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Neuburg: Bürgerinitiative übergibt in Neuburg Brandbrief an Söder

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Bürgerinitiative übergibt in Neuburg Brandbrief an Söder

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    Söder Kinopalast BI Flutpolder
Der Bürgermeister von Rennertshofen, Georg Hirschbeck (rechts) übergibt gemeinsam mit Angelika Gutmann und dem BI-Sprecher Robert Stuber einen Brandbrief an MP Söder. IM Hintergrund OB Gmehling und Matthias Enghuber.
    Söder Kinopalast BI Flutpolder Der Bürgermeister von Rennertshofen, Georg Hirschbeck (rechts) übergibt gemeinsam mit Angelika Gutmann und dem BI-Sprecher Robert Stuber einen Brandbrief an MP Söder. IM Hintergrund OB Gmehling und Matthias Enghuber. Foto: Barbara Wild

    Die Chance, dem bayerischen Ministerpräsidenten persönlich ein Anliegen ans Herz zu legen, ließen sich die Mitglieder der Bürgerinitiative "Kein Flutpolder Bertoldsheim/Marxheim" nicht entgehen. Und so wurde Markus Söder, am Mittwochabend auf Kinotour in Neuburg (wir berichteten), auf dem Weg zum Kinosaal mal kurz abgefangen. Gestoppt hatten ihn Parteikollege und Bürgermeister von Rennertshofen, Georg Hirschbeck, gemeinsam mit Angelika Gutmann und dem BI-Sprecher Robert Stuber. Sie überreichten einen Brandbrief. 

    In dem Schreiben fordert die BI, die Planungen für einen Polder bei Bertoldsheim unmittelbar zu stoppen. "Der erste Polder an der Donau wurde in unserer Marktgemeinde im Ortsteil Riedensheim ohne Widerspruch der Bevölkerung gebaut. Damit haben wir unseren Beitrag zum Hochwasserschutz der

    Söder im Gespräch mit Rennertshofens Bürgermeister Georg Hirschbeck und Vertretern der BI gegen den Flutpolder.
    Söder im Gespräch mit Rennertshofens Bürgermeister Georg Hirschbeck und Vertretern der BI gegen den Flutpolder. Foto: Barbara Wild

    Dass nun das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt mit einem Raumordnungsverfahren begonnen hat, was Gemeinde und Rathauschefs nur durch Zufall erfahren hätten, sorgt bei den Anliegern für Entsetzen. "So geht man nicht miteinander um", schreibt die BI, in der sich Bürger aus Rennertshofen, Burgheim sowie Marxheim und Niederschönenfeld (Landkreis Donau-Ries) zusammengeschlossen haben. 

    BI gegen den Flutpolder bei Bertoldsheim übergibt Brandbrief an Ministerpräsident Markus Söder

    Söder reagierte gelassen auf das unerwartete Zusammentreffen, war im Thema und fand die Worte, die gegenüber den BI-Mitgliedern gut ankamen. "Wir müssen sehen, ob der Polder überhaupt die Wirkung hat, die wir ihm zuweisen", so der Ministerpräsident. Die Hoffnung, den Polder braucht es gar nicht, gab er neue Nahrung. 

    Die BI erinnerte Söder schließlich auch daran, dass er selbst bei einem Ortsbesuch im Oktober 2018 versichert habe, dass auf einen Flutpolder Bertoldsheim/Marxheim verzichtet werde. "Der Flutpolder ist passé", berichtet damals die NR. Die Absicht war auch im letzten Koalitionsvertrag mit den Freien Wählern so festgehalten worden. Die neue Fassung nach der Landtagswahl im Herbst 2023 nimmt dazu allerdings nicht mehr Stellung. 

    BI gegen den Flutpolder erinnert Ministerpräsident Söder an ein Versprechen

    Doch das Wort wurde wohl schon vorher gebrochen, denn bereits seit Mitte 2023 werden durch ein Ingenieurbüro erste Planungen angestrengt und Umweltverträglichkeitsstudien in Sachen Flutpolder vergeben. 2025 soll ein Raumordnungsverfahren eingeleitet werden, zumindest steht es so auf der Website des Wasserwirtschaftsamtes Ingolstadt. Die Ankündigung ist für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger nichts anderes als ein Vertrauensbruch. 

    In dem Schreiben, das an Söder übergeben wurde, ist in acht Punkten festgehalten, warum die Region nicht mit einem weiteren Polder belastet werden sollte. Unter anderem wären FFH-, Vogelschutz- und Landschaftschutzgebiete davon betroffen. Land- und Forstwirtschaft würden erhebliche Flächen entzogen werden. Zudem wären Häuser und Dörfer direkt am Polder durch das angesammelte Wasser im Polder und einen steigenden Grundwasserspiegel bedroht. An sich zweifelt die BI die Sinnhaftigkeit des Polderkonzeptes an. "In unserer Region fühlen sich die Bürger als Bauernopfer der Politik." 

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