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Krampusse und Perchten erobern Neuburg: Ein Brauchtum erwacht zu neuem Leben

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Neuburger Weihnachtsmärkte: Am Samstag gehen die Krampusse um

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    Krampusse wie dieser sind vor allem im Bayerischen Wald und im Alpenraum üblich. Nun soll der Brauch auch nach Neuburg kommen.
    Krampusse wie dieser sind vor allem im Bayerischen Wald und im Alpenraum üblich. Nun soll der Brauch auch nach Neuburg kommen. Foto: Matthias Balk, dpa (Symbolbild)

    Sie sind heutzutage vorwiegend in Österreich, Tirol und Niederbayern unterwegs: Krampusse, Gestalten in Fellkostüm und mit gehörnten Masken auf dem Kopf. Sie begleiteten einst den heiligen Nikolaus und sollen den unartigen Kindern einen Schrecken einjagen. Nun soll der Brauch auch nach Neuburg kommen. Am Samstagnachmittag wollen die beiden Betreiber der Wichtelhütte am Bootshaus, Rüdiger Mahlo und Kalle Grömmer, als Krampusse verkleidet über die Neuburger Weihnachtsmärkte ziehen und die Kinder auf sanfte Art mit der Tradition vertraut machen. Den Nikolaus begleiten die Krampusse aber nicht.

    „Die Idee hatte ich schon vor drei Jahren“, sagte Rüdiger Mahlo im Gespräch mit unserer Redaktion. Nach einem Urlaub im Bayerischen Wald, wo Krampus- und Perchtenläufe noch weitverbreitet sind, habe er sich dazu eingelesen und dachte sich: „Das möchte ich auch einmal ausprobieren.“ Auch Geschäftspartner Kalle Grömmer war von der Idee angetan und so beschafften sie sich entsprechende Kostüme aus Niederbayern und Österreich.

    Krampus und Percht kommen nun auch auf die Neuburger Weihnachtsmärkte

    Auch eine Percht wird am Samstag mit dabei sein. Im Kostüm steckt noch ein weiterer Freund von Grömmer und Mahlo. Im Gegensatz zum Krampus hat die Percht drei, statt nur zwei Hörner und stammt aus einem anderen Brauchtum: Perchtenläufe finden ebenfalls überwiegend in den Alpen-Regionen von Ende November bis in den Januar hinein statt und sollen die bösen Wintergeister vertreiben. In Neuburg werden jetzt beide Traditionen vereint.

    Die drei Advent-Gestalten werden auch nicht den ganzen Samstag über die Neuburger Weihnachtsmärkte wandeln, dafür bleibe ihnen gar nicht genug Zeit. „Wir haben schließlich noch unser eigenes Geschäft an der Wichtelhütte “, sagt Mahlo. Geplant ist ein erster Auftritt im Schlosshof um 16.40 Uhr. Je nach Zeitdruck und Reaktion der Kinder geht es gegen 17 Uhr zum Weihnachtsmarkt auf dem Karlsplatz und danach auf den Schrannenplatz. „Wir wissen nicht, ob wir den Karlsplatz zeitlich schaffen, aber Schlosshof und Schrannenplatz machen wir auf alle Fälle“, so Mahlo.

    Um keine Angst einzujagen: Krampusse verteilen in Neuburg Süßigkeiten

    Dass ihre Kostüme für viele Kinder durchaus furchsteinflößend sein können, ist Mahlo und Grömmer bewusst. Sie wollen deswegen weniger die Rute schwingen, sondern hauptsächlich Süßigkeiten an die Kinder verteilen. Die Herausforderung dabei: Unter der Maske darf man nicht reden, so will es die Tradition. „Wir müssen das dann mit Gesten machen und schauen, wie die Kinder reagieren. Wenn schon die ersten drei schreiend davonrennen, wird es natürlich schwierig.“ Sollte ihr Auftritt zu Panikreaktionen führen, „müssen wir halt den geordneten Rückzug antreten“, so Mahlo. „Wir wollen niemandem Angst machen, wir sind ja selbst Familienväter.“

    Für Mahlo und Grömmer steht hinter der Aktion auch das Ziel, die Krampus-Tradition zu bewahren und sie den Kindern wieder nahezubringen. „In Zeiten von Nintendo Switch, Playstation und Handy“, gehe so etwas bei der jüngeren Generation sonst verloren, so Mahlo.

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