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Karlshuld: So läuft es mit dem geplanten Museumsdepot im Donaumoos

Karlshuld

So läuft es mit dem geplanten Museumsdepot im Donaumoos

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    Die ehemalige Putzerei in Karlshuld ist das größte Lager für den Kulturhistorischen Verein und wird nun von einem Projektteam "aufgeräumt".
    Die ehemalige Putzerei in Karlshuld ist das größte Lager für den Kulturhistorischen Verein und wird nun von einem Projektteam "aufgeräumt". Foto: Andrea Hammerl (Archivbild)
    Die historischen Hinterlassenschaften stapeln sich in der alten Putzerei bis unter die Decke. Nun sollen die Objekte sortiert und geprüft werden - mit dem Ziel, sie in einem neuen Museumsdepot unterzubringen.
    Die historischen Hinterlassenschaften stapeln sich in der alten Putzerei bis unter die Decke. Nun sollen die Objekte sortiert und geprüft werden - mit dem Ziel, sie in einem neuen Museumsdepot unterzubringen. Foto: Claudia Stegmann (Archiv)

    In der alten Putzerei, dem Gebäude auf dem Areal des ehemaligen Moorversuchsguts in Karlshuld, lagern Tausende Relikte, die die Geschichte des Donaumooses erzählen, "ein Schatz, den wir der Bevölkerung zugänglich machen wollen und sollen", sagte Michael Lederer (FW) am Montagabend. Der

    Von Fotos, Bildern, schriftlichen Zeugnissen über Kleider bis hin zu landwirtschaftlichen Geräten und Möbeln: All diese Dinge verwahrt der Kulturhistorische Verein Donaumoos seit 1982. Insgesamt sind es über 20.000 Objekte, die an vier verschiedenen Standorten gelagert werden, das meiste davon im alten Putzereigebäude. Doch wie Bürgermeister Lederer berichtete, muss dieses zeitnah geräumt werden. "Im Jahr 2020 gab es erste Gespräche, dass wir im Zentrum von Karlshuld dieses Schmuckstück haben, es aber leider nicht nutzen können, weil darin die Kulturgüter lagern." Man sehe, wie schön die Klosterwirtschaft nach der Sanierung dastehe. Das könne man hier sicherlich auch herausholen "und etwas für die Bürger schaffen". Und das Areal des ehemaligen Moorversuchsguts mitsamt Putzerei aufzuhübschen und neu zu gestalten, dieser Wunsch keimt schon lange in der Gemeinde. 

    Geplantes Museumsdepot im Donaumoos: Projektteam sortiert über 20.000 Objekte

    Übrigbleibende alte Fenster und Türrahmen könnten Liebhaber finden.
    Übrigbleibende alte Fenster und Türrahmen könnten Liebhaber finden. Foto: Andrea Hammerl (Archiv)

    Die vielen Objekte des Kulturhistorischen Vereins sollen natürlich erhalten bleiben. "Das ist unsere Vergangenheit", betonte Lederer. Also brachte er die Thematik in den Stiftungsrat der Stiftung Donaumoos und schließlich landete sie im Kreistag. Königsmoos' Bürgermeister Heinrich Seißler (FW), damals Stiftungsratsvorsitzender, habe gemeinsam mit der CSU einen Antrag gestellt, eine Inventarisierung durchzuführen und deren Ergebnis in ein Depot zu überführen - und die Pläne für ein Museumsdepot, angesiedelt am Haus im Moos in Kleinhohenried, waren geboren. "Jetzt sind wir so weit, dass wir angreifen können", sagte Lederer am Montag.

    "Sie sind hoffentlich nicht allzu geschockt von dem, was Sie dort gesehen haben", sagte Sibylle Küttner mit Blick auf die Besichtigung der alten Putzerei zusammen mit dem Gemeinderat. Küttner gehört als wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Projektteam Sammlungs-Qualifizierung und ließ die Entstehung des Projekts noch einmal Revue passieren. "Am Anfang stand die Idee eines Depots, das Sie, Herr Lederer, damals im Juni 2020 in die Runde geworfen haben." Doch es stand von vorneherein fest: Ein solches Depot ergebe nur Sinn, wenn man auch wisse, was hineinkommt, und wenn die Sammlung vorher qualifiziert werde. Im Januar habe das Team seine Arbeit aufgenommen, sichte und wähle seither die Objekte der Sammlung aus. "Es geht darum, die Sammlung handhabbarer zu machen und insgesamt aufzuwerten." Nur das, was einen gewissen Wert für die Geschichte des Donaumooses, für die Region habe, mache auch Sinn, ausgestellt zu werden.

    Museumsdepot im Donaumoos soll beim Haus im Moos in Kleinhohenried entstehen

    Zum Projektteam gehören neben Küttner auch Sammlungs-Managerin Rebekka Ebert-Schwarz, Museumstechniker Michael Tme, der zuvor als Zimmerer in Karlshuld tätig war, sowie Dokumentarin Lisa Lang und Manfred Wasem, der bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Ihr primäres Ziel ist "die Formulierung eines zukunftsfähigen Museums- und Sammlungskonzepts, was in Ansätzen da ist, aber nochmal überarbeitet und detailliert werden muss", erklärte Küttner. Grundsätzlich soll die Sammlung deutlich, um etwa ein Drittel, reduziert werden. "Ist eine Auswahl getroffen, wird jedes einzelne Objekt geprüft und geschaut: Behalten wir es, oder nicht?" Egal, welche Entscheidung am Ende getroffen werde: "Beide bringen einiges an Arbeit mit sich." Das Aussortierte einfach zu entsorgen, geht laut Küttner nicht. "Hier müssen wir bestimmte Prozesse einhalten, etwa erst mal nach einem Abnehmer zu schauen." In einem weiteren Schritt werden die Objekte dann gelagert, konserviert und restauriert. Das Projekt läuft bis 2025, "und bis dahin sind wir hoffentlich fertig und können Ihnen die Putzerei besenrein übergeben". 

    Und all das kostet natürlich viel Geld. Etwa 1,3 Millionen Euro sind dafür veranschlagt, wovon die Personalkosten den Löwenanteil ausmachen. "Nach Abzug derer bleiben etwa 400.000 Euro übrig", berichtete Küttner. Diese wiederum verteilten sich auf die Miete für das Zwischendepot in Untermaxfeld, Depoteinrichtung, Transport oder Verpackung. Doch das Geld ist da, allein 60 Prozent davon kommen aus Zuschüssen. "Hier geht ein großer Dank an unsere beiden Landtagsabgeordneten Roland Weigert und Matthias Enghuber, die 650.000 Euro aus der Fraktionsreserve ins Spiel gebracht haben", sagte Bürgermeister Lederer. Die restliche Summe teilen sich der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, der Bezirk Oberbayern, das Haus im Moos sowie die drei Donaumoos-Kommunen Karlshuld, Karlskron und Königsmoos. 

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