An diesem Wochenende, von 11. bis 13. Oktober, finden rund um das ehemalige Jagdschloss der Wittelsbacher in Grünau die 10. Internationalen Jagd- und Schützentage statt. Zur Eröffnung am Freitag um 10 Uhr haben sich Ehrengäste wie Schirmherr Hubert Aiwanger, Stellvertretender Bayerischer Ministerpräsident, und Leopold Prinz von Bayern angekündigt.
Zum Jubiläum planen die Veranstalter laut Mitteilung besondere Aktionen und neue Programm-Highlights, zudem wird die bereits größte Outdoormesse für Jäger und Schützen in Deutschland noch umfangreicher. Zum ersten Mal wird es statt bisher fünf heuer sechs große Zelthallen geben. Und es gibt einen weiteren Zuwachs an renommierten Ausstellern aus dem In- und Ausland zu vermelden, heißt es.
Besucherinnen und Besucher erwarten laut Ankündigung traditionelle Handwerkskunst, Jagdhunde- und Greifvogelvorführungen, Aufmärsche und Darbietungen der Gebirgsschützen, der schottischen Drum and Pipe Band, der Kühnhauser Goaßlschnalzer sowie verschiedener Blasmusikkapellen aus Bayern und Tirol und können außerdem Wildspezialitäten probieren und im Schlossbiergarten bei Bier und Brotzeit verweilen. Anlässlich des Jubiläums findet zum ersten Mal eine Präsentation von Jagdbelletristik inklusive Lesungen im historischen Schlossgewölbe statt. Am Samstag um 10.30 Uhr liest Schauspieler Christian Wolff (bekannt aus der Fernsehserie „Forsthaus Falkenau“) in diesem Rahmen aus Klassikern des berühmten Jagdschriftstellers Ludwig Benedikt Freiherr von Cramer-Klett. Ein Höhepunkt des Programms ist außerdem das große Abschlusskonzert am Sonntag um 16.30 Uhr mit rund 300 Jagdhornbläsern im Innenhof des Schlosses.
Jagd- und Schützentage am Schloss Grünau in Neuburg
Wie schon in den vergangenen Jahren sehen Aktivisten der Tierrechtsorganisation PETA die Veranstaltung kritisch. Anlässlich der Eröffnungs-Segnung durch Domvikar Dr. Thomas Stübinger protestieren sie am Freitag von 9.30 bis 11.15 Uhr vor dem Eingang des Schlosses Grünau. Laut Ankündigung sollen unter anderem Schilder mit der Aufschrift „Kein Segen für Tiermord“ zu sehen sein. Mit der Protestaktion kritisiert PETA die Segnung der Jagdmesse und die am Sonntag stattfindende Hubertusmesse, bei der die Verantwortlichen das laut PETA „sinnlose Töten im Rahmen der Hobbyjagd“ geistlich legitimieren wollen, heißt es. „Jagdsegnungen und Hubertusmessen bilden oftmals den Auftakt zu den grausamen Drückjagden im Herbst und Winter, bei denen Tiere gehetzt und getötet werden“, schreibt die Organisation, und weiter: „Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd – dennoch töten Hobbyjäger vornehmlich im Rahmen einer ‚Freizeitbeschäftigung‘ jedes Jahr bundesweit etwa fünf Millionen Wildtiere.“
Den Jägern symbolisch den Segen für das sinnlose Töten wehrloser Mitgeschöpfe zu geben, sende ein „völlig falsches Signal“ und widerspreche den christlichen Werten, heißt es. „Kirchen sollten für die Bewahrung der Schöpfung eintreten, nicht für ihre Zerstörung“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Dass auch Politiker wie Hubert Aiwanger zur Eröffnung Festreden halten werden, ist empörend. Wir laden die Politiker ein, sich unsere Protestaktion anzuschauen und mit uns vor Ort zu diskutieren.“ (AZ)
Ein ausführliches Programm findet sich unter www.jagdundschuetzentage.de.
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