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Ingolstadt: Weniger Gewalt gegen Polizisten in Ingolstadt

Ingolstadt

Weniger Gewalt gegen Polizisten in Ingolstadt

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    117 Delikte, deren Opfer Polizeibeamte waren, sind in Ingolstadt im vergangenen Jahr gemeldet worden. Das sind 15 Prozent weniger als noch im Jahr davor.
    117 Delikte, deren Opfer Polizeibeamte waren, sind in Ingolstadt im vergangenen Jahr gemeldet worden. Das sind 15 Prozent weniger als noch im Jahr davor. Foto: Peter Kneffel/dpa (Symbolbild)

    Polizisten werden immer häufiger Opfer von Gewalt, auch im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord mit Sitz in Ingolstadt. Dessen Zuständigkeitsbereich reicht vom Kreis Eichstätt im Norden bis Landsberg am Lech im Süden und umfasst ein Gebiet mit rund eineinhalb Millionen Einwohnern. Allerdings ist die Stadt Ingolstadt von der zunehmenden Gewalt gegen Polizeibeamte nicht betroffen, dort ist die Zahl der Fälle im vergangenen Jahr zurückgegangen.

    In Ingolstadt wurden 117 Fälle von Gewalt gegen Polizisten gemeldet

    In Ingolstadt wurden 117 Delikte gegen Polizisten gemeldet, das bedeutet einen Rückgang um 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Zahl ist jedoch nicht nur ein Ausreißer im Vergleich zur Gesamtentwicklung. Denn der Trend ist bereits langfristig zu beobachten, heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums. Auch die sogenannte Häufigkeitszahl - sie drückt die Fälle von Gewalt gegen Polizisten pro 100.000 Einwohner aus - ist um 17 Punkte gesunken und liegt jetzt bei 83 Taten. Ingolstadt befindet sich damit bei den bayerischen Großstädten im Mittelfeld.

    In Ingolstadt wurden im vergangenen Jahr 342 Beamtinnen und Beamte verbal oder körperlich angegriffen, 41 weniger als im Vorjahr. 50 Polizistinnen und Polizisten wurden leicht verletzt, aber keiner schwer. Die Zahl der verletzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ging damit um neun Personen zurück, liegt aber immer noch deutlich über dem Niveau der Jahre bis 2018, heißt es seitens des Präsidiums. Seit zehn Jahren wurden in Ingolstadt keine Polizeibeamtin und kein Polizeibeamter durch einen Angriff schwer verletzt.

    Im nördlichen Oberbayern gab es drei Prozent mehr Fälle von Gewalt gegen Polizisten

    Im Gegensatz zu Ingolstadt sind im nördlichen Bereich Oberbayerns drei Prozent mehr Delikte gegenüber Polizisten verzeichnet worden als noch 2022. Gemeldet worden sind 758 Fälle, das bedeutet ein Plus von 22 Fällen. Es handelt sich dabei um den zweithöchsten Wert in den vergangenen zehn Jahren. Die Häufigkeitszahl liegt bei 47 - ein Anstieg um einen Punkt.

    Trotz dieses Anstiegs sind vergangenen Jahr weniger Beamtinnen und Beamten Opfer von Gewaltdelikten geworden. Mit 1936 Personen waren es fünf weniger als 2022. Allerdings ist die Zahl der verletzten Polizistinnen und Polizisten um elf Prozent angestiegen. Von den 295 Betroffenen wurde jedoch niemand schwer verletzt. Anders als noch im Jahr zuvor, wo zwei Beamte massiv angegangen worden sind.

    22 Angehörige des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord waren nach Gewaltdelikten dienstunfähig, im Jahr 2022 waren es sechs weniger gewesen. Insgesamt wurden 646 Tatverdächtige ermittelt, darunter stellten mit 82 Prozent Männer die Mehrheit.

    Viele der Tatverdächtigen standen unter Alkohol oder Drogen

    Ein Großteil der Taten steht im Zusammenhang mit Alkohol oder Drogen. Bei fast zwei Drittel aller Fälle (62,7 Prozent) waren die Verdächtigen in irgendeiner Weise berauscht. Oft werden den Polizisten Beleidigungen an den Kopf geworfen. Rund ein Drittel aller Delikte sind diesen Bereich zuzuordnen. Allerdings wurde die Beleidigung als häufigstes Delikt, nach einem Gleichstand im letzten Jahr, vom tätlichen Angriff und der einfachen Körperverletzung überholt. Hier waren 277 Fälle (2022: 260) zu verzeichnen.

    Polizeivizepräsidentin Kerstin Schaller betont ausdrücklich: „Unsere Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten müssen sich zunehmend Konfrontationen auf einem unzumutbaren Niveau aussetzen – mit Bürgerinnen und Bürgern, für deren Sicherheit und Rechte sie doch eigentlich tagtäglich einstehen. Es ist inakzeptabel, dass unsere Kolleginnen und Kollegen im Einsatz verbal oder körperlich angegriffen oder verletzt werden. Jeder Fall von Gewalt gegen Polizeibeamte wird daher konsequent zur Anzeige gebracht.“ Neuere Möglichkeiten wie Bodycam oder Taser hätten bereits eine abschreckende Wirkung gezeigt. (AZ)

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