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Kartellamt stoppt Krankenhaus-Fusion: Was nun?

Neuburg-Schrobenhausen

Gibt es einen großen Krankenhaus-Verbund trotz Kartellverbots?

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    Die Zukunft des Kreiskrankenhauses in Schrobenhausen ist weiterhin offen.
    Die Zukunft des Kreiskrankenhauses in Schrobenhausen ist weiterhin offen. Foto: Claudia Stegmann (Archiv)

    In der Frage, wie die Krankenhauslandschaft in der Region in Zukunft aussehen muss, damit sie die öffentlichen Träger nicht in den finanziellen Ruin treibt, gibt es noch sehr viel zu besprechen und zu klären. Eine Sache ist dagegen mittlerweile klar: Ein großer Zusammenschluss aller kommunalen Krankenhäuser in Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt, Pfaffenhofen und Ingolstadt ist nicht möglich. Ein solches Konglomerat hatte das Beratungsunternehmen pwc Anfang des Jahres als tragfähigste Lösung vorgeschlagen. Doch die kartellrechtliche Prüfung hat mittlerweile ergeben: Das geht so nicht.

    Kreiskrankenhaus Schrobenhausen will in den nächsten zwei Jahren vier Millionen Euro einsparen

    Damit ist wieder alles auf Null - oder doch nicht? Denn dem Vernehmen nach wollen Pfaffenhofen, Eichstätt und Ingolstadt an dem „großen Plan“ festhalten und eine Art Ausnahmegenehmigung für einen Zusammenschluss erwirken. Von der Grün hatte sich wohl zunächst aus dem Bündnis herausgenommen und auf ein Zweier-Konglomerat mit Pfaffenhofen gesetzt - eine Lösung, die insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Kreiskrankenhaus sympathisch erscheint, weil sie befürchten, als kleines Krankenhaus in einem großen Verbund unter die Räder zu geraten. Dieser Weg scheint aber mittlerweile wieder überholt. Nach Informationen der Neuburger Rundschau soll sich Peter von der Grün nun wohl doch gesprächsbereit für einen regionalen Zusammenschluss aller Häuser zeigen.

    Welchen Weg der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen nun einschlagen wird, könnte ein Gespräch am kommenden Mittwoch zwischen Peter von der Grün und seinen Landratskollegen Albert Gürtner und Alexander Anetsberger sowie Ingolstadts OB Christian Scharpf zeigen. Klar ist: Im Alleingang wird es für das Kreiskrankenhaus keine Zukunft geben. Zehn Millionen Euro Defizit wird das Schrobenhausener Haus dieses Jahr machen - ein Betrag, den der Landkreis übernehmen muss und der in dieser Höhe kaum mehr zu schultern ist. Das Ziel lautet deshalb: sparen, sparen, sparen. Der neue Geschäftsführer Markus Poppler sieht entsprechendes Potenzial und hat angekündigt, den Schuldenstand in den nächsten zwei Jahren auf sechs Millionen Euro zu drücken.

    Das Thema ist komplex und gestaltet sich darüber hinaus im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen als zäh. Mitglieder der Kreiskrankenhaus-Arbeitsgruppe, die eigentlich ganz nah am Puls des Geschehens sein sollten, fühlen sich von Landrat Peter von der Grün schlecht informiert und würden Neuigkeiten nur auf Nachfrage oder über Umwege erfahren, lautet die Kritik. Eine Strategie zur Zukunft des Hauses - abgesehen von der geriatrischen Fachausrichtung - sei nicht erkennbar oder zumindest nicht bekannt, heißt es.

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