Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Mordfall in Ingolstadt: Das ist bisher bekannt

Ingolstadt

Tote Frau im Auto: Das ist bisher über den mysteriösen Fall bekannt

    • |
    In Ingolstadt in der Peisserstraße wurde ein Frau leblos in einem Auto gefunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus.
    In Ingolstadt in der Peisserstraße wurde ein Frau leblos in einem Auto gefunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Foto: Heinz Reiß

    Im Fall der jungen Frau, die Dienstagabend leblos in einem Auto in Ingolstadt gefunden wurde, gibt es neue Erkenntnisse. Wie berichtet, wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zwei Tatverdächtige festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Dieser hat die 23-jährige Frau und den 23-jährigen Mann aus Ingolstadt vernommen und Untersuchungshaft angeordnet. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mitteilte, hätten sich die beiden aber nicht zur Tat geäußert. Obwohl die Polizei sich mit Angaben zur Todesursache aus ermittlungstaktischen Gründen bedeckt hält, ist inzwischen an die Öffentlichkeit gedrungen, wie das ebenfalls 23-jährige Opfer getötet wurde.

    Sie sei erstochen worden, heißt es aus gut informierten Kreisen. Die Bild-Zeitung berichtet von 40 Messerstichen, was die Staatsanwaltschaft aber nicht bestätigen wollte. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord hatte am Mittwoch von „erheblichen Verletzungen“ gesprochen. Dadurch sei der Körper derart entstellt gewesen, dass dies mit dazu beigetragen habe, dass diejenigen, die die Leiche in der Peisserstraße fanden, glaubten, es handle sich um ihre Tochter. Die Tote saß schließlich im Mercedes ihrer Tochter – und es war 23.15 Uhr, also dunkel. So kam es, dass man anfangs von einer völlig falschen Identität der Frau ausging.

    Tote Frau im Auto in Ingolstadt: Vermeintliches Opfer nun Tatverdächtige

    Am Mittwoch gab es dann eine spektakuläre Wende in dem Fall: Sowohl bei der Polizei eingegangene Hinweise als auch die Obduktion des Leichnams und die kriminaltechnischen Abgleiche der Kripo Ingolstadt warfen massive Zweifel an der Identität der Frau auf. Es erhärtete sich vielmehr der Verdacht, dass eben jene Frau, die man anfangs für tot gehalten hatte, an dem Gewaltverbrechen beteiligt sein könnte. Das vermeintliche Opfer wurde zur Tatverdächtigen.

    Gegen 21.55 Uhr am Mittwochabend nahm die Polizei dann die totgeglaubte Ingolstädterin – die der tatsächlich Toten zum Verwechseln ähnlich sieht – fest. Später in der Nacht wurde in Ingolstadt noch ein zweiter Tatverdächtiger verhaftet. Bei der Festnahme des Mannes in seiner Wohnung unterstützten Spezialeinheiten die Kripo Ingolstadt. Diese Art der Unterstützung werde bei Kapitaldelikten aus „Eigensicherungsgründen“ angefordert, erklärte ein Pressesprecher der Polizei. Ebenso ein Rettungswagen und ein Notarztteam. Der Einsatz sei zügig und ohne Zwischenfälle abgelaufen. Dem Vernehmen nach erfolgte der Zugriff südlich der Donau. Genauer ist der Ort nicht bekannt.

    Beide Tatverdächtigen aus Ingolstadt sind der Polizei bekannt

    Die beiden 23-jährigen Tatverdächtigen seien in der Vergangenheit bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten, heißt es seitens der Polizei. Was sie sich genau zu Schulden haben kommen lassen, verraten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht. Da es sich dabei um Delikte aus dem Jugendstrafrecht handle, würden die Daten besonders sensibel behandelt, erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ingolstadt.

    Mit Angaben zur Toten hält sich die Polizei derzeit ebenfalls noch zurück. Alle Angehörigen befinden sich im Ausland, was das Überbringen der Todesnachricht erschwere, erklärte der Polizeisprecher. Die Angehörigen sollen vom Tod der 23-Jährigen nicht aus den Medien erfahren. Die Eltern der Tatverdächtigen, die die Leiche fanden, wohnen in München. Sie hatten sich in der Tatnacht auf die Suche nach ihrer Tochter begeben und waren gezielt bestimmte Orte abgefahren, weil die 23-Jährige sich nicht – wie verabredet – gemeldet hatte.

    Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft versuchen weiter, die genauen Umstände der Tat und das Tatmotiv zu klären. Ebenso unklar ist nach wie vor, ob der Fundort auch der Tatort ist. Einige Gutachten der Rechtsmedizin stünden noch aus, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen sei man mit dem Ehemann der Verdächtigen in Kontakt, berichtete der Polizeisprecher. Gegen ihn werde aber aktuell nicht ermittelt. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden