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Karlshuld: Millionenprojekt in Karlshuld: Gemeinde will grünen Wasserstoff durch PV-Anlage

Karlshuld

Millionenprojekt in Karlshuld: Gemeinde will grünen Wasserstoff durch PV-Anlage

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    Die Gemeinde Karlshuld plant eine Photovoltaik-Freiflächenanlage. Damit soll unter anderem grüner Wasserstoff produziert werden.
    Die Gemeinde Karlshuld plant eine Photovoltaik-Freiflächenanlage. Damit soll unter anderem grüner Wasserstoff produziert werden. Foto: picture alliance/dpa, Daniel Reinhardt (Symbol)

    In einigen Tagen werden alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Karlshuld eine zwanzig Seiten starke Broschüre in ihren Briefkästen finden. Darin stellt die Gemeinde ihr neuestes Projekt vor – und das ist „eine ziemlich große Sache“, wie es Bürgermeister Michael Lederer beim Pressegespräch beschreibt.

    Photovoltaik-Anlage: Karlshuld plant Millionenprojekt

    Mit einer Photovoltaik-Freiflächenanlage möchte die Gemeinde künftig CO2-neutrale Energie produzieren. Mit einem Teil des Sonnenstroms sollen die gemeindeeigenen Liegenschaften sowie die öffentlichen Einrichtungen versorgt werden. Der andere Teil fließt in die Produktion von grünem Wasserstoff. Ein sogenannter Elektrolyseur macht aus Wasser und elektrischem Strom Wasserstoff und Sauerstoff und es entsteht Wärme. Geht es nach Bürgermeister Lederer, wird der Wasserstoff als alternativer Treibstoff beispielsweise für Lkw vermarktet. „Das hat den Vorteil, dass das Geld in der Gemeinde bleibt und gleichzeitig aus dem Auspuff wirklich nur noch Wasser kommt.“ So könne die Kommune sowohl E-Mobilität wie auch wasserstoffbetriebene Verkehrsmittel bedienen – und zwar CO2-neutral.

    Nicht nur der Wasserstoff soll genutzt werden. Auch die produzierte Wärme und der Sauerstoff sollen verwertet werden. „Wir werden als Gemeinde zwar nicht komplett autark und damit gänzlich unabhängig von anderen Energieerzeugern, da wir mit der PV-Anlage von Sonnenstunden abhängig sind“, erklärt Lederer. „Aber die Spitzenlast, die um die Mittagszeit erreicht wird, können wir so abdecken.“ Ein Projekt dieser Größenordnung will Karlshuld nicht alleine stemmen. Noch im Sommer möchte Lederer mit zwei weiteren Steakholdern eine Invest- und Betreibergesellschaft gründen.

    Photovoltaik in Karlshuld: Kosten wohl im zweistelligen Bereich

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    Auf die drei Gesellschafter verteilen sich dann auch die Kosten, die sich wohl im zweistelligen Millionenbereich bewegen werden. Wer genau sich gemeinsam mit der Gemeinde beteiligt, wollte Lederer am Freitag noch nicht verraten. Man führe intensive Gespräche.

    Zunächst müssen nun die Bürgerinnen und Bürger informiert werden. Lederer hofft, dass die Bevölkerung mitzieht. „Es ist eine riesengroße Chance für Karlshuld, etwas zu schaffen, von dem unsere Nachkommen noch profitieren werden.“ Er habe ein gutes Bauchgefühl, dass alle an einem Strang ziehen werden. Den Rücken stärkt ihm dabei der Gemeinderat, der fraktionsübergreifend geschlossen hinter der Vision steht.

    Karlshuld: Projekt mit PV-Anlage steht und fällt mit den Flächen

    Das Projekt steht und fällt jedoch mit den Flächen, die die Gemeinde von den Eigentümern bekommt. „Es gilt natürlich das Prinzip der Freiwilligkeit“, betont Lederer. Rentabel werde es etwa ab einer Fläche von zehn Hektar. Um möglichst viele Menschen zu überzeugen, widmet die Broschüre den Vorteilen der Anlage und der damit verbundenen grünen Wasserstoffproduktion mehrere Seiten. Die Bevölkerung soll vor allem davon profitieren, dass die Wertschöpfung vor Ort bleibt. Überdies sollen Fördermittel in die Region geholt werden, und alle 2400 Haushalte können mit dem Strom versorgt werden, den die Karlshulder direkt von der Gemeinde beziehen können. Eine zentrale Rolle spielt auch der Klima-und Umweltschutz, der im Donaumoos doppelt zum Tragen kommt. Zum einen wird durch die PV-Anlage Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen. Zum anderen wird durch die extensive Bewirtschaftung der Grünflächen CO2 im Moorboden gebunden. Auch in Sachen Hochwasserschutz verspricht sich die Gemeinde Vorteile durch die Flächen.

    „Dadurch, dass CO2 bepreist wird, erhoffen wir uns dadurch finanzielle Vorteile gegenüber fossilen Brennstoffen“, sagt Lederer. In einem Beispiel rechnet er die Vorteile der PV-Anlage vor im Gegensatz zu Strom, der durch den Anbau von Mais in einer Biogasanlage gewonnen wird. Letzterer benötige für dieselbe Menge Strom 53,5 Hektar, während eine PV-Anlage nur 1,1 Hektar Fläche benötige.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar Grüner Wasserstoff aus Kalrshuld: Ein mutiger Schritt

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