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Neuburg: Ameos gliedert Klinik-Bereiche in Neuburg aus: Personal ist in Sorge

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Ameos gliedert Klinik-Bereiche in Neuburg aus: Personal ist in Sorge

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    Am Ameos-Krankenhaus in Neuburg stehen Umstrukturierungen an. Verschiedene Bereiche werden ausgegliedert, um Kosten zu drücken.
    Am Ameos-Krankenhaus in Neuburg stehen Umstrukturierungen an. Verschiedene Bereiche werden ausgegliedert, um Kosten zu drücken. Foto: Andreas Zidar (Archivbild)

    Beschäftigte am Neuburger Krankenhaus sind derzeit in Sorge. Betreiber Ameos gliedert diverse Bereiche in andere GmbHs aus, um die Kosten zu drücken. Die betroffenen Mitarbeitenden befürchten, dass sie künftig schlechter gestellt sind als jetzt, etwa bezüglich Gehalt, Arbeitszeit, Urlaub oder Weihnachtsgeld. Jetzt äußert sich der Verantwortliche bei

    Regionalgeschäftsführer Thomas Pfeifer bestätigt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass verschiedene Abteilungen des Neuburger Krankenhauses, die nicht dem Kernbereich, also der Pflege und der Medizin, angehören, ausgegliedert werden. Welche Sparten konkret betroffen sind, möchte Pfeifer zum aktuellen Zeitpunkt nicht nennen. Denkbar sind nach Informationen unserer Redaktion Küche, Verwaltung, Einkauf, Sterilisation und Haustechnik. Die Kräfte der Reinigung seien bereits unter dem vorherigen Klinik-Betreiber, der Katholischen Jugendfürsorge Augsburg, ausgegliedert worden, betont Pfeifer.

    Ameos-Krankenhaus Neuburg: Ausgliederungen ohne negative Folgen?

    Thomas Pfeifer ist Regionalgeschäftsführer bei Ameos Süd.
    Thomas Pfeifer ist Regionalgeschäftsführer bei Ameos Süd. Foto: Ameos (Archivbild)

    Unter den Beschäftigten geht aktuell die Sorge um, dass das Outsourcing finanzielle Nachteile für sie bringt. Die Belegschaft sei verunsichert, ist aus verschiedenen, gut informierten Kreisen zu hören. Laut Pfeifer sind die Ängste unbegründet. "Niemand wird schlechter dastehen als vorher", verspricht er, ebenso wie: "Kein Arbeitsplatz geht verloren." In Zeiten von Fachkräftemangel wolle man jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin halten. "Aber wir müssen sie in unsere Strukturen überführen."

    Nach seinen Angaben erfolgen die Ausgliederungen nicht an externe Firmen, sondern an Gesellschaften, die dem Ameos-Konzern angehören. Eine Tarifbindung ist dann trotzdem nicht mehr gegeben, bestätigt das Unternehmen. Jedoch arbeite man an verschiedenen Angeboten, um eine Schlechterstellung zu verhindern, heißt es. Und was ist mit Urlaub, Betriebsrente oder Weihnachtsgeld? Man werde mit jedem einzelnen Mitarbeitenden sprechen und Lösungen finden, kündigt Pfeifer an. Individuell könne sich etwas ändern. "Aber das Gesamtpaket bleibt identisch", versichert der Regionalgeschäftsführer bei Ameos Süd, wozu auch der Standort in Neuburg gehört.

    Umstrukturierung in Neuburg: Das hat Klinik-Betreiber Ameos vor

    Dem Vorwurf, dass die anstehenden Ausgliederungen einen "Wortbruch" darstellen, tritt er entschieden entgegen. "Das war nie anders geplant und kommuniziert." Nach der Übernahme des Neuburger Krankenhauses im Jahr 2022 sei Ameos von Anfang an offen damit umgegangen, dass nach einer Übergangszeit von zwei Jahren diese Schritte anstehen - dies ist jetzt der Fall. Die Ausgliederungen sollen mit Ablauf des ersten Halbjahres abgeschlossen sein. Aktuell laufen Gespräche mit dem Personal, im Rahmen von Informationsveranstaltungen und einer großen Betriebsversammlung wolle man die Belegschaft über alle Änderungen aufklären, so Pfeifer. Auch mit dem Betriebsrat stehe man in einem "konstruktiven" Austausch. "Manchmal sind wir unterschiedlicher Auffassung, aber das liegt in der Natur der Sache."

    Pfeifer betont, dass solche Ausgliederungen an allen Ameos-Standorten vollzogen werden und für das Unternehmen "ganz normal" seien. An allen Krankenhäusern habe der Übergang "gut geklappt". Der Klinik-Betreiber verspricht sich von solchen Umstrukturierungen wirtschaftliche Vorteile. Durch die Zusammenführung der jeweiligen Unternehmensbereiche könne man die Effizienz steigern, Abläufe strukturieren und Kompetenzen bündeln. Ameos erhoffe sich dadurch Einspareffekte und eine Qualitätssteigerung, erklärt Pfeifer.

    Die Gewerkschaft Verdi sieht solche Schritte grundsätzlich kritisch. Es sei ein "sozialpolitischer Skandal", dass immer mehr Beschäftigte der sogenannten Servicebereiche gar nicht im Krankenhaus selbst angestellt sind und häufig in Tochtergesellschaften ausgegliedert werden. Schätzungen zufolge sind inzwischen etwa 20 Prozent der Krankenhausbeschäftigten in ausgegliederten Servicegesellschaften tätig, schrieb die Gewerkschaft 2022.

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