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Neuburg: Das tut sich in Neuburgs Innenstadt

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Das tut sich in Neuburgs Innenstadt

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    Dieses Kleid der Neuburger Rundschau ist wohl unverkäuflich, aber nett anzusehen. Viele Läden locken gerade mit Prozenten und hoffen auf „Click and collect“.
    Dieses Kleid der Neuburger Rundschau ist wohl unverkäuflich, aber nett anzusehen. Viele Läden locken gerade mit Prozenten und hoffen auf „Click and collect“. Foto: Gloria Geissler

    Eine coronabedingte Schließung, ein Neubau und ein neuer Coworking-Space: In der Neuburger Innenstadt tut sich derzeit einiges. Ein Überblick.

    Sie hat lange gekämpft, dann aber doch die Reißleine gezogen. Am Tag vor Weihnachten hat Christa Sutor ihren Laden „C & F Moden“ in der Neuburger Färberstraße zugesperrt. Nach 16 Jahren gibt sie coronabedingt auf.

    Der erste Lockdown im Frühjahr, im Herbst die erneuten Verschärfungen und dazwischen eine Zeit, in der feierliche Veranstaltungen und Feste nur sehr beschränkt stattfinden durften, das alles ist Gift für ein Geschäft, das sich auf feminine Abendgarderobe spezialisiert hat. Keine Abschlussbälle, kaum Hochzeiten oder große Geburtstage – wer kauft sich da schon ein neues Kleid? „Mein Boot geht unter“, sagt Inhaberin Christa Sutor, „ich kann nicht mehr“. Eine Mietminderung oder dergleichen sei mit ihrem Vermieter nicht auszuhandeln gewesen, deswegen habe sie sich zu diesem drastischen Schritt entschlossen. Durch die Fixkosten sei sie immer mehr ins Minus gerauscht.

    Corona-Lockdown macht Neuburger Einzelhändler zu schaffen

    Einen Abverkauf hat sie vor dem Lockdown nicht mehr geschafft, deswegen musste sie einen Teil der Kleidung entsorgen, den anderen hat sie in einem Container eingelagert. Vielleicht will sie irgendwann einen Neuanfang wagen, zunächst aber brauche sie Zeit, um zu verdauen, „dass alles kaputt gegangen ist“.

    16 Jahre gab es „C & F Moden“ in der Neuburger Färberstraße.
    16 Jahre gab es „C & F Moden“ in der Neuburger Färberstraße.

    Da die Miete nach wie vor weiterläuft und sie frühestens im Sommer aus dem Mietvertrag raus kommt, sucht Christa Sutor nach einem Nachmieter für die 100 Quadratmeter große Ladenfläche. Interessenten können sich über die Handynummer, die im Schaufenster aushängt, bei ihr melden. Bisher habe aber noch kein einziger angerufen. Die Leerstände in der Neuburger Innenstadt werden immer mehr – und sichtbarer. Sind es sonst eher kleine Läden, deren leere Schaufenster dem Besucher entgegenblicken, sind inzwischen auch größere Geschäftsflächen in 1A-Lage betroffen, wie zum Beispiel beim ehemaligen Cecil, dem einstigen Bonita oder dem leeren Donaukurier. Eine neue Nutzung werden diese Läden wohl frühestens nach dem Ende der Corona-Pandemie erfahren, vermutet Stadtmarketing-Chef Michael Regnet. Interessenten sind nämlich insgesamt Mangelware.

    Leerstände in der Neuburger Innenstadt werden mehr

    Schräg gegenüber von „C & F Moden“ ist der Neubau mit zwei Gewerbeflächen fertiggestellt. Während in die eine der Telekom-Laden von der Rosenstraße einzieht, wartet laut Regnet der zweite Laden noch auf einen Mieter.

    Im „alten“ Telekom-Laden werden schon bald Edelsteine funkeln. Gundolf Fischer, der seit fast 40 Jahren seinen Edelsteine, Mineralien und Fossilien-Laden in der Klug-Passage zwischen Färberstraße und Parkplatz am Fürstgarten-Center betreibt, wird ihn verkaufen. „Am 1. August gehe ich in Rente“, verrät er. Auch wenn ihm dieser Schritt schwerfällt, freut er sich, einen Nachfolger gefunden zu haben. Eine Mitarbeiterin übernimmt und wird das Geschäft dann in der Rosenstraße neu eröffnen.

    Der Neubau in der Färberstraße ist fertig und bereit für zwei Geschäfte.
    Der Neubau in der Färberstraße ist fertig und bereit für zwei Geschäfte. Foto: Gloria Geissler

    Ein gänzlich neues Projekt planen Tobias Albrecht und Martin Egger. Der Maler und der Grafikdesigner sind befreundet und wollten sich eigentlich nur ein gemeinsames Büro zulegen. Doch daraus wurde mehr. Am Huber-Eck soll ein Coworking-Space entstehen namens „Brückenkollektiv“. Dort stehen dann acht bis zehn Arbeitsplätze mit Stromversorgung, Internetanbindung und Drucker zur Verfügung, die stundenweise gebucht werden können. Laptops müssen selbst mitgebracht werden. „Sobald die Beschränkungen aufgehoben werden, starten wir“, verrät Albrecht.

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