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Ingolstadt: Wie läuft‘s bei Dalwigk, Sonnen Plaza und Sommerlounge?

Ingolstadt

Wie läuft‘s bei Dalwigk, Sonnen Plaza und Sommerlounge?

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    Das Restaurant Das Dalwigk befindet sich in luftiger Höhe, ganz oben im Hochhaus.
    Das Restaurant Das Dalwigk befindet sich in luftiger Höhe, ganz oben im Hochhaus. Foto: Achtzig20 GmbH

    Während die einen mit dem wechselhaften Wetter kämpfen, plagt die anderen ein viel irdischeres Problem: die Finanzen. Das Restaurant „Das Dalwigk“ sollte eigentlich bereits im Juni eröffnen. Doch die Betreiber, die Ingolstädter Achtzig20 GmbH, mussten Insolvenz anmelden. Nur ein paar Meter weiter, ebenfalls auf dem ehemaligen Gießereigelände, hat vor zwei Wochen ganz neu die Sonnen Plaza eröffnet. Und vor nur einer Woche die Sommerlounge, die es schon vergangenes Jahr gab. Die hippen Gastro-Konzepte kommen gut an, aber der Regen macht den Verantwortlichen zu schaffen.

    Unterschiedliche Altersgruppen vergnügen sich auf der Sonnen Plaza in Ingolstadt.
    Unterschiedliche Altersgruppen vergnügen sich auf der Sonnen Plaza in Ingolstadt. Foto: Richard Stürz, Confil

    „Wir sind bislang mehr als zufrieden mit dem Start, die Stadt ist begeistert von unserem Projekt. Lediglich das Wetter spielt noch nicht mit“, zieht Mario Siegle eine erste Bilanz zur Sonnen Plaza. So musste beispielsweise die Eröffnung vom 21. auf den 22. Juni verschoben werden. Dennoch kamen in der ersten Woche, also zwischen dem 22. und 29. Juni, laut Siegle mehr als 6700 Gäste zu Fußball-Übertragungen, Tanzabenden, Sportkursen und dem regulären Betrieb. Ein „absoluter Erfolg“ sei der Open-Air-Tanzball „A Night in Color“ gewesen sowie die „Morning-Yoga-Kurse“ mit jeweils 100 Teilnehmern an beiden Samstagen. Wie gut den Ingolstädtern das Angebot der Sonnen Plaza gefällt, zeigen Kommentare auf Social-Media-Plattformen. Eine Frau schreibt zum Beispiel: „Ingolstadt kann stolz auf euch sein! Wieder eine Perle der Gastronomie und vor allem ein stylischer und ein romantischer Treffpunkt für alle Generationen.“ Lange kann man die Sonnen Plaza aber nicht mehr genießen. Denn es ist bereits Halbzeit bei dem Projekt. Da es sich heuer lediglich um eine Art Testlauf handelt, ist das Ende schon für 21. Juli vorgesehen.

    In der Ingolstädter Sommerlounge ist auch dieses Jahr einiges geboten

    Nicht zu verwechseln mit der Sonnen Plaza ist die Sommerlounge. Die Rooftop-Bar befindet sich auf der Dachterrasse des Kavalier Dalwigk. Obgleich die Menschen nicht mehr Schlange standen wie im vergangenen Jahr - der Eröffnungstag, 28. Juni, sei super gelaufen, ebenso der Tag danach, erzählt Christopher Brit, einer der Initiatoren der Sommerlounge. Doch schon am Sonntag, als es anfing zu regnen, musste man abbrechen, bis Donnerstag blieb die Bar wegen des unbeständigen Wetters geschlossen. Brit hofft auf mehr Glück für dieses Wochenende. Man sei auf dem Dach und unter freiem Himmel eben stark wetterabhängig, erklärt er. Der jeden Donnerstag stattfindende Tanz-Workshop mit dem Studio Polanc sei auf Dienstag verschoben worden. Bis Mitte September, wenn die Sommerlounge wieder schließt, wird noch viel geboten sein, unter anderem DJs, Singer-Songwriter, eine Modenschau und eine italienische Nacht. Neu sind die alle zwei Wochen wechselnden Kunstausstellungen im Wasserturm. Derzeit sind dort Werke des Künstlers Ortwin Klipp zu sehen, Wassermotive, die mittels einer App lebendig werden. Neu im Turm ist außerdem das „Ingolstadt Wohnzimmer“, ein Pop-Up Konzept der IFG mit gemütlichen Möbeln, die zum Austauschen, Entdecken und Entspannen einladen.

    Die Dachterrasse des Kavalier Dalwigk mit der Sommerlounge erstrahlt türkisblau am Eröffnungsfreitag bei Nacht. Rechts daneben das Hochhaus mit dem Dalwigk-Restaurant.
    Die Dachterrasse des Kavalier Dalwigk mit der Sommerlounge erstrahlt türkisblau am Eröffnungsfreitag bei Nacht. Rechts daneben das Hochhaus mit dem Dalwigk-Restaurant. Foto: Dorothee Pfaffel

    Weniger gut sieht es aktuell beim Restaurant „Das Dalwigk“ aus. Das Restaurant, das sich im sechsten und siebten Stock des Hochhauses auf dem Gelände befindet, konnte bislang nicht offiziell eröffnen. Die Achtzig20 GmbH, die das Restaurant betreiben wollte, hat ein sogenanntes „Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung“ eingeleitet, wie nun bekannt wurde. Das bedeutet: Das Unternehmen darf unter Aufsicht eines Sachwalters und unterstützt durch erfahrene Sanierungsexperten die Gesellschaft selbst durch das Verfahren führen. Dies teilt die Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaft Pluta, die die Neuaufstellung der GmbH begleitet, auf Nachfrage mit. Das Amtsgericht Ingolstadt habe Anfang Juni die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet und Rechtsanwalt Marc-André Kuhne von der Kanzlei DKR Kuhne Dr. Raith in München zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Er überwacht das Verfahren im Sinne der Gläubiger.

    Das Dalwigk in Ingolstadt ist derzeit nur für geplante Events geöffnet

    Der Geschäftsbetrieb der Ingolstädter Achtzig20 GmbH wird an allen acht Standorten fortgeführt, alle laufenden Projekte werden wie gewohnt ausgeführt, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Firma ist spezialisiert auf die Geschäftsbereiche Softwareentwicklung und Unternehmensberatung. Die rund 200 Mitarbeiter wurden bereits über den aktuellen Stand informiert. Ihre Gehälter sind über das sogenannte Insolvenzgeld gesichert. Explizit zum Restaurant „Das Dalwigk“ heißt es: „Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung. Gemeinsam mit der Geschäftsführung reden die Sanierungsexperten mit Interessenten. Ziel ist, baldmöglichst zu eröffnen. Bis dahin läuft der Teilbetrieb, also die Durchführung von Events, weiter.“

    Wie kam es zu der Insolvenz? Der Geschäftsführer von Achtzig20, Florian Holste, erklärt: „In den vergangenen Jahren sind wir stark gewachsen und haben uns als führender Anbieter von kreativen und innovativen Lösungen etabliert. Dieses Wachstum brachte jedoch auch Herausforderungen mit sich, die nun durch die Eigenverwaltung proaktiv angegangen werden sollen.“ Auch der vorläufige Sachwalter Kuhne ist optimistisch: „Das Unternehmen hat gute Chancen für eine Sanierung. Ich bin überzeugt, dass die Restrukturierung (...) die richtige Entscheidung ist, um die Achtzig20 GmbH auf ein solides Fundament zu stellen.“

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