Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Ingolstadt: Wunsch der SPD: Vom Stadttheater zum Staatstheater

Ingolstadt

Wunsch der SPD: Vom Stadttheater zum Staatstheater

    • |
    • |
    Soll aus dem Stadttheater ein Staatstheater werden? Das jedenfalls wünscht sich die Ingolstädter SPD.
    Soll aus dem Stadttheater ein Staatstheater werden? Das jedenfalls wünscht sich die Ingolstädter SPD. Foto: Luzia Grasser

    Einst war das Ingolstädter Stadttheater sogar auf einer Weltausstellung vertreten, erinnert sich SPD-Stadträtin Veronika Peters. 1967 im kanadischen Montreal war das. Kultur aus Ingolstadt strahlte damals hinaus in die ganze Welt. Das ist lange her. Ein Vorschlag der Ingolstädter SPD-Fraktion soll nun dafür sorgen, dass das Theater in der Region, aber auch darüber hinaus, wieder mehr an Strahlkraft gewinnt: Das Stadttheater soll zum Staatstheater aufgewertet werden. Einen entsprechenden Antrag wollen die Sozialdemokraten im Herbst im Stadtrat einbringen. Sie hoffen, dass dort ein Grundsatzbeschluss fällt und der weitere Weg dann „ganz langsam“ weiter beschritten werden kann, so Peters. Von einer Aufwertung zum Staatstheater versprechen sich die Unterstützer nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Renommee.

    Die Idee ist nicht ganz neu, bereits im Frühjahr sind erste Überlegungen dazu laut geworden. Und prominente Unterstützung gibt es auch. So hat sich nicht nur der ehemalige Ingolstädter Ministerpräsident Horst Seehofer als Freund dieser Idee zu erkennen gegeben, an vorderster Stelle kämpft der ehemalige Landtagsabgeordnete Gerhard Hartmann (SPD) für dieses Projekt. Er hat Erfahrung, denn er hat diesen Prozess schon einmal in Würzburg begleitet. Heute lebt er in Ingolstadt.

    Aus Sicht der SPD verfügt das Stadttheater über „ein außergewöhnliches und vielseitiges Ensemble“, wie es in einer Mitteilung heißt. Es sei das größte Theater im Norden Oberbayerns, aber „der aktuelle Status als Stadttheater spiegelt seit Langem nicht mehr die künstlerische und überregionale Bedeutung des Theaters als kulturelles Flaggschiff der Region wider“.

    Mit dem Ende der Generalsanierung soll das Theater dann als Staatstheater wiedereröffnet werden, erhofft sich Peters. Denn so war es auch in Würzburg der Fall. „Was ich vor mehr als 20 Jahren in Würzburg mit angestoßen habe, sollte auch für die einwohnerstärkere und prosperierende Stadt Ingolstadt gelten, nämlich die Erhebung zum Staatstheater mit Abschluss der Generalsanierung des Theatergebäudes“, erklärt Hartmann. 

    „Ein Staatstheater wäre eine Aufwertung sowohl des Theaters selbst als auch der gesamten Region 10“, ergänzt Peters. Als kulturelles Flaggschiff der Region 10 sowie als kulturelles Herz der Stadt Ingolstadt wäre es ein positiver Faktor im Standortmarketing und diene der Lebensqualität in der gesamten Region 10. Als Unternehmerin weiß sie: Wer Fachkräfte gewinnen will, der muss auch kulturell etwas bieten: „Ein Staatstheater hebt die Bedeutung der Stadt.“

    Gleichzeitig beteiligt sich der Freistaat wesentlich stärker an den Betriebskosten eines Staatstheaters im Vergleich zu einer städtischen Bühne: Für ein Staatstheater trägt der Freistaat Bayern 50 Prozent der Betriebskosten, für ein kommunales Theater lediglich 25 Prozent, heißt es im Schreiben der SPD.

    Das Argument, dass jeder Regierungsbezirk nur ein Staatstheater haben kann, will die SPD nicht gelten lassen. Schließlich gebe es allein in München vier Staatstheater. Es sei nicht nachvollziehbar, dass der Rest Oberbayern leer ausgehe. „Außerdem sind von den acht bayerischen Großstädten die nächstgelegenen Staatstheater weniger als 20 Kilometer Luftlinie entfernt – mit Ausnahme von Ingolstadt; hier beträgt die Entfernung über 50 Kilometer“, erklärt Stadtrat Quirin Witty.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden