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Kleinhohenried/Neresheim: Für den Artenerhalt: Wisente ziehen vom Donaumoos nach Baden-Württemberg

Kleinhohenried/Neresheim

Für den Artenerhalt: Wisente ziehen vom Donaumoos nach Baden-Württemberg

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    Drei von vier Wisentkühen für Baden-Württemberg: Sporona (vorne) sowie Dalida und Donröschen ziehen demnächst in ein neues Gehege in der Gemeinde Neresheim um.
    Drei von vier Wisentkühen für Baden-Württemberg: Sporona (vorne) sowie Dalida und Donröschen ziehen demnächst in ein neues Gehege in der Gemeinde Neresheim um. Foto: Jand/Donaumooszweckverband

    Das Wisentgehege im Donaumoos fungiert als Geburtshelfer für eine neue Weide in Baden-Württemberg. In einigen Wochen sollen vier Kühe aus dem Areal beim Haus im Moos in Kleinhohenried in das benachbarte Bundesland umziehen. Am Montag kam Besuch von dort ins

    Was die Gäste aus der Stadt Neresheim und der Gemeinde Nattheim zu sehen bekamen, gefiel ihnen offenbar. „Das ist eine Kooperation, die hoffentlich viele Jahren hält“, erklärte der

    Vier Wisente aus dem Donaumoos ziehen nach Baden-Württemberg

    Fachleute unter sich: Planer Andreas Walter (3.v.r.) erklärte mit Neresheims Bürgermeister Thomas Häfele (3.v.l.) das neue Gehege. Vize-Landrätin Rita Schmidt (v.l.) und Karlshulds Vize-Bürgermeister Werner Hecht lauschten interessiert.
    Fachleute unter sich: Planer Andreas Walter (3.v.r.) erklärte mit Neresheims Bürgermeister Thomas Häfele (3.v.l.) das neue Gehege. Vize-Landrätin Rita Schmidt (v.l.) und Karlshulds Vize-Bürgermeister Werner Hecht lauschten interessiert. Foto: Annette Reindl

    Läuft alles nach Plan, soll dort im kommenden Jahr auch die Zucht beginnen. „Es freut uns wirklich, dass so nah bei uns etwas entsteht“, so der Fachmann, der auch auf einen regen Austausch bei der Zucht hofft. Denn beide Gehege trennen nicht einmal 100 Kilometer voneinander.

    Eine Fläche von insgesamt 35 Hektar – komplett in kommunaler Hand – wartet auf der Schwäbischen Alb auf die Wisente. Das sind etwa zehn Hektar mehr als im Donaumoos. Anders als im Niedermoor handelt es sich beim neuen Areal um eine Mischung aus Wiesen, Wäldern und Heiden. „Wir sind schnell draufgekommen, dass wir den Wisent als Landschaftsgestalter haben wollen“, erklärte Bürgermeister Häfele den Ansatz, der mit der ersten Idee vor rund zweieinhalb Jahren begonnen hatte. Vom größten Landsäugetier Europas erhoffen sich die Baden-Württemberger einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt. Sein Nattheimer Amtskollege Norbert Bereska sieht im neuen Gehege ein wichtiges Heimatprojekt. „Daher freut es mich, dass wir nun kurz vor dem Ziel stehen.“

    Von Kleinhohenried nach Neresheim: Vier Wisentkühe bilden Grundstock für neue Herde

    Das sehen auch die Partner im Donaumoos so. „Sie tragen mit Ihrem Projekt zum Erhalt der Art bei“, erklärte Vize-Landrätin Rita Schmidt, die im Neresheimer Gehege „eine tierische Verbindung“ zwischen Bayern und Baden-Württemberg sieht. Und zwar eine, die ihren Worten zufolge jahrzehntelang halten soll. Werner Hecht, Vize-Bürgermeister von Karlshuld, sprach sich deshalb dafür aus, solche Kontakte zu pflegen und weiter auszubauen. Diesen Plan verfolgt auch Michael Hafner, Geschäftsführer des Donaumoos-Zweckverbands, der als Projektträger der Herde im Donaumoos fungiert. „Ich bin froh, dass sich ein neues Gehege findet“, sagte er bei der Präsentation der Tiere. Denn der Erhalt der nach dem Ersten Weltkrieg beinahe komplett ausgestorbenen Art ist in seinen Augen einen solchen Beitrag wert. „Und das muss es uns auch als Gesellschaft wert sein.“

    Mit der reinen Haltung ist es in Neresheim und Nattheim aber nicht getan. Dazu kommt eine umfassende wissenschaftliche Begleitung durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. „Wir wollen Erkenntnisse darüber, wie sich die Beweidung positiv auf die Biodiversität auswirkt“, erklärte Landschaftsplaner Andreas Walter, der als Zielmarke zwölf bis 14 Tiere vorgab. Damit dürfte die Herde auf dem Härtsfeld ungefähr halb so groß wie die im Donaumoos werden. Einen Einweihungstermin für das neue Areal gibt es noch nicht. (AZ)

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