Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Neuburg: Bekommt der Landkreis eine zweite Krankenpflegeschule?

Neuburg

Bekommt der Landkreis eine zweite Krankenpflegeschule?

    • |
    Das Kreiskrankenhaus in Schrobenhausen denkt über die Etablierung einer zweiten Krankenpflegeschule nach. Eine solche gibt es bereits in Neuburg.
    Das Kreiskrankenhaus in Schrobenhausen denkt über die Etablierung einer zweiten Krankenpflegeschule nach. Eine solche gibt es bereits in Neuburg. Foto: Kreiskrankenhaus

    Mehr als die Hälfte der Kliniken in Deutschland schreibt rote Zahlen. Wenn es nach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht, soll eine Krankenhausreform, die bis zum Sommer stehen soll, Abhilfe schaffen. Auch für das Schrobenhausener Kreiskrankenhaus (KKH) ist ein Defizit von rund 5,4 Millionen Euro für das laufende Jahr prognostiziert. Geschäftsführer Holger Koch zeigt sich dennoch zuversichtlich – auch mit Blick auf einen Förderantrag. 

    Dass die Reform so, wie sie die Regierung plane, "nicht kommt, da sind sich wohl alle gerade einig", sagte Koch in der jüngsten Sitzung des Gesundheitsausschusses des Kreistags. So gab es erst vor wenigen Tagen einen Runden Tisch, im Zuge dessen von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek massive Kritik kam. So warnte der CSU-Politiker anhand eines Gutachtens vor den möglichen Folgen der Reformpläne. Dennoch ist sich Koch sicher: "Es kommt etwas, aber wir sehen es entspannt, egal, was entschieden wird, und es wird uns nicht bang", so der Geschäftsführer. Hintergrund sind die Weiterentwicklungspläne der Klinik.

    Zunächst gab es aber nicht gerade erfreuliche Zahlen. Einer der Einflussfaktoren auf die wirtschaftliche Entwicklung des Hauses ist die Krankheitsquote beim Personal "und die ist leider immer noch sehr hoch", bedauerte der Geschäftsführer. So lag die Quote im Februar für das Krankenhaus bei 6,49 (Januar: 5,09), beim Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) bei 10,14 (6,4) und beim Geriatriezentrum (GZN) in Neuburg bei 9,27 (9,3). Beim GZN habe sich die Quote fast verdoppelt. So war sie im Januar 2019 noch bei 5,38. Die hohe Ausfallquote beim MVZ resultiere aus pandemiebedingten Einflüssen sowie einem entsprechenden Fachkräftemangel, erklärte Koch.

    Kreiskrankenhaus Schrobenhausen arbeitet an Förderantrag für Weiterentwicklung

    Positiv hingegen sei die Auslastung der Klinik, die im Februar bei über 70 Prozent lag, im März sogar bei 78,67. Auch die Situation bezüglich der OP-Planung für das laufende Jahr sei erfreulich, "denn die Personalkapazitäten sind zum ersten Mal seit Jahren wieder ausgelastet", berichtete Koch. Hier spiele auch die Etablierung einer Gefäßchirurgie, die heuer noch ihre Arbeit aufnehme, als zusätzliche Fachrichtung eine entscheidende Rolle. Man seit stolz, dass es mit der Auslastung nun wieder nach oben gehe, so Koch. Das zeige sich auch beim GZN, wo eine steigende Auslastung zu beobachten sei. So stieg sie etwa von 91,29 Prozent im Januar auf 93,46 Prozent im Februar. "Am Mittwoch waren es sogar 96 Prozent", sagte Koch. Doch ein Problem bleibe nach wie vor sowohl im Geriatriezentrum als auch im Kreiskrankenhaus: der massive Personalmangel. 

    Ganz oben auf der To-do-Liste – und das seit Jahren – steht die Weiterentwicklung des Kreiskrankenhauses. Das kostet natürlich viel Geld, stehen doch Optionen wie Sanierung, Teilneubau oder sogar ein kompletter Neubau im Raum. Hier hofft die Einrichtung auf finanzielle Unterstützung des Freistaats durch ein Förderprogramm. Bevor ein entsprechender Antrag aber eingereicht werden kann, gibt es noch einige Punkte zu beackern – von der Schwachstellenanalyse über die Erstellung eines Funktionsprogramms bis hin zur Aufstellung eines Raumprogramms für insgesamt 150 Planbetten. Bis sich hier aber etwas tut, dauert es noch. So kann mit einem Prüfergebnis des Antrags, der bis Dezember eingereicht werden muss, erst im März 2024 gerechnet werden. Sollte dieses positiv ausfallen, wird die Aufnahme in ein Jahreskrankenhausbauprogramm für Juni oder Juli des nächsten Jahres erwartet.

    Kreiskrankenhaus plant Errichtung einer Krankenpflegeschule in Schrobenhausen

    Es gibt noch ein Thema, dass die Verantwortlichen der Klinik derzeit beschäftigt: die Etablierung einer Krankenpflegeschule in Schrobenhausen. "Es ist noch nichts in Planung", betonte Koch. Derzeit würden lediglich Vor- und Nachteile geprüft sowie notwendige finanzielle Mittel bewertet. Ein erster Jahrgang sei, wenn überhaupt, frühestens 2024 realisierbar. Alfred Lengler (CSU) wollte wissen, ob denn nicht eine Zusammenarbeit diesbezüglich mit der Pflegeschule in Neuburg, die zur Ameos-Klinik gehört, denkbar wäre, vielleicht auch eine Kombination. Die gleiche Frage stellte auch Parteikollegin Elfriede Müller. Doch Holger Koch machte klar, dass daraus wohl zunächst nichts wird. 

    Ein Anzeichen dafür ist wohl, dass die Kenntnisprüfung ausländischer Pflegekräfte des Kreiskrankenhauses vonseiten der Krankenpflegeschule in Neuburg nicht mehr möglich ist. "Und was ist der Grund?", fragte Elfriede Müller. "Dass wir eine solche Schule planen", antwortet Koch kurz und knapp. Das sei doch wie im Kindergarten, bemerkte Müller. "Wirklich schade!" Kreisrat und Gesundheitsreferent Sharam Tabrizi (FW) erwähnte in diesem Zug, dass man der Leitung der Ameos Klinik erneut Gespräche über mögliche Kooperationen angeboten habe. "Es wandern weiterhin Patienten von Neuburg nach Schrobenhausen, und wir streben keine Abkühlung der Zusammenarbeit an – im Gegenteil", betonte der Mediziner und Landrat Peter von der Grün (

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden