Eine Schlepperspur in Beton gegossen zieht sich in gut fünf Metern Höhe senkrecht nach oben. An der Wand gegenüber wächst dichtes Moos in einem Rahmen. Selbstverständlich handelt es sich um Kunst, die aber ist treffend gewählt in dem neuen Gebäude der Maschinenringe. Was würde besser in die Räumlichkeiten der Vereinigung der landwirtschaftlichen Betriebe passen als saftiges Grün und schwere Ackergeräte.
Über das Wochenende sind bereits die ersten Mitarbeiter in das weiße Gebäude in Neuburgs Westen, am Ende des Donauwörther Berges umgezogen. Lichtdurchflutet mit Fenstern vom Boden bis zur Decke und äußerst geräumig. Vereinigt werden im dem Hauptquartier nun der Neuburger Maschinenring e.V. zusammen mit seiner gewerblichen Tochter, der Dopas GmbH, mit insgesamt sieben Mitarbeitern, der Bundesverband mit der Maschinenringe Deutschland GmbH und ihren gut 90 Mitarbeitern sowie das Kuratorium Bayerischer Maschinenringe mit 14 Kollegen.
Im Büro des Kuratoriumsvorsitzenden Hans Habermeyer herrscht derzeit noch sortiertes Chaos. Überall stehen gepackte Kisten im Gang, Schränke und Schubladen sind leer geräumt. Er zieht am Donnerstag vom Haus in der Altstadt in das neue Geschäftsgebäude – und freut sich schon. Die Enge hat dann endlich ein Ende. Auf was sich der Neuburger aber wirklich freut, ist die soziale Komponente: „Was man sonst über Termine klären musste, kann man nun im Gang besprechen, wenn man sich zufällig über den Weg läuft. Das wir nichts produzieren, ist das Reden die Schmierseife, wie unser Geschäft funktioniert.“
Deswegen gibt es bewusst keine Kaffeemaschinen in den einzelnen Abteilungen, sondern Sozialküchen in jedem Stockwerk. Dort sollen sich die Kollegen treffen und ins Gespräch kommen. Das kam bisher viel zu kurz, wie Habermeyer sagt, schließlich waren die einzelnen Bereich der Maschinenringe auf viele verschiedene Gebäude verteilt. Nun sind sie vereinigt. Der Wunsch des Unternehmens zu dem Neubau gab den Startschuss für den Ausbau des Areals zwischen Donauwörther Berg und Sehensander Weg. Derzeit werden die Straßen erschlossen, an die 40 Wohnbauparzellen entstehen.
Was jedoch mit den Räumen passiert, die die Maschinenringe verlassen, ist noch unklar. Im Gebäude in der Amalienstraße werden vermutlich wieder Wohnungen entstehen und für den Marstall ist noch kein Nachmieter gefunden. Die Stadt hat die das historische Gebäude neben dem Theater ausgeschrieben. Ursprünglich sollte die Raiffeisenbank dort hinziehen, um sich in Ruhe dem Umbau ihrer Zentrale am Neuburger Schrannenplatz widmen zu können. Doch die Pläne sind geplatzt und die Bank hat ihren Mietvertrag gekündigt.