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Karlshuld: Das Thema Energie hat in Karlshuld auch 2023 oberste Priorität

Karlshuld

Das Thema Energie hat in Karlshuld auch 2023 oberste Priorität

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    Mit einer großen Freiflächen-PV-Anlage will die Gemeinde Karlshuld gemeinsam mit den Stadtwerken Ingolstadt erneuerbare Energie direkt aus dem Donaumoos erzeugen.
    Mit einer großen Freiflächen-PV-Anlage will die Gemeinde Karlshuld gemeinsam mit den Stadtwerken Ingolstadt erneuerbare Energie direkt aus dem Donaumoos erzeugen. Foto: Olaf Winkler (Symbolfoto)

    Wohnortnahe Versorgung, gute Lebensqualität und ein Gefühl von Sicherheit: Die Menschen in Karlshuld fühlen sich pudelwohl. Das geht zumindest aus dem Heimat-Check hervor, einer Umfrage der Augsburger Allgemeine Zeitung, bei der auch die Leserinnen und Leser aus dem Verbreitungsgebiet der Neuburger Rundschau ihre jeweiligen Wohnorte bewerten konnten. "Das zu lesen, freut mich natürlich riesig", sagt Bürgermeister Michael Lederer. Auch in Sachen Energie- und Klimawandel schneidet die Donaumoosgemeinde solide ab, "was uns die Motivation gibt, auf dem richtigen Weg zu sein" - der auch im neuen Jahr weitergeht.

    Mit dem Jahr 2022, das sich in wenigen Tagen dem Ende neigt, ist der Rathauschef zufrieden. "Wir haben viel erreichen können und auch den ein oder anderen Meilenstein gesetzt." So sei man etwa bei der Erweiterung der gemeinsamen Kläranlage mit Königsmoos einen großen Schritt vorangekommen. Die Planungen nähern sich dem Ende und wenn alles reibungslos weiterläuft, könnte im Herbst 2023 der Startschuss für den Bau fallen. "Hier sind wir auch am Zahn der Zeit, denn der Klärschlamm soll für die Energieproduktion genutzt werden", ergänzt Lederer.

    Michael Lederer
    Michael Lederer

    Gefreut hat den Bürgermeister auch der langersehnte Spatenstich des neuen Feuerwehrhauses. "Endlich konnten wir Vollzug melden, endlich geht es los." Es sei auch ein bewegender Termin gewesen, da just in diesem Moment die Karlshulder Brandschützer zu einem Einsatz auf der naheliegenden B16 ausrücken mussten. "Das hat dem ganzen nochmal die Bedeutung verliehen, wie wichtig die Feuerwehr doch ist." Lederer hofft, dass bis Ende nächsten Jahres alles steht und die Innenräume fertig sind. Die Außenanlagen sollen dann 2024 folgen. Im kommenden Jahr will die Gemeinde auch mit den Planungen für die Sanierung der Mehrzweckhalle fertig werden "und vielleicht sogar Ende des Jahres mit dem Umbau beginnen - aber nur, wenn der Hallenbetrieb nicht beeinträchtigt wird", betont der Rathauschef. Vorangehen soll es auch mit dem neuen Baugebiet in der Bürgermeister-Seitle-Straße. Dort laufen die Planungen und man setzt hier auf erneuerbare Energien und bezahlbares Wohnen in Form von kleineren Grundstücken und Reihenhäusern. "Wir wollen zum einen auf die Umwelt achten und zum anderen, dass die Jungen bei uns bleiben." 

    Karlshuld will mit Projekt regenerative Energie aus dem Donaumoos erzeugen

    Ein Projekt hat Michael Lederer und den Gemeinderat im noch laufenden Jahr permanent beschäftigt und wird es auch im neuen tun: das gemeinsame Energieprojekt mit den Stadtwerken Ingolstadt. Es ist ein Leuchtturmprojekt, in dem Photovoltaik, Wasserstofferzeugung und Moorschutz miteinander verknüpft sind. Konkret will die Donaumoosgemeinde mittels einer PV-Freifllächenanlage auf einem etwa 60 Hektar großen Areal an der Schrobenhausener Straße in Richtung Königsmoos CO₂-neutrale Energie produzieren. Ein Teil des durch Sonnenenergie erzeugten Stroms soll in die gemeindlichen Liegenschaften sowie in die öffentlichen Einrichtungen fließen, etwa in den Betrieb der Wärmepumpe an der Schule. Der andere Teil fließt in die Produktion von grünem Wasserstoff. Ein sogenannter Elektrolyseur erzeugt dabei aus Wasser und elektrischem Strom Wasserstoff und Sauerstoff, und es entsteht Wärme, die über ein Nahwärmenetz für die Beheizung von Schule, Rathaus oder Kindergarten vorgesehen ist. Durch den Bau der PV-Anlage auf den Flächen lässt sich die Freisetzung der im Torfkörper gespeicherten Treibhausgase aufhalten und damit Moorschutz betreiben. 

    Nach zahlreichen Gesprächen und Terminen in den vergangenen Monaten ging es allmählich darum, den Konsortialvertrag, also die Vereinbarung zwischen Gemeinde und Stadtwerken, schriftlich festzulegen. "Es ging vor allem um Fragen wie: Wo will die Gemeinde hin? Wie setzen wir das um?" Auch wenn man das gleiche Ziel habe: Im Dezember stand dann ein wichtiger Schritt im Zuge des Projekts an, "wo mir wirklich ein Stein vom Herzen gefallen ist": Der Vertrag war aufgesetzt und Lederer konnte ihn dem Gemeinderat präsentieren - der ihn geschlossen absegnete. Wenn nun die Rechtsaufsicht auf beiden Seiten zustimmt, "können wir im Januar die Gesellschaft gründen und loslegen". Ab Oktober laufen die Pachtverträge und dann "hoffen wir, bald darauf mit dem Bau beginnen zu können". 

    Donaumoosgemeinde Karlshuld muss weiteren Kredit aufnehmen

    Etwas mulmig wird Michael Lederer beim Blick auf die Finanzen. Die Gemeinde hat erst einen Kredit aufgenommen - und die Schulden werden wohl noch höher werden. "Wir haben Projekte, die viel Geld kosten, darunter die Kläranlage und das Feuerwehrhaus mit je über sieben Millionen oder die Mehrzweckhalle mit vier bis fünf Millionen Euro." Die enorm gestiegenen Energiepreise bereiten dem Rathauschef ebenfalls Sorgen. Es gebe zwar Anzeichen, dass es auch für die Kommunen eine Energiepreisdeckelung geben soll. "Aber wenn nicht, dann werden die nächsten Jahre brutal herausfordernd."

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