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Karlshuld 2021: Karlshuld bekommt 2021 zwei neue Baugebiete

Karlshuld 2021

Karlshuld bekommt 2021 zwei neue Baugebiete

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    Rund um das Moorversuchsgut soll eine attraktive Dorfmitte in Karlshuld entstehen. Michael Lederer wünscht sich vor allem einen Bürgersaal, wo Menschen wieder zusammenkommen können.
    Rund um das Moorversuchsgut soll eine attraktive Dorfmitte in Karlshuld entstehen. Michael Lederer wünscht sich vor allem einen Bürgersaal, wo Menschen wieder zusammenkommen können. Foto: Andreas Dengler

    Was tut sich 2021 in den Gemeinden im Landkreis? Welche Projekte stehen an und welche Schwerpunkte setzen die Bürgermeister? Wir haben mit den Rathauschefs wieder gesprochen – über Notwendigkeiten, über Wünsche und warum manches am Ende länger dauert als geplant.

    So hatte sich Michael Lederer seinen Start als Erster Bürgermeister in der Gemeinde Karlshuld nicht vorgestellt. Kaum im Amt, sah sich der Politiker der Freien Wähler mit einer Situation konfrontiert, die sich noch wenige Wochen vorher niemand vorstellen konnte: Harter Lockdown, Geschäfte zu, das öffentliche Leben steht wegen eines gefährlichen Virus still.

    Den Spaß an der Kommunalpolitik hat Lederer trotz der erschwerten Startbedingungen nicht verloren. Auch wenn dem 47-Jährigen vor allem das Vereinsleben und der Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern fehlt.

    Das alte Feuerwehrhaus in Karlshuld hat ausgedient. 2021 ist Baubeginn für den Neubau.
    Das alte Feuerwehrhaus in Karlshuld hat ausgedient. 2021 ist Baubeginn für den Neubau. Foto: Andreas Dengler

    An seinem dicken Fell müsse er noch arbeiten, sagte er im November. „Wenn man den Bürgern bei ihren Anliegen nicht helfen kann, nehme ich das mit nach Hause und hatte schon die ein oder andere schlaflose Nacht.“ Er möchte helfen – und zwar jedem. In seiner Funktion als Zweiter Bürgermeister habe er die Menschen mit ihren Anliegen noch eine Instanz weiter schicken können. Heute steht er an der Spitze der Gemeinde und muss auch die unangenehmen Nachrichten überbringen.

    Zum Beispiel, wenn der Gemeinderat wieder einmal einen Bauantrag ablehnen musste, weil das Grundstück nicht als Bauland im Bebauungsplan gekennzeichnet ist. Dabei sind Bauplätze und Bauland in Karlshuld enorm gefragt. „Wenn wir die Bauplätze hätten, die nachgefragt werden, würden wir explodieren.“ Deshalb sei es wichtig, gerade bei Bauanträgen keine Einzelfallentscheidungen zu treffen, sondern ganz Karlshuld im Blick zu haben. Aktuell wird daher jede Straße überplant, damit es genaue Vorgaben im Bebauungsplan gibt.

    Voraussichtlich 2024 soll die Erweiterung der Kläranlage Karlshuld/Königsmoos abgeschlossen sein.
    Voraussichtlich 2024 soll die Erweiterung der Kläranlage Karlshuld/Königsmoos abgeschlossen sein. Foto: Andreas Dengler

    „Wir müssen uns fragen, wo wir uns entwickeln möchten“; erklärt Lederer, den das Thema Bauland sichtlich umtreibt. Er versteht und kennt die meisten Familien, die auf den großen Grundstücken in zweiter Reihe bauen möchten. Er muss aber auch beispielsweise die Verkehrssituation im Auge behalten. „Wir haben eben die vier Straßen in Karlshuld. Das werden nicht mehr.“

    Die Gemeinde möchte sich deshalb in den kommenden Jahren zwischen der Neuburger Straße und der Ingolstädter Straße entwickeln. Im Herbst hat die Gemeinde fünf Bauplätze vergeben. Die Zahl der Bewerber war wesentlich höher. Aktuell ist Michael Lederer dabei, zwei weitere Baugebiete auszuweisen. 3,7 Hektar groß, im ersten Schritt für rund 25 bis 30 Einheiten. Wenn es um das Thema Baugebiete geht, denkt Lederer auch den sozialen Gedanken mit. „Wir brauchen in Karlshuld sozialverträgliche Wohneinheiten beispielsweise für Alleinerziehende.“

    Michael Lederer
    Michael Lederer

    Wer stetig wächst wie Karlshuld, muss sich auch Gedanken um die Energienutzung machen. Ein weiteres Thema, das bei Lederer ganz oben auf der Agenda für 2021 steht.“Wir leben auf einem besonderen Fleckchen Erde hier im Moos und müssen etwas für unsere Umwelt tun.“ Der Gemeinderat hat der Erstellung eines Energienutzungsplans zugestimmt. Die Gemeinde möchte mittelfristig weg von fossilen Brennstoffen. Im kommenden Jahr soll geklärt werden, welche Formen der Energiegewinnung möglich sind und wie sie sich mit dem Umweltschutz vereinen lassen. „Und dazu brauche ich eine Lösung, mit der alle leben können“, weiß der Bürgermeister.

    Ein Herzensprojekt von Michael Lederer wird im kommenden Jahr Gestalt annehmen: Der Neubau des Feuerwehrhauses in Karlshuld. „Wir sind heuer gut voran gekommen, der Plan steht und ich hoffe, dass wir 2021 durchstarten können.“ Neben dem Feuerwehrhaus soll es künftig auch wieder einen Saal geben, in dem Bürger zusammenkommen und miteinander feiern können. Lederer stellt sich das Areal um die Klosterwirtschaft und das Moorversuchsgut als lebendigen Ortskern vor.

    Karlshuld bemüht sich um Aufnahme ins Städtebauprogramm

    Die Kommune bemüht sich aktuell darum, ins Städtebauprogramm des Bundes aufgenommen zu werden. Lederer hofft, im Januar bereits ein Planungsbüro beauftragen zu können. Die Überlegungen beinhalten auch den Volksfestplatz und die Straßenführung vor Kindergarten und Schule, wo es sich zu den Stoßzeiten regelmäßig staut. Außerdem die Sanierung der Mehrzweckhalle und das Thema sozialverträgliches Wohnen im Alter.

    Das zweite bauliche Großprojekt, die Erweiterung der Kläranlage, hat sich coronabedingt etwas verzögert. Allerdings hatte das sogar etwas Gutes. Durch ein neues Förderprogramm der Bundesregierung, wird wohl der Anteil, der bezuschusst wird, durch die Verzögerung größer werden. Damit sinken auch die Kosten für die einzelnen Haushalte. Insgesamt ist das Projekt mit 4 Millionen Euro veranschlagt. Bevor die Erweiterung beginnt, muss eine Potenzialanalyse durchgeführt werden, um Möglichkeiten des Energiesparens ausfindig zu machen. Das Großprojekt bestreiten die Gemeinden Karlshuld und Königsmoos gemeinsam.

    Karls Seitle soll noch einen würdigen Abschied bekommen

    Sorgen machen dem Gemeindeoberhaupt die Auswirkungen der Pandemie. Die sind besonders im Geldbeutel der Kommune spürbar: „Wir werden uns einschränken müssen“, lautet seine Prognose. Der Zusammenhalt in der Bevölkerung sei am Anfang des Pandemiejahres sagenhaft gewesen. Mitten in der zweiten Welle sieht er diesen Zusammenhalt in der deutschen Gesellschaft mehr und mehr schwinden. Umso stolzer ist er auf das Pflegepersonal im Seniorenheim in Karlshuld. Im Herbst hatte das Virus dort massiv gewütet. Zahlreiche Bewohner und Pflegekräfte waren infiziert. Der Rest der Belegschaft hat bis zur Belastungsgrenze und teilweise darüber hinaus gearbeitet, um den Betrieb am Laufen zu halten. „Die haben da wirklich tolle Arbeit geleistet.“ Ebenso gilt sein Dank den Mitarbeitern im Bauhof, den Betreuungsstätten für Kinder und der Verwaltung.

    Mitarbeiter des Bauhofs und der Kindertagesstätten leisten tolle Arbeit

    Frust ist bei Michael Lederer trotz Corona und düsterer finanzieller Prognosen nicht spürbar. Er blickt engagiert und positiv in die Zukunft. Eine Sache allerdings liegt dem 47-Jährigen im Magen. „Es macht mich unheimlich traurig, dass ich meinem Vorgänger Karl Seitle bisher keinen würdigen Abschied bereiten konnte. Er hätte das nach 36 Jahren mehr als verdient.“

    Die Pandemie machte immer wieder einen Strich durch die Rechnung und so war der Wechsel der Bürgermeistergenerationen bisher ein sehr stiller. „Ich habe eine tolle Verwaltung übernommen, tolle Mitarbeiter im Bauhof und der Kindertagesstätte. Da blutet mir das Herz, dass ich ihm den Abschied nicht geben kann, den er sich verdient hat.“

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