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Kommentar : Neuburg muss mit der Nahwärme endlich Geld verdienen

Kommentar

Neuburg muss mit der Nahwärme endlich Geld verdienen

Barbara Wild
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    Seit Jahren stecken die Stadtwerke Millionen in den Ausbau eines Nahwärmenetzes in Neuburg. Doch verdient wird damit zu wenig. Wie kann es mit dem ambitionierten Projekt weitergehen?
    Seit Jahren stecken die Stadtwerke Millionen in den Ausbau eines Nahwärmenetzes in Neuburg. Doch verdient wird damit zu wenig. Wie kann es mit dem ambitionierten Projekt weitergehen? Foto: Winfried Rein (Archiv)

    Wären die Neuburger Stadtwerke ein klassisches Wirtschaftsunternehmen - die Folgen der aktuellen Kassenlage wären eine ganz andere. Seit Jahren werden Millionen in eine neue Infrastruktur gesteckt, im wahrsten Sinne des Wortes in Neuburgs Kanälen verbuddelt. Doch auf der Rechnungsseite mit den Einnahmen steht nicht viel. Im Gegenteil - die Lücke zwischen Investitionen und Erlösen geht immer mehr auseinander. 67 Millionen sind schon investiert, 2025 kommen noch einmal knapp fünf Millionen dazu. Doch aktuell werden im Jahr lediglich 100.000 Euro eingenommen. Diese Rechnung geht einfach nicht auf.

    In der freien Wirtschaft hätte kein Geschäftsführer die unrentable Entwicklung eines neuen Geschäftsfeldes so lange hingenommen. Doch die Stadtwerke sind kommunal. Die Stadt Neuburg ist der Garant dafür, dass der Betrieb weiter flüssig bleibt. Und es ist vor allem der politische Wille der Stadträte gewesen, das Projekt „Nahwärme“ weiterzutreiben.

    Das Nahwärme-Projekt ist nachhaltig, aber ein finanzielles Risiko für die Neuburger Stadtwerke

    Doch so langsam wird klar: So nachhaltig und ökologisch sinnvoll die Idee der Heizung aus der Abwärme der ansässigen Industrie ist - ewig in Vorleistung gehen können die Stadtwerke nicht. Und so ist es längst überfällig, dass nun von den Verantwortlichen der Stadtwerke eingefordert wird, dass die Einnahmenseite massiv steigt. Eine Million Euro pro Jahr - das ist neuerdings die erklärte Vorgabe von Oberbürgermeister Bernhard Gmehling.

    Auch das ist erstmal nur Wasser auf den heißen Stein. Es braucht einen klaren Fahrplan, damit die Nahwärme so schnell wie möglich rentabel wird. Wenn es der Anschluss der Altstadt mit einem Großkunden wie der Schlösserverwaltung ist, dann darf auch das nicht ausgeschlossen werden.

    Neuburg muss mit der Nahwärme endlich mehr Geld verdienen

    Weniger Kilometer ausbauen, dafür deutlich mehr zahlende Abnehmer generieren und bestenfalls an bestehende Netze angliedern. Wo lohnt es sich überhaupt wieder die Straße aufzureißen? Diese Frage muss mehr denn je im Zentrum der Entscheidungen stehen.

    Die Stadtwerke Neuburg sind ein Dienstleister für die elementaren Einrichtungen der Stadt: Weil Geld fehlt, müssen Investitionen in andere Infrastruktur vom Parkbad bis zum Wassernetz warten. Defizite von Stadtbus, Tiefgaragen und Bädern belasten das Budget zusätzlich. Doch vor allem letztere sind Einrichtungen, die in Neuburg elementar sind und keinesfalls in Frage gestellt werden dürfen. Schon gar nicht, weil man sich bei der Nahwärme verkalkuliert hat.

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