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Neuburg: Autozulieferer Magna baut zweites Werk

Neuburg

Neues Magna-Werk in Grünau: Ein "Statement" für den Standort Neuburg

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    420 Menschen arbeiten aktuell bei Magna in Neuburg. Im neuen Werk, direkt daneben, sollen bis zu 100 Stellen dazukommen.
    420 Menschen arbeiten aktuell bei Magna in Neuburg. Im neuen Werk, direkt daneben, sollen bis zu 100 Stellen dazukommen. Foto: Andreas Zidar

    Die Firma Magna investiert in den Standort Neuburg. Der weltweit tätige Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Kanada will eine neue, 15 Meter hohe Fertigungshalle im Grünauer Industriegebiet bauen, direkt neben dem bestehenden Autositz-Werk. Im Gespräch mit unserer Redaktion hat das Unternehmen jetzt erstmals öffentlich Details zu dem Millionen-Vorhaben verraten.

    Westlich des Bestandsbaus an der Ruhrstraße, in Richtung Herrenwörth, wird planmäßig ein Gebäude mit etwa 6000 bis 7000 Quadratmeter Fläche entstehen, berichtet Alex Wandler, der Standortverantwortliche von Magna in Neuburg. Das neue Werk wird über ein Förderband mit dem bestehenden verbunden. Dieses Vorhaben lässt sich das Unternehmen einiges kosten, wie viel genau, möchte Magna nicht kommunizieren. Im Raum steht eine Summe von 20 Millionen Euro

    Magna baut neues Werk in Neuburg

    Diese Investition soll sich, so die Hoffnung der Verantwortlichen, langfristig auszahlen. Denn mit dem neuen Gebäude stellt sich der Automobilzulieferer am Standort Neuburg neu auf. Bisher lässt das Unternehmen Fertigkomponenten in Osteuropa fertigen, die per Lastwagen in die Ottheinrichstadt geliefert und dort weiterverarbeitet werden. Künftig sollen die einzelnen Teile - konkret geht es dem Vernehmen nach um Sitze für ein neues Audi-Modell - vor Ort im neuen Werk entstehen und über das Förderband in das Bestandsgebäude kommen, wo sie zusammengebaut werden. 

    Für Neuburg bedeutet diese Umstrukturierung eine Verkehrsentlastung. Bisher fahren laut Wandler 24 Lastwagen täglich das Magna-Werk in Grünau an. Diese Zahl wird sich nach Angaben des Standortverantwortlichen in Zukunft auf 19 reduzieren - fünf Lastwagen weniger also, die Tag für Tag auf Neuburgs Straßen unterwegs sind. Hintergrund: Die bisher gelieferten Fertigkomponenten benötigen mehr Verpackung als Einzelteile, wodurch weniger Material in einen Lastwagen passt. Durch die Fertigung vor Ort und die dadurch platzsparende Anlieferung möchte sich Magna Transportkosten einsparen - auch mit Blick auf steigende Lkw-Maut und CO₂-Abgabe, sagt Wandler.

    Sitzhersteller Magna will langfristig in Neuburg bleiben

    Gleichzeitig schafft der Automobilzulieferer neue Arbeitsplätze in Neuburg. Laut Unternehmen sollen bis zu 100 Stellen zu den bestehenden 420 dazukommen. Darunter seien unter anderem Jobs für Ingenieure, Techniker, Maschinenbediener oder Werkzeugbauer. "Wir holen Know-how zurück", sagt Wandler mit Blick auf die Verlagerung der Arbeiten vom Ausland in die Bundesrepublik. Die Entscheidung für das neue Werk sieht er nicht nur als "Statement" für den Wirtschaftsstandort Deutschland, sondern auch für Neuburg, wo Magna seit 2007 ansässig ist. "Wir wollen langfristig bleiben."

    Die Arbeiten für den Neubau sollen, so der Wunsch des Unternehmens, im Herbst starten und voraussichtlich acht bis zehn Monate dauern. Mitte nächsten Jahres will Magna das Werk offiziell eröffnen. Doch der Terminplan ist derart eng, dass die Produktion nicht so lange warten kann. Bereits im Frühjahr sollen die ersten Anlagen anlaufen in einer Halle, die bis dahin zwar noch nicht komplett fertiggestellt, aber zumindest wettergeschützt sein soll, kündigt Wandler an. Das Werk soll dank einer PV-Anlage auf dem Dach die benötigte Energie zu 60 Prozent selbst herstellen, außerdem wird der Standort, wie schon der bestehende, an die Nahwärme angeschlossen. Bezüglich des Lärmschutzes in Richtung der Wohnbebauung in Herrenwörth sehe Wandler "kein Problem", es seien keine schweren Maschinen im Einsatz. 

    Zweite Magna-Halle: OB sieht einen "großen Gewinn" für Neuburg

    Ein paar Hürden muss das Vorhaben noch nehmen, bevor es offiziell genehmigt ist. In der jüngsten Sitzung des Neuburger Bauausschusses billigte das Gremium die vorliegende Planung. Die Unterlagen sollen zeitnah öffentlich ausgelegt werden. Dass die Bauarbeiten im Herbst starten können, so wie es Magna aktuell plant, sei ein "sportliches" Ziel, sagt Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. "Aber wir tun alles, das ist uns wichtig." Das Stadtoberhaupt sieht in dem neuen Werk einen "großen Gewinn" für Neuburg. Nicht nur, dass die Zahl der Lastwagen sinkt und vor Ort zusätzliche Arbeitsplätze entstehen - den OB freue es, dass die Chancen für den Erhalt der bestehenden Magna-Jobs nun sehr viel besser stünden. 

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