Schrobenhausen/München Rund 450 000 Euro hat die Regierung von Oberbayern als erste Zuschussrate für den gesamten Umbau von Schrobenhausens guter Stube bewilligt. Lenbachstraße und -platz werden für insgesamt 1,57 Millionen Euro umgestaltet. „Auch wenn die momentane Situation unbefriedigend und die Ziele umstritten sind, hat das Konzept eine Chance verdient“, wirbt Bürgermeister Karlheinz Stephan für die städtebauliche Umgestaltung.
Schrobenhausen ist eine der Musterkommunen, die im Zuge des Pilotprojektes „Stadt Umbau“ in den kommenden drei Jahren Methoden zur Belebung der Innenstadt austesten sollen. Unabhängig davon will die Stadt mit einer Fahrbahnbündelung Impulse zur Verkehrsberuhigung in der Altstadt setzen.
„Die Umsetzung des städtebaulichen Gesamtkonzepts sieht vor, die Lenbachstraße vom stark angestiegenen Durchgangsverkehr zu entlasten und damit fußgängerfreundlicher zu gestalten“, erläutert Regierungspräsident Christoph Hillenbrand. Schrobenhausens Stadtmitte solle damit wieder zu einem attraktiven Anziehungspunkt für Einwohner und das gesamte Umland werden. Bund und Land beteiligen sich mit einem Zuschuss von voraussichtlich insgesamt 600 000 Euro je zur Hälfte an den Gesamtkosten. Die Maßnahme erfolgt im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms, die Zuwendung wird durch das Bayerische Staatsministerium des Innern bereitgestellt.
Verkehrsberuhigter Bereich wird in Zonen aufgeteilt
Das Thema Ordnung und Steuerung des Verkehrs in der Altstadt ist ein wichtiges Ziel der Stadtsanierung und Teil des Stadtentwicklungskonzeptes. Dabei wird der verkehrsberuhigte Bereich in Zonen aufgeteilt. Der zu befahrende Bereich für den motorisierten Individualverkehr wird für beide Fahrtrichtungen zusammengefasst. Die durch die Bündelung der Fahrbahn gewonnene Fläche wird zur Vorzone vor den Gebäuden und soll damit den Nutzungen des Einzelhandels und der Gastronomie zugute kommen. Gleichzeitig werden auch Überlegungen zur stärkeren Begrünung der Altstadt und besserer Begehbarkeit der Beläge im öffentlichen Raum mit einbezogen. Derzeit wird bei einem Teilabschnitt die Wirksamkeit der geplanten Maßnahmen getestet.
Die Städtebauförderung in Bayern gibt es seit 39 Jahren. Das Bayerische Innenministerium hat seit 1971 über 3,5 Milliarden Euro an Finanzhilfen aus Bundes- und Landesmitteln zur Verfügung gestellt, davon über 700 Millionen Euro in Oberbayern. Damit sind Kosten von über 1,1 Milliarden Euro gefördert worden. Die Landesmittel hat der Bayerische Landtag bereitgestellt. (nel)