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Ingolstadt: Wasserstoffprojekt: Ingolstadt und Karlshuld gründen eine Energiegesellschaft

Ingolstadt

Wasserstoffprojekt: Ingolstadt und Karlshuld gründen eine Energiegesellschaft

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    "Ein guter Tag": Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer (l.) und Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Bolle unterzeichnen den Vertrag zur Gründung einer Energiegesellschaft. Ingolstadts OB Christian Scharpf freut sich über die Kooperation der beiden Kommunen.
    "Ein guter Tag": Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer (l.) und Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Bolle unterzeichnen den Vertrag zur Gründung einer Energiegesellschaft. Ingolstadts OB Christian Scharpf freut sich über die Kooperation der beiden Kommunen. Foto: Katrin Kretzmann

    Die Sonne scheint, der Himmel ist blau "und vor Ihnen steht ein rundum glücklicher Mann", schwärmte Matthias Bolle, Geschäftsführer der Stadtwerke Ingolstadt, am Mittwoch im historischen Sitzungssaal des alten Rathauses. Die Bedingungen hätten nicht besser sein können, um ein Projekt zu besiegeln, das so in der Region seinesgleichen sucht. Die Gemeinde Karlshuld und die Stadtwerke planen auf 63 Hektar Fläche eine Photovoltaik-Freiflächenanlage, die nicht nur Strom, sondern auch Wasserstoff erzeugt. Für die Beteiligten war der Mittwoch ein besonderer Tag, denn die Gründung einer gemeinsamen Energiegesellschaft wurde per Vertragsunterzeichnung besiegelt.

    Es gebe kaum ein Thema, das in den vergangenen Jahren so an Bedeutung gewonnen habe wie das Thema Energie, sagte Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf. "Besonders auf kommunaler Ebene." Ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität sei der Ausbau erneuerbarer Energien und "die Sonnenenergie bietet das größte Potenzial in Ingolstadt und der Region". Damit die Energiewende gelinge, brauche es Kooperationen und Partnerschaften - und eine solche schließe man nun mit der Gemeinde Karlshuld, mit der man "gemeinsam im großen Stil regenerative und Co2-neutrale Energie aus der Region für die Region erzeuge". Die nun besiegelte, mutige und weitsichtige Kooperation ist laut OB ein dreifacher Gewinn: "Wir erzeugen regionale, umweltfreundliche Energie, verbessern die Versorgungssicherheit vor Ort und stärken die Zusammenarbeit in der Region."

    Wasserstoffprojekt soll der Versorgungssicherheit in der Region dienen

    "Es ist wirklich ein emotionaler Tag", sagte Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer. Im Jahr 2020 sei die Idee zum Projekt entstanden und zahlreiche Gespräche, Arbeit und Verträge später sei man nun zu einem mehr als zufriedenstellenden Ergebnis gekommen. Der Rathauschef dankte hier besonders dem Ingolstädter Stadtrat sowie dem Karlshulder Gemeinderat. "Alle sind von Anfang an dahinter gestanden, haben stets Rückendeckung gegeben." Es sei ein Leuchtturmprojekt, mit der man in die Versorgungssicherheit geht. Hinzu komme, dass man mit der PV-Anlage nicht nur Umwelt-, sondern auch Moorschutz vereinen könne.

    Mit dem Projekt setze man einen wichtigen Baustein zur Energiewende, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Bolle - und diese müsse zu einem Großteil regional gelingen. "Die Energiewirtschaft hat gezeigt, dass wir Gas geben müssen." In das künftige Projekt sei viel Arbeit geflossen, man habe es als Team geschafft, unterschiedliche Sichtweisen zusammenzubringen, nämlich die eines Energieversorgers und die einer Kommune. Hier richtete der Geschäftsführer auch einen besonderen Dank an Lederer. "Er war Vertriebler an vorderster Front und die Unterschriften auf den Fachverträgen sind nur zustande gekommen, weil er bei den Grundbesitzern draußen war."

    Rund 20 Prozent des Energieverbrauchs von Ingolstadt und Karlshuld soll die Anlage produzieren. "Doch wie kriegen wir die Energie in den Winter?", fragte Bolle. Hier komme der Elektrolyseur ins Spiel, der schließlich den Wasserstoff erzeuge. Der soll mit einer Leistung von fünf Megawatt etwa 290 Tonnen Wasserstoff jährlich erzeugen, "das ist nicht viel, aber es ist ein Anfang". 

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