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Natur bei Neuburg: Der Auwald soll "Nationales Naturmonument" werden

Natur bei Neuburg

Der Auwald soll "Nationales Naturmonument" werden

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    Der Donauauwald rund um Neuburg, hier bei Stepperg, gilt als einzigartige Landschaft.
    Der Donauauwald rund um Neuburg, hier bei Stepperg, gilt als einzigartige Landschaft. Foto: Winfried Rein

    Mehr Aufmerksamkeit und Schutz für die Donauauen zwischen Marxheim, Neuburg und Ingolstadt soll die Ausweisung als „Nationales Naturmonument“ bringen. Die Kreispolitiker im neuen Umweltausschuss begrüßen diese Absicht der bayerischen Staatsregierung, wünschen sich aber – wie alle Beteiligten – konkrete Informationen.

    Auwald bei Neuburg: Förster Alfred Hornung hält Schutzstatus für richtig

    Soweit bekannt, will der Freistaat 1000 Hektar Staatswald entlang der Donau zwischen Marxheim (Lechmündung) und Neuburg aus der Bewirtschaftung nehmen und komplett der Natur überlassen. Außerdem laufen derzeit wohl Verhandlungen mit dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds über die Einbeziehung der Donauauen in der Grünau. „Es geht um 1200 Hektar, mehr ist nicht bekannt“, erklärte Siegfried Geißler, Naturschutzbeauftragter des Landkreises, dem Umweltgremium.

    Von einem Naturmonument erwarte man sich nicht nur besseren Schutz, sondern auch den Aufbau einer Verwaltung mit Umweltbildung und Fachkräften, „die den Menschen den Wert der Auen nahebringen“, so Geißler. Fischerei und Jagd blieben möglich und die Zugänglichkeit zu den Donauauen bleibe gewahrt, „man wird nicht ausgesperrt.“ Es solle nur Staatswald ausgewiesen werden, private Waldbesitzer könnten sich aber auf freiwilliger Basis beteiligen.

    CSU-Kreisrat und Förster Alfred Hornung hält den geplanten Schutzstatus für richtig, „ein Nationalpark wäre falsch gewesen“. Dazu seien die Auwaldstreifen vielerorts zu schmal. Jeder Schutz „für die Kronjuwelen der bayerischen Landschaft“ sei willkommen, so Grünen-Kreisrat Norbert Mages. Auch Agrarvertreter Ludwig Bayer sagt nicht Nein, gleichzeitig verlangt er von den Staatsvertretern aber ein schlüssiges Konzept. Es müsse auch klar sein, so der FW-Politiker, „dass ein bewirtschafteter Wald für den Klimaschutz sinnvoller ist als ein wilder“. Die Auen mit ihren Randstreifen hätten sich nur deshalb so lange erhalten, weil sie vorsichtig bewirtschaftet und von den Bauern pfleglich behandelt worden seien.

    Am Ortsrand von Hütting soll „Tinyhouse-Siedlung“ entstehen

    Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen erwägt die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes. Nachbarkreise wie Eichstätt, Donau-Ries und Aichach-Friedberg benutzen dieses Instrument schon länger zur Förderung von Artenschutz und Biodiversität. Bayernweit gibt es 64 solcher Verbände, in denen Naturschutz, Landwirtschaft und Kommunen zusammenarbeiten. Er könne sich einen Verband für Neuburg-Schrobenhausen mit seinen vielfältigen Landschaftsformen gut vorstellen, sagte Landrat Peter von der Grün (FW) in Übereinstimmung mit den Ausschussmitgliedern.

    Aus dem bestehenden Landschaftsschutzgebiet des Wellheimer Donautrockentals zwickt das Landratsamt jetzt eine kleine Fläche weg, damit am Ortsrand von Hütting eine „Tinyhouse-Siedlung“ entstehen kann. Zum Ausgleich kommt eine passende Fläche an den Mauerner Höhlen in der Gemarkung Rohrbach dazu. Die Marktgemeinde Rennertshofen erarbeitet für die „Tiny-Houses“ einen Bebauungsplan. Erste Einwände von Jägern und Landwirten (wegen eventueller Geruchsbeschwerden) liegen laut Landratsamt bereits vor.

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