Angenommen, Jugendliche erleben 2024 die Hetzreden von Rechtsradikalen und Feinden der Demokratie im Fernsehen oder in den sozialen Medien: Wie würden sie reagieren? Anders als Josefa Mack 1933? In dem Jahr, in dem Adolf Hitler die Macht ergriff, musste das junge Mädchen im Unterricht in der dritten Klasse eine Rede des „Führers“ im Rundfunk anhören. Für sie sei es ein Alptraum gewesen, „der schreienden, sich überschlagenden Stimme zuhören zu müssen“, wird sie später sagen. Und noch eine andere Begegnung sollte ihr Weltbild prägen: Josefa kannte die Besitzerin des Eichstätter Kaufhauses Guttentag – eine überaus freundliche und sympathische Jüdin. Auch deshalb habe sie „das grausame Leid, das in der Hitlerzeit über die Juden hereinbrach“, so sehr getroffen.
Möckenlohe