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Landwirtschaft: Die Sorgen der Kartoffelvermehrer

Landwirtschaft

Die Sorgen der Kartoffelvermehrer

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    Die Vorsitzenden der Vermehrerverbände freuen sich über die positive Entwicklung bei den Saatkartoffel-Preisen: (von links) Josef Oßwald, SKV Schwaben, Peter Steinherr, SKV Paartal, und Martin Moosheimer, SEV Donaumoos.
    Die Vorsitzenden der Vermehrerverbände freuen sich über die positive Entwicklung bei den Saatkartoffel-Preisen: (von links) Josef Oßwald, SKV Schwaben, Peter Steinherr, SKV Paartal, und Martin Moosheimer, SEV Donaumoos. Foto: Gebendorfer

    „Wir Vermehrer sind zwar nicht die größte Gruppe, aber ein entscheidender Baustein im Kartoffelanbau – mit vielen Herausforderungen, aber auch Chancen für den eigenen Betriebserfolg.“ Diese Feststellung traf Martin Moosheimer, Vorsitzender der SEV Donaumoos, bei der gemeinsamen Mitgliederversammlung des Erzeugerringes für Pflanzenbau Südbayern, Fachgruppe Saat- und Pflanzgut Oberbayern-Nord (ER), und den Saatkartoffel-Erzeugervereinigungen SEV

    Aus aktuellem Anlass bezeichnete Moosheimer das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ als Tiefschlag gegen die Bauern, weil deren Bemühungen um die Natur mit einem Schlagwort zunichtegemacht worden seien. Weiter ließ er das vergangene Jahr Revue passieren, in dem eine Reihe von Sachthemen bewegten. So wurden nach dem Start der Qualitätsoffensive Pflanzkartoffel 16 Proben eingesammelt, um sie bonitieren zu lassen. „Doch es war schwer, eine einheitliche Bonitur zu erstellen, da jeder Abnehmer etwas anderes unter Qualität versteht“, informierte er und verkündete, dass deshalb beschlossen wurde, die Bonitur heuer ruhen zu lassen.

    Darüber hinaus teilte er mit, dass die Testung ein Dauerbrenner sei. „Leider sind wir mit der Geschwindigkeit der Anerkennung immer noch nicht zufrieden“, so der Vorsitzende, der alles dafür täte, um die Testergebnisse zu beschleunigen. Eine zusätzliche Herausforderung stelle der Kartoffelkrebs dar. „Wir beobachten das Geschehen rund um das Thema wachsam. Es sollte versucht werden, hier die Kirche im Dorf zu lassen, um praktikable Lösungen für die Vermehrer in der Region zu finden.“

    Nach seinen Worten sei die Oberstufen-Versorgung der Vermehrer noch nicht überall in trockenen Tüchern, sodass die Züchter gebeten werden, dies abzuschließen, um möglichst Planungssicherheit zu erreichen. „Denn nur so können wir die Vermehrungsfläche für dringend benötigtes Saatgut bei uns halten“, meinte Moosheimer, der sich über die sehr positive Entwicklung der Pflanzgut-Preise freute.

    ER-Geschäftsführerin Monika Janitschek informierte, dass die Fachgruppe Saat- und Pflanzgut 2018 insgesamt 372 Mitglieder umfasste – 208 Pflanzkartoffelvermehrer mit 1423 Hektar Pflanzkartoffelvermehrungsfläche und 164 Saatgetreidevermehrer mit 4148 Hektar Saatgetreidevermehrungsfläche. Von der Ernte 2017 wurden im ER insgesamt auf 1249 Hektar 246.000 Doppeltonnen Kartoffeln plombiert. In Oberbayern-Nord waren es auf 898 Hektar 179.557 Doppeltonnen. Zudem machte sie die Zuhörer auf die Serviceangebote aufmerksam, insbesondere die Rechentools in Sachen Dünge-Verordnung zur eigenen Berechnung für Landwirte sowie alternativ in Verbindung mit dem zuständigen Ringwart.

    Bei der anschließenden Wahl wurde Peter Steinherr in seinem Amt als Fachgruppenbeirat „Saat- und Pflanzgut für die Region Oberbayern-Nord bestätigt.

    Nach Auskunft von Franz Steppich vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg bereiteten im vergangenen Kartoffeljahr Durchwuchskartoffeln, Schwarzbeinigkeit sowie eine unsaubere Feldabtrennung Probleme.

    Im Moment sind in der SKV Paartal 101 Mitglieder mit 726 Hektar Vermehrungsfläche, in der SKV Schwaben 29 Mitglieder mit 191 Hektar und in der SEV Donaumoos 48 Mitglieder mit 260 ha.

    2018 umfasste in Deutschland die Vermehrungsfläche 17343 Hektar und Bayern stellte mit 2315 Hektar das viertstärkste Bundesland dar. Die Ernteschätzung für Pflanzkartoffeln 2018 in

    Die Anerkennungsrate in Bayern betrug 2018 93 Prozent. Angesichts der Ergebnisse der Virustestung empfahl Steppich: „Wir sollten uns Gedanken machen, mehr virusgesunde Sorten anzubauen.“ Zum Schluss bat er die Anbauer im Hinblick auf fehlende chemische Möglichkeiten, in der kommenden Saison Alternativen zur Krautregulierung auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln.

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