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Karlshuld: Karlshuld 2024: Diese Projekte stehen an – sofern es die Finanzen zulassen

Karlshuld

Karlshuld 2024: Diese Projekte stehen an – sofern es die Finanzen zulassen

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    Das Jahr 2024 wird für die Donaumoosgemeinde Karlshuld ein herausforderndes – vor allem, was die finanzielle Lage anbelangt.
    Das Jahr 2024 wird für die Donaumoosgemeinde Karlshuld ein herausforderndes – vor allem, was die finanzielle Lage anbelangt. Foto: Gemeinde Karlshuld

    Es sind gemischte Gefühle, mit denen Bürgermeister Michael Lederer auf das kommende Jahr blickt. Die To-do-Liste in Karlshuld ist auch für 2024 lang, es stehen einige Projekte an, die zukunftsweisend für die Donaumoosgemeinde sind. Doch manche hängen am Ende von den Finanzen ab – und die sehen, wie in allen anderen Kommunen des Landkreises auch, nicht sonderlich rosig aus. 

    Ein freudiges Ereignis steht Lederer zufolge im Mai im Kalender, das neue Feuerwehrhaus wird mit einem Tag der offenen Türe feierlich eingeweiht. Der Neubau ist "eines der derzeit wichtigsten Projekte Karlshulds", betont der Bürgermeister. Spatenstich war im Herbst 2022, innen ist alles fast fertig, der Außenbereich soll Anfang 2024 folgen, ebenso wie der Bau der Zufahrtsstraße. Knapp 7,5 Millionen Euro verschlingt der Neubau, in den auch viel Eigenleistung der Feuerwehrler geflossen ist, unter anderem die gesamten Pflasterarbeiten. "Da können wir wirklich stolz sein", betont der Rathauschef.

    Der Bau des neuen Feuerwehrhauses schreitet voran. Wenn alles weiterhin nach Plan läuft, soll im Mai nächsten Jahres Einweihung gefeiert werden.
    Der Bau des neuen Feuerwehrhauses schreitet voran. Wenn alles weiterhin nach Plan läuft, soll im Mai nächsten Jahres Einweihung gefeiert werden. Foto: Gemeinde Karlshuld

    Was im kommenden Jahr laut Lederer unbedingt angegangen werden muss, ist die Sanierung der Mehrzweckhalle. Mit Blick auf den Anspruch einer Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern, der im Jahr 2026 in Kraft treten soll, "haben wir festgestellt, dass wir dann nicht genügend Räume für die Mittagsbetreuung haben". Man habe sich für eine Sanierung entschieden, weil ein Anbau oder gar Neubau der Schule viel zu teuer gewesen wären. "Wir müssen loslegen, sonst läuft eine Bundesförderung in Höhe von 1,25 Millionen Euro aus, die uns Reinhard Brandl überreicht hat." Insgesamt soll für mindestens 150 Kinder ein Betreuungsplatz geschaffen werden. "Wir hoffen, dass wir Planung und Kostenschätzung bis März dem Gemeinderat vorstellen können." Doch am Ende "steht und fällt alles mit dem Geld, das wir in Form von Förderungen bekommen".

    Neues Feuerwehrhaus in Karlshuld soll im Mai 2024 eingeweiht werden

    Ein Thema, das Michael Lederer zufolge "ein wirklich dicker Brocken ist", ist das Abwassersystem der Gemeinde, insbesondere die Vakuumstationen. Insgesamt gibt es fünf, die allesamt in die Jahre gekommen und am Limit seien, wie aus einem Gutachten hervorgehe. Allein die Anlage am alten Wertstoffhof versorgt mehr als die Hälfte der Gemeinde, "hier besteht akuter Handlungsbedarf". Es brauche zwingend eine Entlastung, die Stationen müssten neu gebaut werden. "Und das wird lange dauern, zudem kostet der Tiefbau wahnsinnig viel Geld", bedauert Lederer und ergänzt: "Aber ich will nicht, dass das Netz zusammenbricht, das ist wohl eines der schlimmsten Dinge, die einem Bürgermeister passieren können." 

    Eigentlich sollte der Startschuss für die Erweiterung der Kläranlage noch in diesem Jahr fallen. Doch ein Förderantrag bremst das Projekt – was Bürgermeister Michael Lederer grantig macht.
    Eigentlich sollte der Startschuss für die Erweiterung der Kläranlage noch in diesem Jahr fallen. Doch ein Förderantrag bremst das Projekt – was Bürgermeister Michael Lederer grantig macht. Foto: Gemeinde Karlshuld

    Man müsse hier nach Dringlichkeit priorisieren, allem voran stehe die Vakuumstation an der Neuburger Straße, die künftig auch die neuen Baugebiete, Bürgermeister-Seitle-Straße und Birkenweg, versorgt. "Das muss gemacht werden, sonst können wir nicht erschließen", so Lederer. Auch in Kleinhohenried brauche es zwingend eine Vakuumstation. Derzeit wird der Ortsteil von der Station am Fischerheim versorgt, "doch das reicht bei Weitem nicht mehr, wir hatten so viele Probleme mit Rohrbrüchen". Der Neubau beider Stationen würde etwa 6,5 Millionen Euro kosten. Die Gemeinde hat laut Lederer ein weiteres Gutachten angefordert, das noch mal zeigen soll, wie dringlich die Lage ist, "und dann schauen wir, wie es weitergeht". 

    Karlshuld muss veraltetes und überlastetes Abwassersystem sanieren

    Eigentlich hätte heuer im September der Startschuss für den neun Millionen Euro teuren Bau der Erweiterung der Kläranlage fallen sollen. Doch es hapert an den Förderungen für das Vorhaben, wie der Bürgermeister erklärt: "Wir haben den vorläufigen Baubeginn von der Förderstelle nicht bekommen und jetzt haben wir sogar einen Negativbescheid." Lederer ist sauer, "weil uns der Planer genau diese Förderung empfohlen hat und jetzt geht nichts". Wie es nun mit der Anlage, die Karlshuld und Königsmoos versorgt, weitergeht, stehe in den Sternen. "Doch es muss etwas passieren, sonst können wir keine neuen Baugebiete ausweisen." 

    Ebenfalls auf der Agenda steht die Sanierung des Oberen Kanals, "das ist der schlechteste Gehweg, den wir in Karlshuld haben", sagt Lederer. Der Landkreis plane ohnehin, die Staatsstraße zu sanieren, dann schließe sich die Gemeinde mit Maßnahmen an. "Und wenn wir da rangehen, dann gehen wir auch die Vakuumleitung an." Aber auch das werde wieder einiges kosten. 

    Sanierung des ehemaligen Moorversuchsguts wird verschoben

    In Sachen Dorferneuerung soll es 2024 ebenfalls vorangehen. Auf dem Areal rund um das alte Moorversuchsgut soll eine neue Ortsmitte entstehen, in einem geförderten Wettbewerb mit den Bürgerinnen und Bürgern Ideen gesammelt werden. Die Planung, das ehemalige Moorversuchsgut zu sanieren, "müssen wir aber schieben, das ist keine Pflichtaufgabe der Gemeinde". Wenn es finanziell wieder besser aussehe, könne man das angehen. "Allerdings werden wir den Boden komplett aufmachen und einen Statiker darüber schauen lassen, ob das Fundament überhaupt noch tragfähig ist", sagt Lederer.

    Karlshuld brauche einen neuen Saal, egal, ob für Hochzeiten, Geburtstage oder Vereinsfeiern. "Den Bürgern und auch uns liegt das sehr am Herzen, wir wollen das auf jeden Fall umsetzen", betont Lederer. Doch dafür müsse das Konto der Gemeinde wieder mehr gefüllt sein. "Selbst, wenn wir eine Förderung von 40 Prozent bekommen, müssen wir trotzdem noch eine hohe Summe zahlen – und die haben wir momentan einfach nicht."

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