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Karlshuld: Bürgerversammlung Karlshuld: "Viele Weichen für die Zukunft gestellt"

Karlshuld

Bürgerversammlung Karlshuld: "Viele Weichen für die Zukunft gestellt"

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    Die Erweiterung der Kläranlage in Karlshuld, an die auch die Gemeinde Königsmoos angeschlossen ist, ist ein Projekt, das „uns heuer stark beschäftigt hat“, sagte Bürgermeister Michael Lederer in der digitalen Bürgerversammlung am Donnerstag.
    Die Erweiterung der Kläranlage in Karlshuld, an die auch die Gemeinde Königsmoos angeschlossen ist, ist ein Projekt, das „uns heuer stark beschäftigt hat“, sagte Bürgermeister Michael Lederer in der digitalen Bürgerversammlung am Donnerstag. Foto: Ludwig Wiblishauer/Archiv

    Einen einfachen Start hatte Michael Lederer nicht, als er im Mai 2020 sein Amt als Karlshulder Bürgermeister antrat. Inmitten der Corona-Pandemie übernahm er den Posten des Rathauschefs und er „musste Entscheidungen über Probleme treffen, die es so noch nicht gab“, wie er zu Beginn der Bürgerversammlung am Donnerstagabend sagte. Dennoch könne die Donaumoosgemeinde auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken.

    Die Kommune wächst, das zeigt sich laut Lederer an den Einwohnerzahlen. Waren im vergangenen Jahr 5992 Menschen in Karlshuld zuhause, sind heuer mit 6014 insgesamt 22 hinzugekommen. „Nach Neuburg und Schrobenhausen sind wir die größte Gemeinde im Landkreis“, sagte der Rathauschef zu den rund 120 Teilnehmern der Online-Versammlung. Ein Faktor, der die Einwohnerzahl bestimmt, ist neben den Geburten (2020 und 2021: jeweils 56) auch die Zahl der Sterbefälle mit aktuell 52. Unter Letzteren war auch der langjährige

    Zweite digitale Bürgerversammlung in Karlshuld

    Die finanzielle Lage der Donaumossgemeinde bezeichnete der Rathauschef als „in Ordnung“. Der Gesamthaushalt der Kommune für das laufende Jahr liegt aktuell bei insgesamt knapp 15 Millionen Euro. Davon macht der Vermögenshaushalt etwa vier Millionen Euro aus. Diese Summe schrumpft allerdings vor allem durch Ausgaben für den Hoch- und Tiefbau mit insgesamt gut 2,3 sowie für den Grunderwerb mit knapp 1,2 Millionen Euro. Zwar startete die Gemeinde mit Rücklagen von knapp 690.000 Euro in das neue Jahr – aber aufgrund der Bauvorhaben ist dieser Betrag fast vollständig geschmolzen. So steht im kommenden Jahr 2022 auch eine Kreditaufnahme an.

    Was die Baumaßnahmen der Donaumoosgemeinde betrifft, ist die To-do-Liste lang. Neben der Erschließung der Neubaugebiete am Fischerweg und Nähe Neuburger Straße, macht dabei einen großen Teil die Errichtung eines neuen Feuerwehrgerätehauses mit rund 700.000 Euro aus. Mit den Planungen komme man gut voran, das Raumbuch, das „alles von der Steckdose bis zum Fußboden regelt“, stehe. „Hier wurde in enger Abstimmung zwischen Gemeinde und

    Zahlreiche Bauprojekte in der Donaumoosgemeinde

    Die Erweiterung der Kläranlage, an die neben Karlshuld auch Königsmoos angeschlossen ist, habe die Gemeinde heuer ebenfalls „stark beschäftigt“. Ursprünglich war die Anlage, die 1986 gebaut wurde, für 10.000 Einwohner ausgelegt. „Mittlerweile ist das Vakuumnetz aber überlastet“, erklärte Lederer. Die Kosten für den Erweiterungsbau, liegen bei rund 5,4 Millionen Euro. Um die Kosten für die Bürger so gering wie möglich zu halten, wurden Anträge eingereicht, um eine Potenzialstudie zu fördern. Diese soll Energiesparpotenziale ermitteln und ist zugleich Grundvoraussetzung für weitere Fördermöglichkeiten. Mit dem Bau der Erweiterung soll 2023 begonnen werden, die Inbetriebnahme ist für 2024 angesetzt. Für gut 350.000 Euro wurde die Pumpstation am Fischerheim saniert und im Zuge deren Umbaus der Vakuumtank ausgetauscht. „Wir hatten vier Rohrbrüche und das setzt natürlich auch dem Moorboden zu“, sagte Lederer. Eine neue Pumpstation wurde hingegen am Maurerstrassl errichtet. Die Kosten inklusive Leitungen: rund 1,25 Millionen Euro.

    „Das leidige Thema Kiesabbau hat uns natürlich auch beschäftigt“, sagte Lederer. „Vor allem tut uns die Fläche zwischen Karlshuld und Kochheim weh.“ In engem Austausch mit dem Bürgerverein des Ortsteils wolle man nun einen Teilflächennutzungsplan auf den Weg bringen, um den Kiesabbau zu reglementieren.

    Erfreulich ist laut Lederer, dass die Schülerzahlen nach oben gehen, „allerdings brauchen wir dann auch mehr Klassenzimmer“. Vorübergehende Abhilfe soll die Umrüstung des Juzes schaffen, „um einen Anbau ab dem Schuljahr 2023/2024 zu vermeiden“. Das neue Zuhause für das Jugendzentrum könnte eventuell dort sein, wo bald für zunächst fünf Jahre die Büros der Umsetzungseinheit des Donaumooses unterkommen. Erfreulich sei darüber hinaus, dass man die Schule wieder ein Stück weit digitaler machen und dezentrale Lüftungsanlagen in die Klassenzimmer einbauen konnte.

    Planungen für Bau des neues Feuerwehrgerätehaus in Karlshuld gehen voran

    Wie in vielen anderen Gemeinde, will auch Karlshuld frischen Wind in seinen Ortskern bringen und ihn aufwerten. So hat man sich laut Lederer dazu entschieden, ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept – kurz ISEK – anfertigen zu lassen. Neben einer Umfrage zur Gestaltung des Volksfestplatzes, der Neu-Nutzung des alten Moorversuchsguts, etwa als Heimat für eine Wirtschaft oder Vereine, ging es dabei auch um die Zukunft der 1985 gebauten Mehrzweckhalle. „Wir wollen hier schnellstens eine Sanierung herbeiführen, denn sie ist wirklich in die Jahre gekommen“, sagte der Rathauschef. Eine Förderung von gut 1,25 Millionen Euro wurde bereits zugesagt und 2023 soll es mit den Arbeiten losgehen.

    Seit Sommer vergangenen Jahres laufen die Planungen für ein Energieprojekt mit Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Karlshuld. Wie Bürgermeister Lederer erklärte, kann dabei mit einem Elektrolyseurs aus rund zehn Prozent der eingespeisten Energie Wasserstoff erzeugt werden. „Damit wären wir die Ersten in der Region, die grünen Wasserstoff erzeugen würden.“ Die Abwärme dieser Elektrolyse soll dann in der Schule, Mehrzweckhalle sowie Kita eingesetzt werden.

    „Wir haben wirklich viele Weichen für die Zukunft gestellt“, sagte Lederer abschließend. Die To-do-Liste der Gemeinde werde aber auch 2022 nicht kleiner. Neben den bereits genannten Projekten steht der Erwerb weiterer Neubau- und Gewerbegebiete sowie landwirtschaftlicher Grundstücke auf der Agenda. „Und natürliche die ständige Unterstützung unserer Vereine, denn das Ehrenamt ist und bleibt das Rückgrat unserer Gemeinde“, betonte der Rathauschef am Ende der Versammlung.

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