gibt auch in der ganzen Region nichts Vergleichbares.“

    Stadtrat äußert Sorgen über die Zukunft des Neuburger Jazzkellers

    Was die Vielzahl der Besucher angeht, merkte Manfred Enzersberger an, dass man auch über eine Erhöhung der Ticketpreise sprechen könnte. „Wenn man drei Euro mehr pro Karte verlangen würde, wären das bei 5000 Besuchern auch 15.000 Euro mehr und das könnte sich jeder, der ins Birdland geht auch leisten. Dann müssten wir nicht bald wieder über höhere Förderungen sprechen“, so Enzersberger. Kaps entgegnete daraufhin, dass Rehm dies ablehnt, weil er die Jazzkonzerte in Neuburg nicht elitär machen möchte.

    Einstimmig befürwortete das Gremium die Erhöhung auf 60.000 Euro, nicht jedoch ohne auch einen Blick auf die Zukunft des Clubs zu werfen. Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters sei nicht klar, wie lange Rehm die Leitung des Clubs noch mit diesem Stundenaufwand stemmen könne. „Die größte Schwierigkeit wird einmal sein, einen Nachfolger zu finden“, meinte Gmehling und verwies darauf, dass eine von der Stadt geschaffene Stelle die Höhe des Defizitausgleichs bezüglich der Kosten weit übersteigen würde. Darum sei es umso wichtiger, Manfred Rehm noch so lange finanziell zu unterstützen, wie er hinter dem Birdland stehe.

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