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Karlshuld: Neues Baugebiet: So will Karlshuld bezahlbaren Wohnraum schaffen

Karlshuld

Neues Baugebiet: So will Karlshuld bezahlbaren Wohnraum schaffen

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    Die Donaumoos-Gemeinde Karlshuld wächst: Das Baugebiet „Nähe Neuburger Straße“ ist das nächste große Projekt. Bis dort Häuser stehen, dauert es noch. Doch ein Strukturkonzept steht schin mal.
    Die Donaumoos-Gemeinde Karlshuld wächst: Das Baugebiet „Nähe Neuburger Straße“ ist das nächste große Projekt. Bis dort Häuser stehen, dauert es noch. Doch ein Strukturkonzept steht schin mal. Foto: Katrin Kretzmann

    Das Straßenschild, in Gedenken an den im vergangenen Jahr verstorbenen Bürgermeister Karl Seitle steht bereits, die Zufahrt ist angelegt und geteert und nun kann es allmählich ans Eingemachte gehen. Das künftige Baugebiet „Nähe Neuburger Straße“ in Karlshuld steckt zwar sozusagen noch in den Kinderschuhen, steht dennoch ganz oben auf der Agenda der Donaumoos-Gemeinde. Nun hat der Gemeinderat ein erstes Strukturkonzept beschlossen – und beschreitet damit völlig neues Terrain.

    „Wir gehen damit völlig neue Wege in der Kommune“, sagte Bürgermeister Michael Lederer (FW) in der Sitzung am Montagabend. Der Rathauschef bezog sich damit auf das vom Planungsbüro WipflerPlan vorgestellte Strukturkonzept in der Sitzung des Entwicklungsausschusses Anfang August. Damit sich das Baugebiet besser in die Umgebung sowie in den mittleren Bereich einfüge, wolle man eine verdichtende Bebauung, erklärte Bauamtsleiter Thomas Schulz dem Gremium. „Der Wunsch des Gemeinderates und daher auch des Entwicklungsausschusses ist neben Einfamilienhäusern auch eine Reihenhausbebauung“, sagte er. Und eine solche gibt es bislang in Karlshuld nicht.

    Baugebiet "Nähe Neuburger Straße" in Karlshuld: Gemeinde will bezahlbaren Wohnraum schaffen

    Das vorgestellte Strukturkonzept setzt sich aus vier Themenblöcken zusammen, die der Bauamtsleiter präsentierte. Einer davon ist die sogenannte wassersensible (Siedlungs-) Entwicklung bei der es vor allem um Fragen geht wie: Wie kann Wasser gespart werden? Und wie geht man mit der Bewässerung der Außenanlagen um? Schreibt man den Einbau von Zisternen vor? Darüber hinaus geht es auch um Dachbegrünung im Zuge von Wasserrückhalt oder um die Überwachung der Wasserqualität. „Zielsetzung war es, einfache und wirkungsvolle Lösungen für den Umgang mit Niederschlagswasser, Starkregen und auch in Trockenzeiten umzusetzen“, sagt Schulz. Man müsse sich dem Klimawandel anpassen, ergänzte Bürgermeister Lederer. 

    Weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung sogenannter Quartiers-Energiekonzepte. „Viele Gemeinde geben mittlerweile Potenzialstudien in Auftrag, um zu klären, wie man die Energieversorgung in einem Neubaugebiet sinnvoll umsetzen kann“, erklärte Schulz. Es mache schließlich keinen Sinn, sich hochtrabende Ziele zu setzen, die man am Ende dann doch nicht umsetzen könne. „In erster Linie geht es hier um Nachhaltigkeit und Voraussicht, vor allem um die Frage, wie man die Häuser so baut, dass man wenig Energie braucht.“

    Nachhaltig, bezahlbar, energiesparend: Karlshulder Gemeinderat verabschiedet Strukturkonzept für neues Baugebiet

    Bauleit- und Erschließungsplanung sind essenziell bei einem neuen Baugebiet. Doch auch hier geht die Gemeinde neue Wege. „Es stand die Idee im Raum, das ganze Bebauungsgebiet über einen Erschließungsträger abwickeln“, berichtete Schulz. Das bedeutet, dass nicht die Gemeinde die Erschließungskosten trägt, sondern der entsprechend beauftragte, externe Träger und die Kommune die Kosten dann am Ende über diesen abrechnet. So heißt es zudem im Konzeptentwurf, dass die für die Kommune i per Gesetz festgelegte Beteiligung, „die mindestens zehn Prozent des beitragsfähigen Erschließungsaufwandes selbst tragen muss, bei der Beauftragung eines Erschließungsträgers entfällt“. 

    Der letzte Punkt dürfte angesichts der derzeit explodierenden Baupreise der wichtigste sein, vor allem für die potenziellen Bauherren: Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, „den sich jeder leisten kann“, sagte Schulz. „Wie gehen wir es an, dass wir als Kommune unsere Ideen auf einen Bauträger umsetzen lassen können? Darum geht es hier auch und dafür brauchen wir einen rechtlichen Beistand, damit unsere Verträge auch entsprechend rechtssicher sind“, so der Behördenleiter.

    Gemeinde Karlshuld geht neue Wege bei der Bebauung

    Angebote von Erschließungsträgern und im Zuge der Entwicklung von Quartiers–Energiekonzepten für eine Potenzialstudie sowie für eine juristische Begleitung für eine abgesicherte Vergabe der einzelnen Bauparzellen einzuholen: Das waren die gefassten Empfehlungsbeschlüsse des Entwicklungsausschusses, die schließlich am Montagabend vom Karlshulder Gemeinderat einstimmig abgesegnet wurden. „Jetzt geht es im nächsten Schritt darum, entsprechende Angebote einzuholen und dann wird das Ganze wieder Thema hier im Gemeinderat sein“, sagte Bürgermeister Micheal Lederer abschließend.

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