Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Neuburg: Brandlwiese statt Staustufe: So wird das "halbe Donauschwimmen"

Neuburg

Brandlwiese statt Staustufe: So wird das "halbe Donauschwimmen"

    • |
    Spektakuläre Aufbauten, wie diese von der Gruppe D'Hauser aus Ober- und Unterhausen im Jahr 2019, wird es heuer nicht geben.
    Spektakuläre Aufbauten, wie diese von der Gruppe D'Hauser aus Ober- und Unterhausen im Jahr 2019, wird es heuer nicht geben. Foto: Xaver Habermeier (Archivfoto)

    Die wichtigste Nachricht zuerst: Das Neuburger Donauschwimmen 2024 findet statt. Doch wie bereits berichtet, gibt es heuer aufgrund des Hochwassers einige, auch erstmalige Änderungen und Einschränkungen in der mehr als 50-jährigen Historie von Europas größtem Winterschwimmen. Wir haben das Wichtigste noch einmal zusammengefasst.

    Bus für Bus hat die Schwimmer in der Vergangenheit vom Parkbad zur Bittenbrunner Staustufe chauffiert, wo um 13 Uhr der Startschuss fiel. Gut vier Kilometer Strecke legten die Schwimmer bis zum Ziel am Ruderclub zurück. Heuer ist es allerdings "ein halbes Donauschwimmen", wie Wasserwachts-Vorsitzender Matthias Brendel erklärt. So ist der Einstieg nicht wie gewohnt an der Bittenbrunner Staustufe, sondern an der Brandlwiese. Damit reduziert sich auch die Strecke um mehr als die Hälfte. Der Grund: Der Einstieg an der Staustufe ist zu gefährlich.

    Das überraschende Hochwasser der Donau erreichte am Freitag seinen höchsten Stand. Am Wehrüberlauf des
Kraftwerks Bittenbrunn war an einen Start der Donauschwimmer nicht zu denken. 850 Kubikmeter Wasser donnerten über die Wehre, ab dem Abend wird der Abfluss langsam zurückgehen. Die Teilnehmer des Donauschwimmens am Samstag starten nun verkürzt von der Brandlwiese aus. Den Anstieg der Donau haben vor allem starke Regenfälle im Voralpenland verursacht.
    Das überraschende Hochwasser der Donau erreichte am Freitag seinen höchsten Stand. Am Wehrüberlauf des Kraftwerks Bittenbrunn war an einen Start der Donauschwimmer nicht zu denken. 850 Kubikmeter Wasser donnerten über die Wehre, ab dem Abend wird der Abfluss langsam zurückgehen. Die Teilnehmer des Donauschwimmens am Samstag starten nun verkürzt von der Brandlwiese aus. Den Anstieg der Donau haben vor allem starke Regenfälle im Voralpenland verursacht. Foto: Winfried Rein

    Durch den Wehrüberlauf ist die Strömung dort deutlich stärker, der Ablauf fließt aktuell mit 700 Kubikmetern pro Sekunde. Zudem sind die Steine an der Böschung, über die die Teilnehmer sonst in die Donau gestiegen sind, unter Wasser. "Und das ist alles zu gefährlich", betont Brendel. Dass der Einstieg nun genau an die Brandlwiese verlegt wurde, hat mehrere Gründe. An der gesamten Uferstrecke entlang seien die Bedingungen zum Einsteigen dort am besten, zum anderen liegt die Fläche im städtischen Eigentum. "Das erleichtert vieles", sagt der Wasserwachts-Chef und ergänzt, dass eine Änderung der Strecke historisch sei, "das gab es noch nie".

    Statt Staustufe Bittenbrunn: Donauschwimmen startet an der Brandlwiese

    Fest zum Donauschwimmen gehören jedes Jahr die beeindruckenden, teils auch riesigen Aufbauten der Teilnehmer. Doch auch hier wird die starke Strömung zum Problem. "Bei dieser Geschwindigkeit diese Großgefährte zu bewegen, das ist einfach unmöglich." Also bleiben die großen Aufbauten an Land und "es darf nur ins Wasser, was von einer Person mit den Händen rein- und auch wieder hinaustransportiert werden kann", erklärt Brendel. Alles andere sei zu gefährlich. 

    Ganz umsonst ist die Arbeit, die in die Aufbauten gesteckt wurde, aber nicht. So können sie auf dem Neuburger Volksfestplatz aufgestellt werden und eine Jury wird am Ende die besten Stücke bei der Siegerehrung um 15 Uhr in der Mehrzweckhalle im Ostend prämieren. Gekürt werden ebenfalls die kreativsten Verkleidungen der Schwimmer sowie die besten Zeiten und Teilnahmejubiläen.

    Icon Galerie
    167 Bilder
    Nach zwei Jahren Corona-Pause startet heuer endlich wieder das Donauschwimmen in Neuburg. Über 1000 Teilnehmer wagen sich in den kalten Fluss. Hier sind die Bilder.

    Anpassungen wird es auch beim Ausstieg aus der Donau für die Schwimmer geben, denen Brendel im übrigen heuer aufgrund der Wasserverhältnisse Flossen empfiehlt. Er rät, frühzeitig in Richtung Ufer zu schwimmen. Das THW wird den Weg, der vom Donaukai in Richtung Ruderclub führt, absperren, damit mehr Ausstiegsfläche zur Verfügung steht. Zur Erleichterung bringen die Helfer ab Beginn der Böschung auch Seile an, an denen sich die Teilnehmer hochziehen können. Zudem wird der Steg an den Treppen zum Ruderclub verlängert. Ab etwa 11.30 Uhr ist der Donaukai für den Verkehr gesperrt, die Donaubrücke bleibt frei. 

    Trotz Hochwasser: Neuburger Donauschwimmen 2024 findet statt

    Auch der Beginn des Spektakels ändert sich. So steigen die 80 Eisschwimmer nicht wie bislang gegen 12.45 Uhr von der Posttreppe am Donaukai in die kalten Fluten, sondern um 13 Uhr. Der offizielle Start für den Rest, der zwischen 11 und 13 Uhr mit Shuttlebussen vom Parkbad zur Brandlwiese gebracht wird, ist um 13.15 Uhr. Die Anmeldung ist im übrigen wie gehabt am Vormittag in der Mehrzweckhalle im Ostend. Auch der - ausverkaufte - Wasserwachtsball findet statt. 

    Matthias Brendel bedauert all die kurzfristigen Änderungen, sowohl für die Teilnehmer, als auch für all diejenigen, die an der Organisation mitwirken - von Wasserwacht, BRK und THW, über Feuerwehr, Bundeswehr, Polizei und Katastrophenschutz. An oberster Priorität stehe die Sicherheit der gut 1900 Schwimmer - von denen bislang übrigens noch keiner abgesagt hat. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden