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Beschwipstes Geschmacksfeuerwerk

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Beschwipstes Geschmacksfeuerwerk

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    Copy of ZUCKERGUSS,INGEHIRZENHAMMER2.tif
    Copy of ZUCKERGUSS,INGEHIRZENHAMMER2.tif

    Neuburg Nein, nicht in der Küche mit Mehl in den Händen, sondern im heimeligen Wohnzimmer, schick gekleidet, mit charmantem Lächeln und einer Schale voller leckerer Plätzchen in der Hand empfängt einen Inge Hirzenhammer. „Ich bin seit Wochen mit meiner Weihnachtsbäckerei fertig, so auch mit den Lizzies. Das Rezept hab’ ich in der Sammlung Zuckerguss preisgegeben“, erklärt die Seniorin in ihrem Reihenhaus im Ostend.

    Eingangs unterstreicht Hirzenhammer, dass sie eigentlich viel lieber auf dem Golfplatz ihren Sport ausübt, als in der Küche Plätzchen zu backen. „Das mache ich nur bei schlechtem Wetter“, erklärt die Seniorin. Und das gab es im November viele Tage lang. Sie selbst greift nur selten in die Plätzchenschale. „Wenn ich zu oft nasche, dann sieht man das bei mir bis Ostern an den Hüften“, kokettiert sie. Trotzdem backt sie jährlich mehrere Sorten, etwa Butterplätzchen, Vanillekipferl oder Lebkuchen. „Mein Mann ist ein ganz Süßer“, lächelt die passionierte Bäckerin.

    Das ganze Jahr über serviert sie ihrem Gatten und Gästen selbst gebackene Kuchen. Ab November sind es Plätzchen, mit Vorliebe Lizzies. Das Rezept stammt aus Amerika. Hirzenhammer hat die Zutatenliste und Anleitung vor Jahren von ihrer Freundin Anette Christoph bekommen. Was die Lizzies ausmacht, seien die verschiedenen Geschmacksrichtungen in einem Plätzchen. Zu den Zutaten komme zur Verarbeitung noch ein Geheimtipp: Die benötigten Rosinen in einer Schüssel mit Whiskey übergießen und zugedeckt über Nacht stehen lassen. Die getrockneten Weinbeerln am nächsten Tag auf einem Küchensieb gut abtropfen lassen. Vor dem Weiterbacken sollte man allerdings einen kleinen Schluck des angereicherten Whiskeys kosten, schmunzelt Inge Hirzenhammer. „Dann wird das Backen viel lustiger“, verrät sie mit schwäbischem Akzent – obwohl sie seit 38 Jahren in Neuburg lebt. Damals sei sie mit ihrem Mann wegen der Arbeitsstelle an die Donau gezogen.

    Im Ostend hat sich das Paar vor seinem Reihenhaus einen Garten angelegt. Und der präsentiert sich derzeit als Winterparadies. Anstatt im Garten zu arbeiten oder mit Freunden zu golfen, verbringt Inge Hirzenhammer diese Zeit im Haus. Nachdem die Weihnachtsbäckerei abgeschlossen ist, arbeitet sie bereits für das Fest 2011 Ideen aus. Mit Freundinnen werden Rezepte besprochen. „Nächstes Jahr will ich was Neues ausprobieren, nämlich Orangenplätzchen“, sagt sie mit großen Augen. Falls alles klappt, will sie das Rezept wieder der NR zu Verfügung stellen. Heuer bekam sie zum Dank, wie die anderen Zuckerbäckerinnen aus dem Verbreitungsgebiet, eine rote Schürze mit dem Schriftzug „Zuckerguss“. Die trägt sie ganz stolz. „Auch beim Kochen habe ich das gute Stück an“, erzählt Inge Hirzenhammer.

    Und es gibt noch weitere Pläne: „Ich arbeite an einem Kochbuch mit dem Titel ‘Kuriose Rezepte‘“. Zuviel verrät die Autorin in spe noch nicht, aber Gerichte wie „Katzengeschrei“, das ist ein Rezept mit Rindfleisch vom Vortag oder „Pfarrerwürger“ klingen spannend und machen neugierig. „Wenn ich genügend kuriose Rezepte zusammen habe, dann hört die Zeitung von mir“, verspricht sie.

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