Das Regenwetter hielt die Karlshulder nicht davon ab, ihren stimmungsvollen Weihnachtsmarkt zu genießen. Nach stürmisch-kaltem Auftakt am Freitagabend und entsprechend wenig Besuchern, füllte sich am Samstag der Parkplatz auf dem Volksfestplatz zunehmend – bis Kulturvereinsvorsitzende Rosina Feigl übers Mikrophon sogar zum Umparken einiger „platzsparend abgestellter Autos“ aufrufen musste.
Besonderer Publikumsmagnet war natürlich der Auftritt des von den Kindern sehnsüchtig erwarteten Heiligen Nikolaus samt Krampus. „Hoho, schickt die Kinder zu mir, ich steck sie in den Sack“, rief Manfred Müller in offensichtlich etwas veralteter Tradition, denn die Kinder zeigten sich keineswegs scheu, sondern lediglich erwartungsfroh. Auch Krampus scheint den Schrecken verloren zu haben, alle blickten nur auf den Sack, den Markus Link bei sich trug. Und sie wurden nicht enttäuscht. Nachdem der Nikolaus die Geschichte von der kleinen Mila erzählt hatte, die keinen eigenen, sondern den größten Stiefel vor die Tür gestellt hatte, den sie im Keller finden konnte, teilte Krampus süße Nikolaus-Schokoladenlutscher an alle kleinen Weihnachtsmarktbesucher aus.
Noch eine illustre Figur war am Samstag auf dem idyllischen Gelände rings um Theresienbau und Alte Putzerei unterwegs: Max, der Schneebringer. Mit Eispickel, Wanderstab und Bucklkraxn ausstaffiert, kam der Karlshulder „vom Gebirge rausgelaufen“ und verriet auf Nachfrage, dass er dem wenig winterlichen Wetter auf die Sprünge helfen wolle. „Schnee“ in Form eines großen Styroporblocks hatte er auf die Kraxe geschnallt und den eigens für den Auftritt gekauften Eispickel mit einer selbstgebauten Gummihülle vorsorglich entschärft, um etwaiger Verletzungsgefahr vorzubeugen.
Heiliger Nikolaus und Krampus begeistern in Karlshuld beim Weihnachtsmarkt
Der neu gegründete „Projektchor im Advent“, initiiert und geleitet von Margit Ganser, begleitet von Judith Weidler am Keyboard und Godehard Mayer an der Gitarre, brachte einen bunten Strauß traditioneller, gema-freier Advents- und Weihnachtslieder mit. Er motivierte die Weihnachtsmarktbesucher zum Mitsingen der stimmungsvollen, besinnlichen und hoffnungsfrohen Lieder und bildete mit ihnen einen großen Chor, der, so Ganser, „schöne adventliche Energie fließen“ ließ. Der Posaunenchor unter Leitung von Bettina Litter bot ebenfalls eine ganze Stunde lang eine fröhliche Mischung aus traditionellen und poppigen Weihnachtsliedern.
Den Höhepunkt am Sonntagnachmittag bildete der Auftritt der Kinder- und Jugendgruppe des Trachtenvereins Dö Birkastoana Grasheim mit der Botschaft „Streit lohnt sich nicht“, anschaulich dargeboten im viertelstündigen, in boarischer Mundart gespielten Dreiakter „Der Streit der Engel“ und bekräftigt mit dem Abschlussgedicht „Frieden im Himmel und Frieden auf Erden“. Dabei bezauberte der Trachtennachwuchs nicht nur mit engagiertem Spiel, sondern auch musikalisch.
An den traditionellen Holzbuden gab es wieder allerlei Dekoratives und Nützliches, das meiste handgefertigt von örtlichen oder regionalen Anbietern. Die Vereine sorgten mit warmen und kalten Getränken sowie herzhaften und süßen Schmankerl fürs leibliche Wohl und der Kulturverein als Veranstalter hatte wieder ein Schätzspiel mit Erdnüssen zu bieten.
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