Für Pfarrer Werner Dippel war der Leonhardiritt am Sonntag in Laisacker keine besondere Herausforderung. Er konnte in der Kutsche mitfahren, während er in Inchenhofen als Reiter Weihbischof Florian Wörner begleiten musste. Es habe Spaß gemacht, „mein Pferd war ruhig“, freute sich der Chef des Dekanats Neuburg-Schrobenhausen.
Im Neuburger Stadtteil Laisacker zelebrierte er den Festgottesdienst im zugigen Zelt und ermutigte die Pfarrei, die Pferdeprozession zum Patrozinium auch in Zukunft aufrecht zu erhalten. „Hier findet man noch einen lebendigen Umgang mit der Kirche und ihren Heiligen“, bescheinigte Pfarrer Dippel der Pfarrgemeinde. „Ihr steht Gott sei Dank noch zur Kirche.“
OB Bernhard Gmehling wünscht sich, dass Leonhardiritt wieder jährlich stattfindet
Auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling bat den Pfarrgemeinderat und seine Helfer, den Leonhardiritt wieder jährlich stattfinden zu lassen. „Ich weiß, dass es viel Arbeit ist, aber der Festtag gehört zu unserem Jahresablauf und ich freue mich jedesmal darauf“, bekannte der OB.
Ungeachtet der Zwangsschließung der kleinen Kirche in Laisacker zogen heuer wieder Reiter, Reiterinnen, Rösser und Kutschen durch den Neuburger Vorort. Nach der Pause 2023 reichte es diesmal mit 20 Pferden und drei Kutschen nur zu einer mäßigen Beteiligung. Wegen eines Missverständnisse fehlte außerdem ein Zugwagen für das Kirchenmodell. Mehrere hundert Zuschauer verfolgten den Umzug. Mit Hans Habermeyer, Sabine Schneider und Matthias Enghuber waren neben Kreisrätin Elfriede Müller und Bezirksrätin Martina Keßler nur drei Stadtratsmitglieder gekommen.
Enttäuschung über geringe Beteiligung am Leonhardiritt in Laisacker
Mit Feuerwehr, Gartenbauverein, dem Schützenverein Finkenstein Bittenbrunn und der Baringer Blaskapelle voran bewegte sich die Prozession durch den Ort bis zur Roßstallstraße. Dort erteilte Pfarrer Werner Dippel Menschen und Tieren den Segen. Die Kraft des Heiligen Leonhard wünschte er allen, „die im Leben gefangen sind“. Der Patron, ein Freund der Menschen und der Tiere, „möge die Fesseln unseres Lebens lösen“. Damit wies der Prediger auf Leonhard als Heilsbringer für die Gefangenen hin, von denen er in seiner Zeit mit Gebeten und Fürbitten beim König etliche aus dem Kerker herausholen konnte.
Der Bittenbrunner Pfarrgemeinderatsvorsitzende Bernhard Reichard bedankte sich bei Musikanten, Vereinen, Prominenz und den berittenen Prozessionsteilnehmern. 65 Reitställe und Pferdebesitzer seien schriftlich eingeladen worden. Deshalb sei er schon etwas enttäuscht, so Reichard, dass nicht mehr gekommen sind. Die Pfarrgemeinde werde am Leonhardiritt auf jeden Fall festhalten. Über die Modalitäten – vor allem ein- oder zweijährig – werden sich die Gremien bald unterhalten.
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