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Karlshuld: Seniorenheim und Bauernhof in einem: Das soll in Karlshuld entstehen

Karlshuld

Seniorenheim und Bauernhof in einem: Das soll in Karlshuld entstehen

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    Nadine Angermeier möchte in Karlshuld einen Pflegebauernhof gründen. Dafür soll in den bestehenden landwirtschaftlichen Betrieb der Familie eine Art Seniorenheim integriert werden.
    Nadine Angermeier möchte in Karlshuld einen Pflegebauernhof gründen. Dafür soll in den bestehenden landwirtschaftlichen Betrieb der Familie eine Art Seniorenheim integriert werden. Foto: Laura Gastl

    Ein Bauernhof, in dessen alltäglichen Betrieb sich ältere Menschen einbringen können. Auf dem Hof leben und leichte Aufgaben übernehmen – Eier einsammeln, Esel füttern, garteln. Und wenn die Seniorinnen und Senioren einmal keine Lust haben, dann setzen sie sich einfach auf eine Bank und beobachten das Geschehen. Lassen ihren Lebensabend umgeben von Pferden, Ziegen, Rindern, Enten und anderen Tieren ausklingen.

    Das ist die Vision, die Nadine Angermeier für ihren Moorhof in Karlshuld vorschwebt. Das Projekt unter dem Namen "Pflegebauernhof" steckt gerade mitten in der Planungsphase mit dem Ziel, 2024 eröffnen zu können. Gespräche mit der Gemeinde, dem Bauamt und mit verschiedenen Banken hätten bereits stattgefunden und seien laut Nadine Angermeier durchaus positiv ausgefallen. Dennoch sei es nicht immer ganz leicht gewesen, von dem Vorhaben zu überzeugen, da das Konzept noch eher unbekannt sei und sich viele nichts darunter vorstellen könnten.

    Der Pflegebauernhof in Karlshuld steckt mitten in der Planungsphase

    Die Idee zum Pflegebauernhof in Karlshuld sei entstanden, als sich die Familie die Frage stellte: Wie geht es weiter mit ihrem Bauernhof hinter der Klosterwirtschaft? Denn die Landwirtschaft befinde sich im Wandel. "Im Moment haben wir fast 200 Rinder", erzählt Nadine Angermeier. "Das ist auf die Zukunft gesehen zu viel Arbeit."

    Die 33-Jährige besuchte Seminare zum Thema soziale Landwirtschaft und stellte fest: Es gibt viele Möglichkeiten. Auf ihrem Hof existieren bereits eine Betreuungsgruppe für Kinder, die "Moorzwerge", und ein Erlebnisbauernhof. Als "passendes Gegenstück" schien ihr ein Pflegebauernhof perfekt geeignet: "Wir wollen Jung und Alt zusammenbringen." Während die Kinder von den Senioren lernen könnten, würden die Senioren von den Kindern fit gehalten –so sieht es die Landwirtin aus Karlshuld.

    Auf dem Moorhof gibt es einen leer stehenden Stall, der nicht genutzt werden kann, weil die Angermeiers einen Biobetrieb führen und das Gebäude nicht den Vorgaben entspricht. Jetzt soll dieses zu einer Art Seniorenheim umgebaut werden. Geplant werden zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften für bis zu 23 Personen. Diese könnten im Erdgeschoss und im ersten Stock unterkommen.

    2024 wollen die Angermeiers ihren Pflegebauernhof in Karlshuld eröffnen

    Im zweiten Stock, der erst noch aufgesattelt werden muss und einer baurechtlichen Genehmigung bedarf, könnten sechs Einzel- und Doppelappartements als sogenanntes Service-Wohnen entstehen. "Dort könnten ältere Menschen einziehen, die noch rüstig sind und sich selbst versorgen können", so Angermeier. Der Vorteil: Sollten diese Senioren dennoch einmal Hilfe brauchen, finden sie diese "nur ein Stockwerk tiefer". Aus ihrer Sicht ist auch die Lage des Moorhofs ein Bonus. "Wir haben alles in Karlshuld", sagt die 33-Jährige, sowohl Ärzte als auch Einkaufsmöglichkeiten, die die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner nutzen könnten.

    Auch wenn bis zur Eröffnung des Pflegebauernhofs noch einige Zeit vergehen wird, hätten sich bereits jetzt Interessentinnen und Interessenten gemeldet – Seniorinnen und Senioren, die irgendwann einmal einziehen wollen und auch Pflegekräfte, die unter den besonderen Bedingungen auf dem Moorhof arbeiten möchten. "Wir möchten einen Begegnungsort für alle schaffen" – dieses Anliegen ist Nadine Angermeier besonders wichtig.

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