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Ludwigsmoos: Ja-Wort vor 60 Jahren: Ehepaar Nartschick aus Ludwigsmoos feiert Diamantene Hochzeit

Ludwigsmoos

Ja-Wort vor 60 Jahren: Ehepaar Nartschick aus Ludwigsmoos feiert Diamantene Hochzeit

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    Seit 60 Jahren glücklich miteinander verheiratet: Ingeborg und Klaus-Jürgen Nartschick aus Ludwigsmoos feiern ihre Diamantene Hochzeit.
    Seit 60 Jahren glücklich miteinander verheiratet: Ingeborg und Klaus-Jürgen Nartschick aus Ludwigsmoos feiern ihre Diamantene Hochzeit. Foto: Andrea Hammerl

    „Jung gefreit, nie gereut“– dieser alte Spruch trifft gewiss auf Ingeborg und Klaus-Jürgen Nartschick zu. „Bis heute jedenfalls“, sagt er augenzwinkernd und lächelt seine Frau liebevoll an. An diesem Freitag feiern die beiden Diamantene Hochzeit – und wirken eigentlich viel zu jung für solch ein würdevolles Jubiläum. Vor 60 Jahren gaben sie sich in der sächsischen Kleinstadt Wittichenau nahe der Stadt Hoyerswerda das Ja-Wort in der katholischen Kirche, standesamtlich hatten sie bereits im Mai 1961 geheiratet. Nun wird in Ludwigsmoos das kirchliche Jubiläum gefeiert, da Ende April schon der 80. Geburtstag der Diamant-Braut begangen wurde und ein großes Fest coronabedingt kaum planbar war.

    Klaus-Jürgen Nartschick stammt aus Wittichenau, seine Frau wurde in Oberschlesien geboren und wuchs dann nach der Flucht aus der Heimat in Schwarzheide auf. „Mein Bruder hatte in Wittichenau seine Frau gefunden, daher war ich dort öfter zu Besuch“, erzählt Ingeborg Nartschick, wie sie ihren Mann kennenlernte. Gerade einmal 18 Jahre jung war sie damals, als der nur drei Monate ältere junge Mann sie an Ostern zum Tanzen aufforderte. „Aber eigentlich hat sie mich zuerst gefunden“, verrät er schmunzelnd – und was seine Frau bestätigt, denn sie hatte schon im Fasching ein Auge auf den feschen Tänzer der Prinzengarde geworfen. „Ich trug eine weiße Perücke“, ergänzt er.

    Vor 60 Jahren haben sich Ingeborg und Klaus-Jürgen Nartschick das Ja-Wort gegeben

    Zwei Jahre später haben die beiden geheiratet, eine Tochter und zwei Söhne bekommen, die ihnen mittlerweile sechs Enkelkinder und auch zwei Urenkel im Alter von fünf und vier Jahren geschenkt haben. Beruflich sind die Söhne fast in die Fußstapfen des Vaters getreten. Der gelernte Schreiner hat 40 Jahre lang als Fahrdienstleiter gearbeitet, zunächst bei der Deutschen Reichsbahn, dann bei der Bundesbahn, die Söhne arbeiten heute als Lokführer. Ingeborg Nartschick ist gelernte Hauswirtschafterin und arbeitete in Wittichenau in der Industrie.

    Ins Donaumoos verschlug es das Ehepaar im Jahr 1992. Tochter Manuela Mende ist gelernte Krankenschwester und war auf der Suche nach einer Arbeitsstelle in Bayern gelandet, wo es mehrere Angebote für sie gab. Zunächst liebäugelte sie mit Erlangen, um möglichst nah an der alten Heimat zu bleiben. Doch bei einem Verwandtenbesuch in Sandizell wurde sie auf das Krankenhaus in Schrobenhausen aufmerksam gemacht, wo sie heute noch arbeitet.

    Für ihre Tochter und deren Familie zog das Ehepaar ins Donaumoos

    Ihre Eltern, die eine intensive Beziehung zur Enkeltochter haben, waren bereit, mit der Familie der Tochter umzuziehen, und so kauften sie gemeinsam ein Zweifamilienhaus in Ludwigsmoos, wo sie sich sehr gut eingelebt haben. Die Tochter besorgte ihrem Vater auch eine Stelle als Fahrdienstleiter in Ingolstadt. Mutter Ingeborg kümmerte sich um Enkeltochter, Garten und Haushalt. Nachdem ihr Mann in Rente gegangen war, fanden beide Anschluss über den ökumenischen Seniorenkreis Untermaxfeld. Acht Jahre lang engagierte sich Klaus-Jürgen Nartschick im Pfarrgemeinderat in Ludwigsmoos. Gemeinsame Hobbys des Ehepaars sind der Garten, „Haus und Hof“, Rätsel lösen und Reisen – auch wenn Letzteres aktuell aufgrund der Corona-Pandemie weniger infrage kommt.

    Das Rezept des Jubelpaares für eine lange, glückliche Ehe? „Immer schön ja sagen, dann kann man nichts falsch machen“, sagt Klaus-Jürgen Nartschick augenzwinkernd und ergänzt, dass gegenseitiger Respekt wichtig sei, denn dann ließen sich Probleme gemeinsam lösen. „Man darf nur nicht aufgeben“, sagt er. Seine Frau ergänzt: „Man muss zueinanderstehen.“ Krisen, davon ist sie überzeugt, gebe es überall, „wer behauptet, er streitet nicht, der lügt“.

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