Das Dröhnen des Heizlüfters erfüllt das kleine Zelt. Draußen zeigt das Thermometer drei Grad, der Wind treibt die Schneeflocken hinter die Plane. Bierbänke sind aufgestellt, der Tisch mit einer übergeworfenen Decke fungiert als Altar. Aus zwei Latten hat jemand ein Holzkreuz gezimmert. Eine Lichterkette, Palmkätzchen in der Vase und Kerzen sorgen für einen Hauch feierliche Stimmung. Es ist keine üppige Ausstattung für eine Kapelle, die fern der Heimat Trost spenden und als Ort der Stille fungieren soll. Aber sie erfüllt ihren Zweck. "Anfangs haben wir den Gottesdienst im Besprechungsraum gehalten", erinnert sich Militärpfarrer Martin Söffing an den Start der Nato-Mission in Lettland. Dann wurde das Trockungszelt zur Kapelle umfunktioniert. "Wir haben das Beste daraus gemacht, sind kreativ geworden." Und so ist es mit vielem hier, im Feldlager der Deutschen Luftwaffe in