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Neuburg: Ausgebüxte Tiere: Als ein Wildschwein und Elefanten durch Neuburg zogen

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Ausgebüxte Tiere: Als ein Wildschwein und Elefanten durch Neuburg zogen

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    Im Biergarten vom Hertlein kehrten die Elefanten vom „Circus Krone“ bei ihrem Streifzug durch Neuburg kurz ein.
    Im Biergarten vom Hertlein kehrten die Elefanten vom „Circus Krone“ bei ihrem Streifzug durch Neuburg kurz ein. Foto: Matthias Enghuber (Archiv)

    Der ausgerissene Bulle von Brunnen füttert die Schlagzeilen und erinnert an vergangene Fälle nach gleichem Muster. Elefanten im Hertlein-Biergarten, ein wilder Keiler auf der Luitpoldstraße oder ein Schlachtschwein in der Donau - die Stadt Neuburg hatte da einiges zu bieten.

    Elefanten im Hertlein am Donaukai in Neuburg gehörten zu einem Zirkus

    Die Elefanten im Hertlein am Donaukai gehörten allerdings zur Show des „Circus Krone 2“, der mit den Tieren im Vorfeld Werbung für die Vorstellungen machte. Als die Elefanten noch mit Güterwaggons der Eisenbahn ankamen, marschierten sie als kleine Kolonne, eskortiert von der Polizei, vom Bahnhof durch die Stadt zum Volksfestplatz. Dabei gab es in den 70er Jahren die (kontrollierte) Visite im Hertlein-Biergarten.

    Krone zeigte alle vier, fünf Jahre sein neues Programm in Neuburg. Nach einem Wildtierverbot des Stadtrats und massiven Protesten von Tierschützern kommt Krone nun allerdings nicht mehr.

    Ausreißer machen regelmäßig in Schlachthöfen Schlagzeilen. Erst im April dieses Jahres schaffte im Morgengrauen ein Jungbulle die Flucht vor dem kleinen Schlachthof an der Nördlichen Grünauer Straße. Ein Beamter einer Polizeistreife erlegte ihn mit einem Gewehr.

    Zuletzt war ein Ochse vom Hof eines Viehhändlers in Niederarnbach bei Brunnen geflohen.
    Zuletzt war ein Ochse vom Hof eines Viehhändlers in Niederarnbach bei Brunnen geflohen. Foto: Heinz Budjarek (Symbolfoto)

    Im alten Schlachthof am Mühlenweg in Neuburg-Nord machten sich immer wieder Tiere davon. Sie spürten instinktiv, was sie im Gebäude erwartete und überwanden in Todesangst beachtliche Hindernisse. Anfang der 90er Jahre übersprang ein kräftiger Bulle nach dem Ausladen einen mobilen Zaun und lief über die Monheimer Straße davon. Er wählte den Weg über die Donaubrücke und entschied sich gegenüber dem Café Huber für einen Gang ins Nadelöhr.

    Bulle lief durchs Neuburger Nadelöhr: Oberbürgermeister Günter Huniar erschrak

    Der damalige Oberbürgermeister Günter Huniar erschrak heftig, als er sein Fahrrad durchs untere Tor schob und plötzlich vor dem Ausreißer stand. Die Begegnung blieb folgenlos, nicht aber die Flucht aus dem Schlachthof: Ein Polizist erschoss das Rind vor dem Schlosseingang.

    Ein vier Zentner schweres Schlachtschwein suchte einen Ausweg in der Donau. Die Helfer vermochten es nicht mehr zu halten und das massive Tier lief über den Damm ins Altwasser. Schweine können schwimmen und wer weiß, wo die Flucht geendet hätte, wenn nicht die Neuburger Feuerwehr mit ihrem Motorboot eingegriffen hätte. In Höhe Joshofen hatten die Verfolger das Tier in einer Seilschlaufe, doch den Bergungsversuch überlebte es nicht.

    Alte Neuburger erinnern sich an einen Vorfall vor etwa 45 Jahren, als ebenfalls ein starker Bulle entkam und in der Münchener Straße durch das Schaufenster des Geschäftes Spittank rannte. Eine ebenso spektakuläre Flucht gelang einem fast 100 Kilogramm schweren Keiler. Das Wildschwein aus einem schwäbischen Gehege sollte zum Schlachter und raste am Gebäudeeingang – wieder am Mühlenweg – davon.

    Auch ein Keiler lief einmal mitten auf der Luitpoldstraße. Kurz darauf wurde er erlegt.
    Auch ein Keiler lief einmal mitten auf der Luitpoldstraße. Kurz darauf wurde er erlegt. Foto: Tom Engel (Symbolfoto)

    Der Keiler orientierte sich Richtung Innenstadt, lief über Donaubrücke und Huber-Kreuzung und brachte Fußgänger und Autofahrer zum Staunen. Er lief mitten auf der Luitpoldstraße Richtung Rohrkreuzung und dann in die Franziskanerstraße. Im Invalidengäßchen war der Ausflug zu Ende: Ein Polizeibeamter und Jäger erlegte das Tier mit einem Schuss aus dem Gewehr G 3.

    Dieses Schicksal blieb dem ausgebüxten Bullen bislang erspart. Wie die Polizei in Schrobenhausen erklärte, gibt’s nach wie vor noch keine Spur von ihm.

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