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Neuburg: So lief das Donauschwimmen 2023 in Neuburg

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So lief das Donauschwimmen 2023 in Neuburg

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    Knapp 1200 Schwimmer „füllten“ am Samstag die Donau. Die Bad Aiblinger (Bild) sind seit Jahrzehnten mit bester Stimmung dabei.
    Knapp 1200 Schwimmer „füllten“ am Samstag die Donau. Die Bad Aiblinger (Bild) sind seit Jahrzehnten mit bester Stimmung dabei. Foto: Winfried Rein

    Zwei Jahre machte die Pandemie der Neuburger Wasserwacht einen Strich durch die Rechnung. Doch am Samstag hatte die Durststrecke ein Ende und es gab endlich wieder ein Donauschwimmen in Neuburg. Die 52. Auflage von Europas größtem Winterschwimmen lockte Tausende Besucher und Besucherinnen aus nah und fern an, die vom Donaukai aus und entlang der Ufer das Spektakel verfolgten. Die Veranstalter zeigten sich mehr als zufrieden – auch wenn zu späterer Stunde doch ein wenig Wehmut aufkam. 

    Beim Start in Bittenbrunn brachten sich die Weilheimer gleich in Stellung. Für ihr „Bädersterben“ ernteten sie den Siegerpokal von der Jury.
    Beim Start in Bittenbrunn brachten sich die Weilheimer gleich in Stellung. Für ihr „Bädersterben“ ernteten sie den Siegerpokal von der Jury. Foto: Winfried Rein

    Ab 12 Uhr füllten sich Donaukai, Nachtbergweg, Brücke und das Inselufer mehr und mehr mit Zuschauenden. Vom Parkbad chauffierte ein Bus nach dem anderen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zur Bittenbrunner Staustufe, dem Startpunkt des Schwimmens. Rund 170 Gruppen, bestehend aus insgesamt 1200 Teilnehmenden, wagten sich pünktlich um 13 Uhr in das rund drei Grad kalte Wasser, um sich auf den Weg zum vier Kilometer entfernten Ruderklub zu machen. Gute 50 Minuten brauchen die Schwimmer bis zum Ziel.

    An Kreativität mangelte es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die aus allen Ecken Deutschlands sowie bis aus Tschechien und Frankreich in die Renaissancestadt gekommen waren, auch heuer nicht. So fanden sich unter den aufwendigen Wassergefährten schwimmende Tanzflächen mit ordentlich Bass, das Auto von Fred Feuerstein, ein Eurofighter, ein nachhaltiges Wassertaxi, riesige Formationen aus Holz, die eine Botschaft hatten, und ein buntes Feuerwerk auf dem Wasser. Die Zuschauenden waren begeistert und honorierten die Aufbauten und Gefährte mit tosendem Applaus.

    1200 Teilnehmende beim Donauschwimmen 2023 in Neuburg

    Eine Gruppe Hartgesottener wanderte gegen 12.45 Uhr vom Ruderklub aus entlang des Donaukais zur Posttreppe: die Eisschwimmer. Knapp 80 waren es in diesem Jahr, die Neoprenanzug gegen Badehose und Bikini tauschten und den Sprung ins eiskalte Wasser wagten. Doch nur Badekleidung war den meisten zu langweilig. So ging es mit Wasserball und Tor, Hexenhut, Fahrradhelm und Krönchen in die Fluten. Nach 400 Metern Strecke krabbelten alle wohlbehalten am Ruderklub aus der

    Nach dem Schwimmen zeigten rund 1000 Gäste in der Parkhalle, dass nach dem Schwimmen noch Bedarf für ein gemeinsames Treffen besteht. Treue Teilnehmer wie Allersberg, Geisenfeld und Pfaffenhofen erhielten Pokale für 45 Jahre Präsenz. Platz eins für den originellsten Aufbau ging an die Wasserwacht Weilheim vor Oberhausen, Neuburg, Bad Aibling und den Schafkopffreunden. Die Delegation aus Sète hatte die weiteste Anreise. 

    Schwimmer aus Bad Aibling holen ersten Platz beim 52. Neuburger Donauschwimmen

    Das Fazit von Matthias Brendel, Vorsitzender der Neuburger Wasserwacht, zur diesjährigen Auflage des Donauschwimmens fällt durchaus positiv aus. Zwar bewiesen nicht alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen stabilen Kreislauf – zwölf Schwimmer mussten von den Hilfskräften unterkühlt geborgen und versorgt werden. "Aber größere Geschichten gab es Gott sei Dank nicht", so Brendel. Die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer und die Zahl der Teilnehmenden "haben uns gezeigt, dass wir weiterhin den Zuspruch für die Veranstaltung haben". Doch es hätten noch viel mehr sein können, bedauert der Wasserwachts-Chef.

    Der krönende Abschluss des Winterschwimmens ist am Abend der Wasserwachtsball in der Ostendturnhalle. Hier feiern normalerweise nicht nur gut 2000 Gäste, es werden auch die Siegerinnen und Sieger des Schwimmens gekürt. Doch der Ball fiel aus, die Verantwortlichen hatten sich im Vorfeld dagegen entschieden, ihn auszurichten. Das finanzielle Wagnis sei angesichts der ungewissen Umstände mit Blick auf Corona und die Energiekrise zu groß, laut Brendel ein zu großes Risiko. Schließlich müsse man für den Ball beispielsweise Band, Toiletten oder Sicherheitskräfte organisieren – sollte man das Event doch absagen müssen, würden die Veranstalter im schlechtesten Fall auf Kosten sitzen bleiben. Das seien ordentliche Summen, "mit denen wir ins Risiko gehen", so Brendel im Oktober. Spätestens zu dieser Zeit müssen die Verantwortlichen wissen, ob Hop oder Top. "Danach ist es einfach zu spät, die Vorlaufzeit ist zu groß." 

    Verantwortliche versprechen: 2024 gibt es wieder einen Wasserwachtsball in Neuburg

    "Natürlich hat der Ball gefehlt und wir sind sehr wehmütig", sagt der Vorsitzende gegenüber unserer Redaktion am Sonntag. Dadurch habe sich die ganze Veranstaltung, auch wenn die Bilanz mehr als positiv sei, "nicht so ganz 100-prozentig gut angefühlt". Doch das soll sich bei der 53. Auflage des eisigen Spektakels wieder ändern. "Dann gibt es definitiv wieder einen Ball und eine unbegrenzte Teilnehmerzahl", betont Brendel. Heuer durften maximal 1200 Schwimmer und Schwimmerinnen ins Wasser, da die Siegerehrung in der Parkhalle stattfand und dort nur einer begrenzten Zahl an Menschen Einlass gewährt werden kann. 

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