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München: Staatssekretär Roland Weigert: "Hubert Aiwanger ist kein Rechtsradikaler"

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Staatssekretär Roland Weigert: "Hubert Aiwanger ist kein Rechtsradikaler"

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    Staatssekretär Roland Weigert glaubt seinem Chef Hubert Aiwanger. Doch die CSU (im Hintergrund Wissenschaftsminister Bernd Sibler) muss sich nun fragen, ob sie mit dem Freien Wähler weiter regieren will.
    Staatssekretär Roland Weigert glaubt seinem Chef Hubert Aiwanger. Doch die CSU (im Hintergrund Wissenschaftsminister Bernd Sibler) muss sich nun fragen, ob sie mit dem Freien Wähler weiter regieren will. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Wäre Edmund Stoiber noch Ministerpräsident, wäre Hubert Aiwanger wohl dieser Tage sein "Problembär". Den Freie-Wähler-Chef und Vize-Ministerpräsidenten hat ein Vorfall in seinen Jugendtagen eingeholt, der 35 Jahre zurückliegt, von den Beteiligten mutmaßlich längst vergessen war und nun angeblich von seinem ehemaligen Lehrer wieder hervorgeholt wurde. Die Angelegenheit kommt sechs Wochen vor der Landtagswahl gerade zur rechten Zeit auf den Tisch. Zufall?

    Einer, der sich diese Frage stellt, ist sein Staatssekretär Roland Weigert. 17 Jahre ist Aiwanger alt, als an seinem Gymnasium ein antisemitisches Flugblatt auftaucht, das – auf welchen Wegen auch immer – in seine Hände kommt. Der Inhalt: indiskutabel schändlich. Der Verfasser: angeblich Aiwangers älterer Bruder, der sich dazu bekannt hat. Ob Aiwanger wusste, dass dieser an einem derartigen Pamphlet arbeitet und er womöglich geistig daran mitgewirkt hat, geht zumindest aus seiner bisherigen knappen, schriftlichen Stellungnahme nicht hervor. Doch die Antworten, die Aiwanger seinen Parteikollegen am Samstag in einer internen Fraktionssitzung geliefert haben dürfte, reichen offenbar, um bei Roland Weigert keinen Funken Zweifel hervorzurufen.

    Staatssekretär Weigert über Aiwanger: "Nicht im Ansatz radikal"

    "Hubert Aiwanger ist kein Rechtsradikaler", sagt Weigert überzeugt und wird diesen Satz sinngemäß im Laufe des Gesprächs noch mehrfach wiederholen. Seit 2018 teilt er sich die Führungsaufgaben mit dem Wirtschaftsminister und habe seither bei keiner Gelegenheit martialische, extreme oder extremistische Aussagen von ihm gehört. Aiwanger ist zwar bekannt dafür, dass er verbal auch mal auf den Putz haut und mit provokanten Aussagen für Aufmerksamkeit sorgt, doch seien diese ausschließlich als "unkonventionell oder umgangssprachlich" zu werten. "Der Mann ist nicht im Ansatz radikal – weder bei Asylthemen noch in irgendwelchen Witzen", sagt Weigert.

    Der Inhalt des Flugblattes könne mit dem Hubert Aiwanger, den er kennengelernt habe, nicht vereinbart werden. "Das ist Dreck, das ist bösartig, was da steht. Hubert Aiwanger aber will anderen nichts Böses antun." Für Weigert steht damit zweifelsfrei fest: "Er hat das Ding nicht geschrieben." Seine Erklärungen dazu seien glaubhaft, die Vorwürfe würden ins Leere laufen. Und damit seien auch jegliche Rücktrittsforderungen nicht gerechtfertigt. Dass Aiwanger möglicherweise von sich aus seinen Rücktritt anbietet, hält er für ausgeschlossen. Ein solcher Schritt entspreche nicht seiner Persönlichkeit. "Hubert Aiwanger ist ein Kämpfer."

    FW-Staatssekretär Weigert sieht keine Nachteile für sich durch Flugblatt

    Für sich persönlich sieht Weigert keinen Wahl-Nachteil durch die "Flugblatt-Affäre" seines Chefs. "Ich sehe mich weder als Mandatsträger noch als enger Wegbegleiter oder FW-Mitglied in einer schwierigen Situation." Am 8. Oktober steht er erneut auf der Landtagsliste, aufgrund der guten Platzierung dürfte seiner Wiederwahl nichts im Wege stehen. 

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