Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Ludwigsmoos: Ausbildungsberufe im Portrait: Das Metzgerhandwerk – „ein toller Beruf“

Ludwigsmoos

Ausbildungsberufe im Portrait: Das Metzgerhandwerk – „ein toller Beruf“

    • |
    Metzgermeisterin Sarah Völler bereitet die Masse für die Wiener vor. Hier steht sie vor dem Kutter.
    Metzgermeisterin Sarah Völler bereitet die Masse für die Wiener vor. Hier steht sie vor dem Kutter. Foto: Laura Gastl

    Im September beginnt für alle Auszubildenden das neue Lehrjahr. Doch viele Betriebe finden oft kaum noch Bewerberinnen und Bewerber für ihre Lehrstellen. Die Neuburger Rundschau stellt im Rahmen einer Serie einige Berufe vor. Heute: der Metzger.

    Daniel Seefried steht im Produktionsraum vor einer großen Maschine, dem Wurstfüller. Oben im Trichter befindet sich bereits das Brät für die Lyoner. Jetzt zieht der Metzgergeselle einen Naturdarm aufs Füllrohr, betätigt mit dem Bein einen schwarzen Hebel, und die Wurst wird abgefüllt. Im Akkord formt

    In der Metzgerei Völler in Ludwigsmoos arbeitet ein junges Team

    Der 28-Jährige arbeitet bereits seit zwölf Jahren bei der Hofmetzgerei Robert Völler in Ludwigsmoos. Hier hat er auch seine Ausbildung gemacht. Das Metzgerteam in dem Familienbetrieb ist jung: Neben dem Gesellen sind Sarah Völler, 21 Jahre und Meisterin, sowie Tobias Völler, 19 Jahre und frisch zum Gesellen ausgebildet, zuständig für die Herstellung der Wurst- und Fleischwaren. Für den Chef

    Metzgergeselle Daniel Seefried füllt Lyoner in Naturdarm und bindet die Ringe ab.
    Metzgergeselle Daniel Seefried füllt Lyoner in Naturdarm und bindet die Ringe ab. Foto: Laura Gastl

    Von Anfang an klar war das nicht. Doch jetzt ist Tochter Sarah Völler froh, dass es so gekommen ist. Ihr Bruder Tobias hat seine Ausbildung erst vor ein paar Wochen abgeschlossen. Auf der Berufsschule war er in Ingolstadt. Zur dreijährigen Lehre, die auch verkürzt werden kann, gehören verschiedene Inhalte: Hygiene und Ernährung, Technisches und Rechtliches. Die Lehrlinge müssen sich für zwei Wahlqualifikationen entscheiden, zum Beispiel für das Schlachten, das Kochen, das Verkaufen oder das Herstellen von regionalen Spezialitäten.

    Auch, wenn Robert Völler in seinem Betrieb keinen Metzgerengpass hat: Ihm ist bewusst, dass immer weniger Nachwuchs nachkomme. Noch gebe es die Berufsschule in Ingolstadt, doch wenn die Anzahl an Lehrlingen weiter abnehmen würde, müssten die Verbliebenen künftig wohl nach München, so seine Vermutung.

    Dabei sei das Metzgerhandwerk für Robert Völler ein toller Beruf: Er macht seine Arbeit aus Überzeugung, mit Spaß und Freude. „Wir dürfen noch mit unseren Händen arbeiten“, beschreibt er. In seiner Hofmetzgerei befinden sich die Produktionsräume und der Laden unter einem Dach – und so erreiche ihn die Bestätigung der Kundschaft „auf kürzestem Weg“.

    Das Fleisch für die Metzgerei Völler aus Ludwigsmoos kommt aus der Region

    Verkauft wird nur Ware aus eigener Produktion. „Regionaler geht’s nicht“, denn verarbeitet werden Tiere aus Königsmoos. Das Schweinefleisch kommt von Herbert Ziegler aus Obergrasheim, das Ochsenfleisch von Manfred Reichert aus Untermaxfeld.

    Geschlachtet werden die Tiere in Neuburg immer montags. Danach richten sich die Arbeitsprozesse in der Hofmetzgerei Völler. Dienstags wird das Fleisch zerlegt, mittwochs und donnerstags Wurst hergestellt. So auch an diesem Tag: Gerade hat Metzgergeselle Daniel Seefried noch Lyoner abgefüllt und zugeschnürt, schon folgen die Rindsknacker. Auf dem Aufhängewagen reihen sich bereits die Pfälzer. Einige der Wurstsorten aus dem Sortiment der Völlers müssen getrocknet, geräuchert und abgebrüht werden. Im Nebenraum steht Metzgermeisterin Sarah Völler vor dem Kutter und bereitet das Brät für die Wiener vor.

    Aktiv auf der Suche nach weiteren Metzgern ist Robert Völler momentan nicht. Dennoch: Sollte sich ein geeigneter Bewerber oder eine Bewerberin melden, würde er nicht Nein sagen. Ausgeschrieben hat der Metzger jedoch einen anderen Beruf: Er sucht Metzgereifachverkäuferinnen oder -verkäufer.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden