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Kampf gegen Schnecken im Garten

Glosse

Diese Schneckenparty wurde gewaltsam aufgelöst

Barbara Wild
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    Die Schneckenparty im Garten der Autorin ist vorbei. Die Schleimer haben es einfach übertrieben.
    Die Schneckenparty im Garten der Autorin ist vorbei. Die Schleimer haben es einfach übertrieben. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Ich bin ein tierlieber Mensch. In meinem Garten summen halbe Bienenvölker am Lavendel, letztes Jahr hatten wir Hornissen im Brutkasten, dieses Jahr ein Wespennest in einem Strauch. Läuse lasse ich saugen, der Dickmaulrüssler darf Löcher in meinen Kirschlorbeer knipsen. Die Stechmücken vertreibe ich lediglich mit einer Räucherspirale. Kurzum: Leben und leben lassen, ich toleriere Schädlinge. Aber jetzt war eine Grenze überschritten.

    Denn der Regen auf Dienstagnacht hat sie übermütig gemacht. Nicht nur auf die Terrasse haben sie sich gewagt, sie sind am Küchenfenster hochgeschleimt. Sie waren einfach überall. Vor allem: Sie haben es auf meine geliebten, prachtvollen, gepflegten Margeriten abgesehen. Es ist eine alte Sorte, ein Geschenk eines lieben Menschen. Doch jetzt waren sie die Leibspeisen von seeeeehr vielen Nacktschnecken. Da war das Maß voll.

    Wer jagt schon nachts Schnecken mit der Stirnlampe am Kopf?

    Ich bin ja nicht der Typ, der im Dunkeln mit Stirnlampe am Kopf Schnecken einsammelt. Aber wenn die Schleimtiere um 7.30 Uhr auf dem Rasen und eben auf meinen Margeriten eine Party feiern, dann bin ich da. Bewaffnet mit Zange, Gartenhandschuh – und einer Plastiktüte.

    Nach 20 Minuten hatte ich 189 Schnecken eingesammelt. Ich habe sie gezählt. Ich habe sie sogar gewogen: 300 Gramm geballter Fressangriff. Aber jetzt ist die Party vorbei.

    Weggefahren habe ich die Schnegel, in den Wald bei Kreut. Die B 16 wird uns für alle Ewigkeit trennen. Noch lieber wäre es mir allerdings, die Schnecken würden dort jetzt ihre Party machen. Dann stelle ich mir vor, dass dieses Mal ein Igel als Überraschungsgast vorbeischaut. Tja.

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