Die Barfußfrau hat jetzt Schuhe an. Ist vielleicht auch bequemer, als in einem Kellergewölbe ständig ohne Schutz auf einem blanken Steinboden herumzulaufen, zu tanzen und dabei noch zu singen, wie sie das früher und unter großer Anteilnahme der Birdland-Besucher getan hat. Aber Anna Lauvergnac ist nicht mehr ganz dieselbe, die bei ihren bisherigen Gastspielen in Neuburg – dem bislang letzten nur wenige Wochen vor Ausbruch der Pandemie – in schöner Regelmäßigkeit für Begeisterungsstürme sorgte. Natürlich älter – was auch für ihr Publikum zutrifft –, aber auch ein bisschen ruhiger, per se keineswegs schlechter, vielleicht etwas mainstreamiger, nicht mehr ganz so straight und ohne die für sie lange übliche Kiste voller Überraschungen im Reisegepäck.
Neuburg