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Jazzrausch-Leiter Roman Sladek: „Techno ist eine tolle Plattform“

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Jazzrausch-Leiter Roman Sladek: „Techno ist eine tolle Plattform“

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    Die Jazzrausch-Bigband verbindet bei ihren Auftritten Klassik und Techno-Elemente. So wird die Musik für ein breiteres Publikum zugänglich.
    Die Jazzrausch-Bigband verbindet bei ihren Auftritten Klassik und Techno-Elemente. So wird die Musik für ein breiteres Publikum zugänglich. Foto: Sebastian Reiter

    TOBIAS BÖCKER: Was macht denn den besonderen Charakter der Musik von Jazzrausch aus?
    ROMAN SLADEK: Unsere Musik ist anspruchsvolle Musik, die aber trotzdem wahnsinnig viel Spaß macht, nicht nur den Musikerinnen und Musikern, sondern vor allem auch dem Publikum. Es ist ja oft das Problem anspruchsvoller Musik, dass sie sich im Wesentlichen nur für sich selbst interessiert, und weniger dafür, was das dem Publikum bringt. Wir wollen mit möglichst anspruchsvoller Musik möglichst viele Menschen begeistern. Menschen mit ganz unterschiedlichen musikalischen Vorlieben und aus ganz unterschiedlichen Generationen können bei uns gemeinsam unglaublich viel Spaß haben. Dazu ist die Bigband einfach ein tolles Tool! Unsere Musik bietet ganz unterschiedliche Facetten, Bläsersound, Improvisation, Virtuosität, Spielfreude, auch einen guten Anteil an elektronischer Musik.

    TOBIAS BÖCKER: Und jede Menge Groove! Jazzrausch macht ja auch vor Techno nicht halt.
    ROMAN SLADEK: Der Technoanteil ist eine wahnsinnig tolle Plattform, auf die man irre viel stellen kann. Das Synthetische, Sterile am Techno ist die perfekte Voraussetzung, harmonisch, solistisch oder auch rhythmisch komplexe Sachen zu machen. Das Technofundament schafft ein Stück Hörvertrauen beim Publikum: Rhythmus, toll, da bin ich dabei! Das Vertrauen auf den Grundrhythmus ermöglicht es dann auch, sich auf komplexe Sachen einzulassen und Musik zu hören, die man ohne diesen Rhythmus niemals hören würde.

    TOBIAS BÖCKER: Ihr beschäftigt euch sehr viel mit klassischer Musik, Beethoven, Brahms, Bruckner, zuletzt Gustav Mahler: Die großen Symphoniker also!
    ROMAN SLADEK: Wir versuchen immer, viele Anknüpfungspunkte zu schaffen. Für die einen ist es der Techno, für die anderen die Elbphilharmonie oder die Isarphilharmonie, für die dritten die Bigband. Und für andere ist es eben ein bestimmtes Thema, zum Beispiel Mahler. Das sind für mich alles Anknüpfungspunkte, sozusagen Bushaltestellen. Das sind bekannte Marken, bekannte Namen in der Kulturlandschaft, zu denen man sich verabreden kann. Das ist für uns nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein Treffpunkt. Wir machen keine Coverversionen von den Stücken, sondern erspielen Adaptionen und Interpretationen, die einerseits die zeitlose Substanz würdigen, andererseits auch unsere Perspektive zeigen und neue Wege ermöglichen, die wir gemeinsam mit dem Publikum gehen können.

    TOBIAS BÖCKER: Was müssen die Menschen zu einem Konzert der Jazzrausch Bigband mitbringen?
    ROMAN SLADEK: Sie müssen gar nichts mitbringen, sie können aber zugleich alles mitbringen, auch alle Vorurteile. Sie brauchen keine Kenntnisse. Sie dürfen einfach so kommen, wie ihnen der Sinn steht. Und sie bekommen das Versprechen, dass sie nach dem Konzert – bis auf wenige Ausnahmen vielleicht – glücklich und positiv wieder nach Hause gehen. Und hoffentlich erzählen sie dann davon, was sie dort erlebt haben.

    Info: Die ganze Power dieses Mixes aus Jazz, Rock und Klassik auf der Basis technoider Grooves ist am Samstag, 20. Juli, um 20 Uhr im Audi Gebäude H6 beim Auftritt der Jazzrausch-Bigband live zu erleben.

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